Die 4 universellen Bedürfnisse, die uns motivieren

Wenn unsere Grundbedürfnisse befriedigt sind, können wir uns darauf konzentrieren, höhere Ziele zu erreichen, die wahres Wohlbefinden ermöglichen.
Die 4 universellen Bedürfnisse, die uns motivieren
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 08. Juni 2023

Die universellen Bedürfnisse motivieren das menschliche Verhalten und die Selbstverwirklichung. Sobald diese Grundvoraussetzungen gedeckt sind, können wir uns darauf konzentrieren, zu wachsen und ein tieferes Wohlbefinden zu erreichen.

Abraham Maslow erklärte die Grundbedürfnisse in seiner Bedürfnispyramide. Inzwischen haben wir jedoch mehr Verständnis über die menschliche Motivation, denn die Psychologie beschäftigt sich bereits seit Jahrzehnten mit diesem Thema. Wir wissen heute, dass soziale Bindungen und eine gute Kontrolle über das eigene Umfeld für das Streben nach Erfüllung entscheidend sind.

Wenn du eine Zeit durchläufst, in der du dich verloren fühlst, solltest du diesen Artikel lesen.

“Trage die Verantwortung für dein Leben. Sei dir bewusst, dass du es selbst bist, der dich an dein Ziel bringt, niemand sonst.”

Les Brown

Die universellen Bedürfnisse, die dich als Mensch aufblühen lassen

Um in Harmonie und Erfüllung zu leben und sich entwickeln zu können, reicht es nicht aus, nur die Grundbedürfnisse zu erfüllen. Sobald wir Sicherheit haben und unsere Grundbedürfnisse erfüllt sind, sehnt sich der Geist nach weiteren Dimensionen.

Es war der führende Vertreter der humanistischen Psychologie, Abraham Maslow, der mit seinen klassischen Studien zur Theorie der menschlichen Motivation darauf hinwies, dass wir biologisch darauf programmiert sind, uns weiterzuentwickeln.

Sobald wir ein angemessenes körperliches Wohlbefinden erreicht haben, wenden wir uns der anderen Stufe der Pyramide zu, um zu wachsen und uns zu verwirklichen. Die universellen Bedürfnisse sind motivierende Antriebe, die die Selbstentfaltung und das Aufblühen erleichtern.

Dieses Konzept wird auch in der positiven Psychologie erforscht. Die Universität von Kalifornien weist darauf hin, dass das menschliche Wohlbefinden über die körperliche und geistige Gesundheit hinaus. Es geht zum Beispiel um Lebenszufriedenheit, Sinn und gute soziale Beziehungen.

Alle diese inspirierenden Bereiche entsprechen vier Dimensionen, die wir nachfolgend analysieren.

1. Sinn oder Zweck

Wenn du weißt, was dir Sinn und Transzendenz gibt, kannst du dein Leben sinnvoller gestalten. So erstaunlich es auch sein mag, es gibt viele Menschen, die durch den Alltag gehen, ohne über ihren Sinn nachzudenken. Sie lassen sich von der Trägheit, von Routinen und von Wegen leiten, die andere ihnen vorschreiben.

Meistens kommt jedoch ein Zeitpunkt, an dem sich Unbehagen, existenzielle Leere und Entmutigung äußern. Die Erasmus Universität in Rotterdam erinnert uns daran, dass das moderne Leben uns von unserem Lebenssinn ablenken kann. Sie schlägt vor, über folgende Aspekte nachzudenken:

  • Überlege dir, wie deine ideale Zukunft aussehen könnte.
  • Entdecke deine Werte und Leidenschaften.
  • Denke über dein gegenwärtiges und zukünftiges soziales Leben nach.
  • Überlege dir, wo deine Talente liegen.
  • Definiere deine Ziele für die Zukunft.

Warum ist das wichtig?

Den Lebenssinn zu kennen, ist eines der universellen Bedürfnisse. Wir können unser Handeln so darauf ausrichte und uns orientieren, um den richtigen Weg zu finden. Ansonsten fühlen wir uns verloren, was sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirkt.

Selbstverwirklichung bedeutet, sich auf die eigenen Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten zu konzentrieren.

