Mindmaps zur Förderung der emotionalen Intelligenz

Mindmaps helfen nicht nur, Ideen, Konzepte und Gedanken zu ordnen. Du kannst sie auch verwenden, um deine Emotionen besser zu verstehen.
Mindmaps zur Förderung der emotionalen Intelligenz
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 11. Januar 2023

Der britische Psychologe Tony Buzan führte den Begriff Mindmaps in den 1960er-Jahren ein, doch die Technik als solche existierte bereits viel früher. Es geht darum, Ideen, Konzepte oder Gedanken zu einem zentralen Thema als Diagramm darzustellen, um sie visuell und übersichtlich zu gestalten und Zusammenhänge sichtbar zu machen.

Buzan weist darauf hin, dass Leonardo da Vinci diese Methode bereits verwendete. Auch Albert Einstein ist für seine kurzen Notizen bekannt, die er immer bei sich hatte. Es handelt sich um ein ausgezeichnetes Instrument, um das Gedächtnis, die Kreativität und die Produktivität zu steigern. 

Für das Gehirn ist es eine Herausforderung, sich von linearen und automatischen Denkprozessen zu lösen und bewusste Konzepte, Ideen und Zusammenhänge zu entwickeln. Mindmaps fördern außerdem die emotionale Intelligenz. Erfahre heute mehr über dieses Thema.

Mindmaps halten Ideen und Konzepte rund um ein zentrales Thema visuell fest. Dieser Ansatz kann sehr hilfreich sein, um Gefühle zu assoziieren und besser zu verstehen.

Mindmaps für emotionale Intelligenz
Mindmaps ermöglichen es uns, das Selbstbewusstsein, die Emotionsregulation und die Motivation zu verbessern.

Mindmaps zur Förderung der emotionalen Intelligenz

Mindmapping ermöglicht es dir, Informationen zu erfassen, Zusammenhänge zu erkennen und deine Emotionen visuell darzustellen. Diese Methode fördert dein Selbstverständnis und hilft dir, dein menschliches Potenzial besser zu nutzen. Mit einem Blatt Papier und einem Stift kannst du anhand dieses Werkzeugs eine Brücke zu deinem inneren Selbst bauen und deine Emotionen und Ängste erkennen, bezeichnen und zum Ausdruck bringen, anstatt sie zu schlucken und krank zu werden.

Eine Studie der Universität von Texas zeigt, wie emotionale Intelligenz Gesundheit und Wohlbefinden verbessert. Wenn du also lernst, diese mentalen Landkarten zu nutzen, hast du gleich mehrere Vorteile.

So können dir Mindmaps helfen

Wir denken und reagieren oft automatisch, anstatt einen analytischen und reflektierenden Ansatz zu verfolgen. Deshalb treffen wir häufig falsche Entscheidungen, die wir später bereuen. Mindmaps helfen dir, deine Gefühle zu analysieren, damit du dich besser auf deine Ziele und Werte konzentrieren kannst.

  • Diese Technik ermöglicht es dir, den Ursachen deines Unbehagens auf den Grund zu gehen.
  • Sie lässt dich Gedanken erkennen, die schwierige Gefühle verstärken.
  • Du kannst dir über deine Beziehungen zu anderen bewusst werden und schädliche Dynamiken erkennen.
  • Außerdem helfen dir Mindmaps, ein besseres Selbstbewusstsein zu entwickeln und vermehrt auf deine Gefühle und Bedürfnisse einzugehen.
  • Du wirst dir darüber bewusst, warum es dir in bestimmten Situationen an Motivation mangelt.
  • Mindmaps helfen dir, Ziele, Werte und Bedürfnisse zu definieren.
  • Du kannst damit auch erkennen, welche sozialen Fähigkeiten dein menschliches Potenzial steigern können.

“Wenn deine emotionalen Fähigkeiten nicht gut sind, wenn du kein Selbstbewusstsein hast, wenn du nicht in der Lage bist, mit deinen belastenden Emotionen umzugehen, wenn du kein Einfühlungsvermögen hast und keine effektiven Beziehungen führen kannst, dann spielt es keine Rolle, wie klug du bist; du wirst nicht sehr weit kommen.”

Daniel Goleman

Frau verwendet Mindmaps
Mindmaps enthalten Bilder, Wörter, Symbole und Linien. Sie können dir helfen, tiefer in deine Gefühlswelt einzutauchen.

Wie du Mindmaps verwenden kannst

Da wir diese Methode verwenden, um die emotionale Intelligenz zu fördern, musst du dir bewusst sein, dass es nicht nur darum geht, dir über deine Emotionen bewusst zu werden. Das Ziel ist, einen Aktionsplan zu erstellen, um dein Wohlbefinden zu verbessern. Wenn du eine grafische Darstellung des Geflechts aus Gefühlen, Bedürfnissen und Emotionen ausarbeitest, kannst du dir darüber bewusst werden und gesündere Entscheidungen treffen. Wir beschreiben anschließend die einzelnen Schritte, um dies zu erreichen.

