Selbstsabotage: 5 mentale Fehler, die deine Entscheidungen behindern

Wir behindern uns oft selbst auf unserem Weg zum Ziel. Wenn wir mentale Fehler identifizieren, können wir sie jedoch auch verändern, um den Weg einfacher zu gestalten.
Selbstsabotage: 5 mentale Fehler, die deine Entscheidungen behindern
Gorka Jiménez Pajares

Geschrieben und geprüft von dem Psychologen Gorka Jiménez Pajares.

Letzte Aktualisierung: 12. Februar 2023

Du beginnst mit Enthusiasmus und Leidenschaft ein neues Projekt, führst es jedoch nie zu Ende, da dich mentale Fehler, mit denen du dich selbst sabotierst, davon abhalten? Wenn du dir darüber bewusst wirst, ist es vielleicht bereits zu spät und bleibst mit deiner Frustration und Enttäuschung allein zurück. Das Konzept der Selbstsabotage hat seinen Ursprung in der humanistischen Psychologie. Es bringt zum Ausdruck, dass wir uns selbst im Weg stehen und deshalb unsere Ziele nicht erreichen.

“Solange du dich selbst nicht wertschätzt, wirst du deine Zeit nicht wertschätzen. Und solange du deine Zeit nicht wertschätzt, wirst du nichts mit ihr anfangen können.”

Morgan Scott Peck

Mann denkt über mentale Fehler, die seine Entscheidungen behindern
Selbstsabotage bedeutet, bewusst oder unbewusst gegen die eigenen Ziele zu handeln.

Was ist Selbstsabotage?

Nehmen wir ein Beispiel: Ein Patient kommt zu einer psychologischen Beratung. Nach ein paar Sitzungen geht es ihm schon besser, deshalb beschließt er, die Therapie abzubrechen, obwohl die Psychologin ihm dazu rät, weiterzumachen.

Die Selbstsabotage umfasst eine Reihe von Verhaltensweisen, die deine Träume zerstören. Sie führt zu Emotionen mit intensiver negativer Valenz wie Angst, Frustration oder Traurigkeit. Es geht nicht nur um mentale Fehler, die zu falschen Entscheidungen führen, sondern auch um einen Verteidigungsmechanismus, der in Wahrheit den Weg blockiert. Ein Beispiel: Wenn eine Person viele Liebesbeziehungen hinter sich hat, die immer schmerzlich verlaufen, engagiert sie sich beim nächsten Mal vielleicht (unbewusst) nicht mehr so stark, um Schmerz und Unglück zu vermeiden. Damit ist die Beziehung jedoch von vorneherein zum Scheitern verurteilt.

“Selbstsabotage kann ein Abwehrmechanismus sein, der das Subjekt vor einer drohenden De-Idealisierung des geliebten Objekts schützt.”

Mariana Suaza Ramírez

Mentale Fehler, die deine Entscheidungen behindern

Wenn du mentale Fehler verhindern möchtest, um bessere Entscheidungen zu treffen, beginne damit, jene Verhaltensweisen zu identifizieren, die dich zur Selbstsabotage führen. Wir analysieren anschließend die häufigsten Verhaltensmuster:

1. Ich brauche keine Hilfe

Wenn du Hilfe verweigerst, obwohl du weißt, dass du sie benötigst, boykottierst du dich selbst. Vielleicht hindern dich Stolz oder Schamgefühle daran. Denke in diesen Situationen daran, dass wir alle in verschiedensten Momenten auf die Unterstützung anderer angewiesen sind, um auf unserem Weg voranzukommen.

“Die Menschen, denen wir eine Stütze sind, geben uns den Halt im Leben.”

2. Vermeiden von Emotionen

Die Verdrängung, Unterdrückung oder Vermeidung von Emotionen führt dazu, dass sich die Gefühle irgendwann mit größerer Intensität bemerkbar machen. Jede Emotion erfüllt eine Funktion und liefert dir Informationen: Bist du frustriert, da dein Ziel in weiter Ferne liegt, nutze diesen Zustand, um Veränderungen zu erreichen und deine Strategien zur Zielerreichung zu verbessern.

3. Angst, Grenzen zu setzen

“Ich muss nein zu dir sagen, damit du ja zu mir sagst.” Denke über diese Aussage nach: Du musst anderen gegenüber Grenzen setzen, auch wenn es oft nicht einfach ist. Doch nur so kannst du deine Prinzipien und Wertvorstellungen schützen und deine Ziele erreichen. Die durchsetzungsfähige Kommunikation ist eine ausgezeichnete Strategie, um Grenzen zu setzen. Es handelt sich um eine ruhige, überlegte und respektvolle Art des Dialogs.

4. Negative Selbstgespräche

Selbstaussagen mit negativer Wertigkeit können sich tief in dir verankern. Behauptungen wie “Ich bin nicht genug für andere” oder “Ich bin eine Katastrophe”  helfen dir nicht weiter. Entscheide dich besser für einen inneren Dialog, der dein Selbstwertgefühl und dein Selbstkonzept stärkt: Aussagen wie “Gut gemacht” oder “Ich habe es geschafft” fördern deine Motivation. Praktiziere Selbstfürsorge – die beste Stütze, um deine Ziele zu erreichen.

Frau denkt vor dem Spiegel über mentale Fehler nach
Selbstmitgefühl bedeutet, sich selbst liebe- und respektvoll zu behandeln und trotz aller Fehler und Unzulänglichkeit stolz auf jeden Schritt zu sein.

5. Widerstand gegen Veränderungen

Veränderungen sind Teil des Lebens. Wer sich dagegen wehrt, legt sich selbst Steine in den Weg und sabotiert sich. Wir müssen in der Lage sein, uns an neue Situationen anzupassen, auch wenn wir davor Angst haben. Akzeptanz ist wichtig, wir müssen dem Wandel ins Gesicht sehen und in die Zukunft blicken. Das bedeutet, mit der sich verändernden Realität in Kontakt zu treten, denn Veränderungen sind Teil des Lebens.

Mentale Fehler sind häufige Hindernisse auf dem Weg zum ZielSie halten uns zurück, blockieren uns und behindern unsere Fortschritte. Wenn du diese Muster erkennst, kannst du sie auch verändern, um schneller zum Ziel zu kommen.


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  • Romero, M., Casadevante, C., & González, A. L. (2022). Experimentar cierta mejoría se asocia a un abandono prematuro de la terapia. Escritos de psicología, 15(2), 59-68.
  • Ramírez, M. S. (2018). Autosabotaje en el amor: una trampa catastrófica. Análisis basado en los largometrajes Love y La vida de Adele. Poiésis, (35), 75-93.

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