Weißt du, wie du deinen Geist nähren kannst?

Was wir sehen, hören und denken bietet umfangreiche Möglichkeiten, unseren Geist zu nähren. Auch die Menschen um uns herum tragen dazu bei. Wir können das "Futter für den Geist" an unsere jeweiligen Bedürfnisse anpassen. Aber wählst du dabei auch weise?
Weißt du, wie du deinen Geist nähren kannst?
Elena Sanz

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Elena Sanz.

Letzte Aktualisierung: 09. Februar 2023

Was würden wir antworten, wenn uns jemand fragt, wie wir unseren Geist nähren? Vielleicht würden wir über unsere bewussten Bemühungen sprechen, mehr Bioprodukte und mehr Obst und Gemüse essen zu wollen. Vielleicht würden wir auch zugeben, dass wir mehr industriell verarbeitete Lebensmittel zu uns nehmen, als wir eigentlich sollten. Welche Antwort würdest du auf folgende Frage geben: Und wie nährst du eigentlich deinen Geist? Das ist eine Frage, der viele Menschen nur selten ihre Aufmerksamkeit schenken.

Wir füttern unseren Geist ohne Unterlass und merken es sogar nicht einmal. So nährt uns das, was wir denken, sehen, hören und tun, in unserem innersten Kern und macht uns zu der Person, die wir sind.

Bist du beispielsweise glücklich und positiv eingestellt? Oder fühlst du dich “geladen”, reizbar und pessimistisch? Machst du dir Sorgen oder übst du dich in Dankbarkeit? Obwohl wir uns dessen nicht bewusst sind, formen die Informationen, die von innen und außen an uns herandrängen, unablässig die Person, die wir sind. Sind wir uns der Qualität dieser Informationen bewusst?

“Die Leidenschaft ist ihrer Natur nach dem Samen gleich. Sie findet in unserem Inneren Nahrung und neigt zu einer Dominanz, die alle Strömungen auf sich selbst hin ausrichtet und das ganze Leben zu ihrem Zufluss macht.”

Romanautorin George Eliot

Nahrung für den Geist bewusst auswählen.

Mentaler Frieden und innere Ruhe nährt unseren Geist

Die meisten Menschen haben ein Glückskonzept verinnerlicht, das darauf basiert, dass sie Ziele erreichen und Erfolge verbuchen können. Wahres Wohlbefinden entsteht jedoch dann, wenn wir mentalen Frieden und innere Ruhe empfinden. Das ist tatsächlich schwer zu erreichen und erfordert Ausdauer und Training – denn ganz automatisch kommt es nicht dazu.

Versuchen wir daher, mindestens eine halbe Stunde pro Tag der Stille, Ruhe und Präsenz zu widmen. Wir atmen durch, üben uns in einer Meditationspraxis und gehen in der Natur spazieren. Fernab von äußeren Ablenkungen verbinden wir uns einfach mit uns selbst. Diese kurze Zeitspanne wird ausreichen, um sichtbare Veränderungen festzustellen, was unsere Stimmungslage und den Pegel unserer inneren Anspannung angeht.

Die Macht unserer Gedanken

Wir würden unsere Gedanken nicht dem Zufall überlassen, wenn uns bewusst wäre, wie mächtig Gedanken sind. Was wir denken, wie wir uns und andere betrachten und was wir vom Leben erwarten, bestimmt, wie wir uns fühlen.

Menschen neigen dazu zu glauben, dass sich ihre Gedanken direkt aus ihrer Wirklichkeit ergeben.“Ich werde mich aufregen, wenn etwas schiefgeht.” Aber die Wahrheit ist, dass wir zu jedem Zeitpunkt die Macht haben, unsere Gedanken zu wählen und unser Leben zu lenken.

Nähren wir unseren Geist mit Optimismus, einer positiven Einstellung, mit Verständnis und Mäßigung? Oder füttern wir ihn stattdessen mit pessimistischen, boshaften, kritischen und hochfliegenden Gedanken?

Die Gedanken werden bewusst gewählt.

Mit welchen Informationen nähren wir unseren Geist?

Jeden Tag haben wir Zugang zu einer Vielzahl von Informationen; zum Teil strömen sie unfreiwillig auf uns ein, zum Teil wählen wir sie bewusst aus. Die Sendungen, die wir uns im Fernsehen ansehen, die Musik, die wir hören und die Bücher, die wir lesen, haben einen Einfluss auf uns. Dieser Einfluss kann uns nutzen oder auch schaden.

Welche Inhalte konsumierst du und nach welchen Informationen suchst du? Welche Emotionen und Gefühle lösen diese Informationen in dir aus? Wir können uns vorstellen, dass unser Geist wie ein Computer ist. Mit jeder Information, die er erhält, wird er dementsprechend programmiert. Das geschieht noch vor unserer bewussten Wahl.

Auf diese Weise haben wir die Möglichkeit, uns auf Glück, Liebe, Spaß und Dankbarkeit zu programmieren und nicht auf Ungerechtigkeiten, Unglücke und die dunkelsten Aspekte des Daseins. Denken wir daran, dass die aufgenommenen Informationen auch dann noch in uns nachwirken, wenn wir das Buch zuklappen oder das Radio oder den Fernseher ausschalten.

Mit welchen Menschen wollen wir uns umgeben?

Du kennst vielleicht das Zitat des Motivationstrainers Jim Rohn: “Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.” Darum ist es auch so wichtig, dass wir uns mit Leuten umgeben, die uns inspirieren und motivieren – Menschen, die uns wertschätzen und respektieren.

Wählen wir also die Art von Gesellschaft, die uns das anbietet, worüber wir nachdenken wollen – falls wir denn ein freundlicher, verantwortungsvoller, glücklicher und positiver Mensch werden wollen. Nichts kostet uns mehr Energie als Leute, die manipulieren und eine negative Einstellung haben.

Freundschaften können inspirieren.

Wir können wir bewusst unseren Geist nähren?

Die meisten Menschen scheinen für gewöhnlich auf Autopilot durch ihr Leben zu fahren, ohne dass sie den oben genannten Aspekten allzu viel Aufmerksamkeit schenken. Daher gilt es, sich ein wenig Mühe zu geben: Wir wählen bewusst das aus, was wir in unserem Leben haben wollen.

Wir können schlussendlich auf die Menschen in unserer Umgebung achten, auf die Handlungen, die wir täglich ausführen und auf die Gedanken, denen wir normalerweise nachhängen. Sind sie nährend und bereichernd? Tragen sie zu der Person bei, die wir sein wollen und zu dem Umfeld, zu dem wir gehören wollen? Ein gesunder Geist, ein positiver Gemütszustand und ein zufriedenstellendes Leben hängen also zu einem großen Teil von den kleinen Entscheidungen ab, die wir jeden Tag treffen. Deshalb sollten wir diese Macht besser nicht aus der Hand geben!


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