Der kürzeste Weg zum Glück beginnt mit einem Lächeln

Der kürzeste Weg zum Glück beginnt mit einem Lächeln
Elena Sanz

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Elena Sanz.

Letzte Aktualisierung: 24. April 2023

Lächeln glückliche Menschen mehr oder sind Menschen, die lächeln, glücklicher?

Die Antwort ist: Beides stimmt! Wenn wir uns wohlfühlen oder glücklich sind, stimmen wir mehr mit dem Guten und Schönen überein, dass uns umgibt, und dieser Zustand wird durch unser Gesicht reflektiert.

Das Interessante daran ist, dass es umgekehrt genauso funktioniert: Je mehr wir lächeln, auch wenn es anfangs vielleicht etwas gezwungen ist, umso glücklicher fühlen wir uns.

„Vergiss niemals zu lächeln, denn ein Tag ohne ein Lächeln ist ein verlorener Tag.”

Charles Chaplin

Frau-lacht-gluecklich

Lächeln bessert unsere Laune

In einem Experiment konnte Fritz Strack nachweisen, dass Lächeln bewirkt, dass wir eher gute Laune haben.

Das Experiment bestand darin, zwei Personengruppen witzige Cartoons zu zeigen. Die Teilnehmer der einer Gruppe mussten einen Bleistift zwischen den Zähnen halten, so dass ihre Lippen ein Lächeln formten, während die andere Gruppe einen neutralen Gesichtsausdruck aufsetzte.

Das Ergebnis zeigte, dass diejenigen, die bereits vorher lächelten, die Cartoons lustiger fanden, und das heißt, sie hatten bereits eine Tendenz zu einer humorvollen Stimmung und guten Laune.

Das erklärt sich daher, dass das menschliche Gehirn die Muskelbewegung eines Lächelns bereits als ein Zeichen für Wohlgefühl interpretiert, und dies völlig unabhängig von der Ursache. So stellt es sich bereits auf einen Zustand positiver Stimmung ein.

Außerdem kommt noch hinzu, dass unser Gehirn gern „nach Tendenzen” funktioniert. Wenn wir traurig oder schlecht gelaunt sind, interpretieren wir alles, was passiert, viel negativer, während wir, wenn wir fröhlich sind, die Dinge mit mehr Ruhe angehen und viel mehr positive Gedanken und Erinnerungen haben.

Wenn man sich also zum Lächeln „zwingt”, kann dies eine gute Art und Weise sein, den Körper zu mehr Glückszuständen hinzuführen, die sich außerdem untereinander wiederum befruchten und potenzieren.

Dies ist nur einer der Gründe, warum diese universelle Geste der erste Schritt zum Glück ist. Es gibt aber noch andere Schritte.

Lächeln ist ansteckend

Wir leben in einer Welt voller Stress und Hektik, in der wir vielen Menschen über den Weg laufen, aber nur selten in diesen Begegnungen wirklich innehalten: die Verkäuferin in der Bäckerei, der Busfahrer, die Ärztin, der Kassierer im Supermarkt…

In diesen alltäglichen Situationen kann Freundlichkeit und Lächeln subtile, aber wichtige und nachhaltige Veränderungen bewirken. Eine gleichgültige Begegnung kann auf diese Weise in eine angenehme Begegnung verwandelt werden.

Die Spiegelneuronen bewirken, dass wir das Verhalten unseres Gegenübers nachahmen. Wenn wir einem aggressiven Menschen begegnen, nehmen wir innerlich sofort eine Verteidigungshaltung an.

Wenn wir mit einem Lächeln durch die Welt gehen, ist es sehr wahrscheinlich, dass uns in vielen Fällen mit Gesten der Freundlichkeit begegnet wird, was wiederum unseren Zustand des Wohlgefühls und inneren Friedens stärkt.

Es kommt nicht von ungefähr, dass Babys schon zeitig lernen,  das Lächeln ihrer Mutter oder anderer nahestehender Menschen zu erwidern.

Mutter-Tochter-lachend-auf-Wiese

Wir sind so programmiert, dass wir ein Lächeln als ein Zeichen der Sicherheit interpretieren und es erwidern. Auf diese Weise schaffen wir eine Verbindung, die dem anderen mitteilt: „Dies ist ein sicheres Umfeld, hier musst du dich nicht verteidigen.“

Solch eine kleine Geste kann entscheidenden Einfluss nehmen auf die Beziehung und das Klima zwischen den Personen.

„Wenn man dir nicht das erwartete Lächeln schenkt, dann sei großzügig mit dem deinen. Niemand hat so viel Bedarf, ein Lächeln zu erhalten, wie derjenige, der es selbst nicht geben kann.“

Dalai Lama

Lächeln ist der erste Schritt zum Lachen

Es gibt nichts Lustigeres, als ein lachendes Baby zu sehen. Wenn du das einmal erlebt hast, wirst du gemerkt haben, dass sogar der ernsteste Erwachsene nicht an sich halten konnte, zuerst lächeln musste und sich dann sogar ausschütten musste vor Lachen, so wie es das Baby macht.

Lachen ist nicht nur ein Ausdruck der Freude, sondern eine Form der Kommunikation, die darauf hinweist, dass wir uns in einer sicheren und freundlichen Umgebung befinden.

Ein Lachen im richtigen Moment kann die angespanntesten Situationen auflösen. Lachen reißt die Barrieren der Unzufriedenheit ein und bringt uns dem Glück ein Stück näher.

„Das Lachen ist ein Tonikum, eine Erleichterung, ein Durchatmen, das dir hilft, den Schmerz zu lindern.”

Charles Chaplin

Nicht nur, dass wir uns wohlfühlen, wenn wir lachen – lachen vereint auch. Viele gute Freundschaften entstehen an lachend verbrachten Abenden. Auch für Paarbeziehungen ist es wichtig, dass man gemeinsam lachen kann. Daher ist eines der ersten Spiele mit kleinen Kindern, dass man sie kitzelt und zum Lachen bringt.

Mit jemandem zu lachen schafft eine besondere Verbindung, und diese Verbindungen, die guten Beziehungen, in denen du dich wohlfühlst, sind elementar wichtig, um glücklich zu sein.

Daher sollten wir immer, wenn wir daran denken, ein Lächeln auf unser Gesicht malen. Dann fühlen wir uns glücklicher, außerdem strahlen wir Freude aus und bauen vielleicht die Grundlage für eine Beziehung auf.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Strack, F., Martin, L. L., & Stepper, S. (1988). Inhibiting and facilitating conditions of the human smile: a nonobtrusive test of the facial feedback hypothesis. Journal of personality and social psychology54(5), 768.
  • Alonso-Quecuty, M. L. (1990). Memoria autobiográfica: La influencia de los estados de ánimo sobre las perspectivas de recuerdo. Estudios de Psicología11(43-44), 3-17.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.