1. Zentrales Konzept: Was fühle ich jetzt?

Mindmaps beginnen immer mit einem Kernelement, um das sich alle anderen Aspekte bewegen. Die zentralen Fragen sind in diesem Fall:

  • Was fühle ich im Moment?
  • Welche Empfindungen, Emotionen oder Erfahrungen dominieren gerade?

Es kann auch hilfreich sein, den zentralen Kreis, der deinen aktuellen Gemütszustand erklärt, in einer bestimmten Farbe zu malen. Rund um dieses Element erstellst du danach die mentale Landkarte.

2. Kausaler Zusammenhang: Warum fühle ich mich so?

Die zweite Phase dieser Übung besteht darin, zu klären, was diesen emotionalen Zustand verursacht. Aus dem zentralen Kern können nun mehrere Äste mit Verzweigungen entstehen, die mit einer Linie verbunden werden.

  • Wenn ein Teil dessen, was du erlebst, durch eine Beziehung zu einer anderen Person oder Personen verursacht wird, wähle eine bestimmte Farbe.
  • Sind deine Gefühle auf vergangene oder aktuelle Erfahrungen zurückzuführen, die du nicht verarbeitet hast, wähle eine andere Farbe.
  • Wenn dein emotionaler Zustand auf soziale oder strukturelle Umstände zurückzuführen ist (Arbeit, finanzielle Probleme usw.), wähle eine andere Farbe.

3. Assoziationslinien: Mindmaps, um dich mit deinen Gefühlen verbinden

Der dritte Schritt besteht darin, den Wirkungsmechanismus zu klären. Bevor du das tust, musst du analysieren, welche Elemente miteinander in Beziehung stehen. Verbinde sie mit Pfeilen oder Linien. Schreibe dazu, welche Fähigkeiten du benötigst, um in diesem Bereich Verbesserungen zu erzielen. Einige Beispiele: Durchsetzungsfähigkeit, Reflexion, Einfühlungsvermögen, Kommunikation…

  • 1. Zentrales Konzept: Ich bin frustriert —> Ich muss meine emotionale Selbstwahrnehmung verbessern
  • 2. Die Ursache: Ich bin sehr anspruchsvoll mit mir selbst —> Ich muss meine Selbstakzeptanz verbessern
  • 3. Vorgeschlagene Lösung: Ich werde mir realistischere Ziele setzen.

4. Lösungsbereiche: Was kann ich tun?

Jede Emotion erfordert persönliche Verantwortung. Du musst handeln und aktiv werden. Sobald du anhand von Mindmaps Klarheit über deine Situation erlangst, musst du darüber nachdenken, was du tun kannst, um Verbesserungen zu erzielen.

Du musst jetzt für jeden Kausalzusammenhang eine Handlungsstrategie entwerfen. Wenn du den Auslöser in deinen Beziehungen zu anderen gefunden hast, musst du dir überlegen, wie du diese verbessern kannst. Hast du Probleme im Job oder finanzielle Schwierigkeiten, sind natürlich andere Strategien erforderlich. Versuche immer, mehrere Strategien zu finden, um tatsächlich Fortschritte zu erzielen.

“Die Regeln der Arbeit ändern sich. Wir werden nach einem neuen Maßstab beurteilt: nicht nur danach, wie klug wir sind, oder nach unserer Ausbildung und Erfahrung, sondern auch danach, wie gut wir mit uns selbst und anderen umgehen.”

Daniel Goleman

Person erstellt Mindmaps

Mindmaps sind ein hilfreiches Werkzeug, um die emotionale Intelligenz zu fördern. Du solltest dieses Instrument mindestens einmal in der Woche nutzen, um Innenschau zu halten und Kontakt zu deinem Selbst pflegen. Dies hilft dir nicht nur, bessere Entscheidungen zu treffen, sondern verbessert gleichzeitig dein Wohlbefinden und hilft dir, auf deinem persönlichen Weg voranzukommen.

Literaturhinweise

Das Mind-Map-Buch: Die beste Methode zur Steigerung Ihres geistigen Potenzials, Tony Bazan, mvg 2013


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Bar-On, Reuven. (2012). The Impact of Emotional Intelligence on Health and Wellbeing. 10.5772/32468.
  • Lee, M., Pekrun, R., Taxer, J.L. et al. Teachers’ emotions and emotion management: integrating emotion regulation theory with emotional labor research. Soc Psychol Educ 19, 843–863 (2016). https://doi.org/10.1007/s11218-016-9359-5

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