2. Bedürfnis nach Kontrolle

Was kannst du in deinem Leben kontrollieren? Unter den universellen Bedürfnissen sticht der Wunsch hervor, so viele Aspekte der Realität wie möglich zu kontrollieren. Die Psychologin Susan Fiske beschreibt diese Dimension in ihrem BUC(k)ET-Bedürfnismodell, wie sie in einer in der Fachzeitschrift Motivated Social Perception veröffentlichten Studie hervorhebt. Glück baut auf diese Grundlage auf, nämlich auf das Wissen, was du kontrollieren kannst und was nicht. Werfen wir einen kurzen Blick darauf:

  • Du kannst deine Gefühle und Gedanken kontrollieren.
  • Es liegt an dir zu entscheiden, wie du auf Dinge reagierst.
  • Du kontrollierst deine Entscheidungen und die Wege, die du einschlägst.
  • Das Schicksal kannst du nicht kontrollieren, geschweige denn gesellschaftliche Ereignisse.
  • Du hast keine Kontrolle über die Meinungen anderer.
  • Es liegt nicht in deiner Macht, was andere Menschen tun, entscheiden oder denken.

Warum ist diese Erkenntnis wichtig?

Der Wunsch, alles zu kontrollieren, verursacht Leid. Wir müssen wissen, was in unserer Hand liegt und akzeptieren, dass wir nicht alles kontrollieren können, um Wohlbefinden zu erreichen. Das verhindert, dass wir in Zustände wie erlernte Hilflosigkeit abdriften und glauben, dass wir nichts verändern können, ganz egal, was wir tun.

3. Gefühl der Fähigkeit

Was kannst du gut? Worin bist du talentiert? Das Gefühl der Selbstwirksamkeit zählt zu den universellen Bedürfnissen. Niemand ist selbstgefällig oder narzisstisch, wenn er auf seinen eigenen Wert, sein Talent und sein Potenzial stolz ist.

Du fühlst dich dadurch nützlich, kannst Ziele erreichen und beruflich sowie persönlich wachsen. Beachte folgende Tipps, um das Gefühl der Fähigkeit zu stärken:

  • Lerne von anderen, lass dich inspirieren.
  • Vergleiche dich nicht mit anderen.
  • Sei stolz auf das, was du erreichst.
  • Arbeite und trainiere jene Bereiche, die dir Spaß machen und in denen du talentiert bist.
  • Konzentriere dich auf deine Talente und setze dir realistische Ziele.
  • Um dich kompetent zu fühlen, sei konsequent, sei dir deiner Fehler bewusst und arbeite an ihnen.

Warum ist das wichtig?

Das Gefühl der Fähigkeit stärkt dein Selbstvertrauen und deine Selbstsicherheit. Es hilft dir, Träume zu verwirklichen und Ziele zu erreichen.

4. Verbindung

In diesem Spektrum von Bedürfnissen ist die emotionale Verbindung das Rückgrat aller anderen Dimensionen. Sie ist das Substrat, das bei jedem Schritt unserer Entwicklung und Evolution als Mensch immer präsent sein wird.

Schließlich sind wir soziale Wesen, die sich verbinden, um sich sicher, erfüllt und glücklich zu fühlen. Ein Netzwerk von Menschen, die dich lieben und unterstützen gibt dir Sicherheit und Stärke. Werte wie Respekt, Gegenseitigkeit und eine ehrliche Kommunikation sind in diesem Zusammenhang entscheidend.

Warum ist das wichtig?

Bindungen sind in unserem Leben wie ein goldener Faden, der uns leitet und motiviert, unser authentisches Wohlbefinden fördert und das Leben lebenswert macht. Ohne diese Säule, ohne dieses universelle Bedürfnis, fühlen wir uns allein und verloren.

“Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.”

Philip Rosenthal

Die universellen Bedürfnisse stärken dein Wohlbefinden

Abraham Maslow wies darauf hin, dass es einen instinktiven Drang gibt, diese universellen Bedürfnisse zu erobern. Es ist, als ob uns ein biologischer Mechanismus dazu bringt, in seiner berühmten Pyramide von einer Stufe zur nächsten zu gelangen.

Eines ist jedoch klar: Nicht alle Menschen arbeiten darauf hin, diese Dimensionen zu erreichen, und wenn sie es nicht tun, entstehen Unbehagen, Frustration und Leid.

Das moderne Leben lenkt uns oft von unserem authentischen Selbst ab, wir schenken dem äußeren Lärm mehr Aufmerksamkeit als der inneren Stimme. Höre auf dich selbst und deine Sehnsüchte, nimm dir eine Auszeit von sozialen Medien und konzentriere dich auf deine eigenen Bedürfnisse. Deine psychische Gesundheit wird es dir danken.


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