Kategorien der Validität: Übereinstimmungs- und Konstrukutvalidität
Die Kategorien der Validität haben sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Mit Validität meinen wir das Maß der Genauigkeit, mit der ein Test Merkmale misst, die er vorgibt zu messen. Wie wir bereits in anderen Artikeln gesehen haben, gibt es vier Arten der Validität: Inhaltsvalidität, Konstruktvalidität, Kriteriumsvalidität und Augenscheinvalidität.
In diesem Artikel werden wir uns die Übereinstimmungsvalidität, eine Unterkategorie der Kriteriumsvalidität, und die Konstruktionsvalidität genauer ansehen.
Kategorien der Validität
Übereinstimmungsvalidität
Die Übereinstimmungsvalidität bezieht sich darauf, ob die Ergebnisse eines Tests die gestellten Fragen tatsächlich beantworten. Um diese Art der Gültigkeit abzuschätzen, führen Wissenschaftler den Test durch und stimmen ihn mit einem empirischen Kriterium ab. Das Kriterium ist das Messinstrument, das die Prüfer zuvor validiert haben.
Diese Art der Validität ähnelt der Vorhersagevalidität. Es gibt jedoch zwei Hauptunterschiede zwischen diesen beiden Validitätsformen:
- Bei der Übereinstimmungsvalidität werden die Kriterien gleichzeitig erhoben. Das heißt, ein valides Außenkriterium wird mit dem zu validierenden Messinstrument der Testperson dargeboten.
- Die Hauptziele der Vorhersagevalidität und der Übereinstimmungsvalidität sind unterschiedlich. Denn das Ziel der Übereinstimmungsvalidität ist es, weitere Tests zu finden, die andere Verfahren ersetzen können, die aus verschiedenen Gründen weniger bequem sind.
Das Hauptproblem bei der Übereinstimmungsvalidität besteht darin, dass es schwierig ist, Tests zu finden, die als gültige und zuverlässige Kriterien dienen können, um den eigentlichen Test zu validieren.
Konstruktvalidität
Konstrukt ist ein hypothetisches Konzept, das Teil der Theorien ist, die versuchen, menschliches Verhalten zu erklären. Zum Beispiel ist Intelligenz oder Kreativität ein solches hypothetisches Konzept.
Diese Kategorie der Validität beschäftigt sich mit der Frage: „Wie kann das Testergebnis psychologisch erklärt werden?“ Die Antwort auf diese Frage kann als Ausarbeitung einer „Minitheorie“ über den psychologischen Test angesehen werden.
Daher besteht die Aufgabe der Konstruktvalidität darin, Belege dafür zu sammeln, dass die in einem Test beobachteten Verhaltensweisen Indikatoren für das zu untersuchende Konstrukt liefern.
Der Prozess der Konstruktvalidität umfasst:
- Formulierung von Hypothesen und Beziehungen zwischen Konstruktelementen, anderen Konstruktionstheorien und weiteren externen Konzepten.
- Auswahl von Elementen oder Test-Indikatoren, die konkrete Erscheinungsformen des Konstrukts darstellen bzw. es belegen können.
- Sammeln von Daten.
- Die Feststellung der Folgerichtigkeit zwischen den gesammelten Daten und der Hypothese. Dann erfolgt die Prüfung, inwieweit die Daten durch alternative Hypothesen erklärt werden könnten.
Prozedur zur Feststellung der Gültigkeit der Konstruktvalidität
Es gibt verschiedene Verfahren, um die Konstruktvalidität festzustellen:
- Basierend auf der anerkannten Theorie zum Zeitpunkt des Tests stellt der Wissenschaftler bestimmte Hypothesen über das erwartete Verhalten von Personen auf, die zu unterschiedlichen Testergebnissen führen können.
- Als Nächstes sammeln Wissenschaftler Daten, die diese Hypothesen bestätigen oder widerlegen.
- Unter Berücksichtigung der gesammelten Daten entscheiden Wissenschaftler, ob ihre Theorie die Ergebnisse des Tests angemessen erklärt. Ist dies nicht der Fall, überprüfen sie die Theorie und wiederholen den Vorgang, bis sie eine genauere Erklärung erhalten.
In diesem Sinne erfolgt der Validierungsprozess durch eine kontinuierliche Neuformulierung und Verfeinerung. Auch bestätigen oder beweisen die Testergebnisse nicht die gesamte Theorie. Dies liegt daran, dass ein Test ein so komplexes Konstrukt wie Intelligenz niemals vollständig belegen kann
Wir können die Testkriterien jedoch als die beste Definition akzeptieren, mit der wir arbeiten können, um mehr über das Konstrukt herauszufinden. Es gibt drei mögliche Gründe, warum die Ergebnisse eines Tests negativ sein können:
- Erstens könnte der Test das Konstrukt nicht wirklich messen. Beziehungsweise misst der Test nicht, was er messen soll, obwohl er eine andere Größe misst.
- Zweitens könnte der theoretische Rahmen des Tests möglicherweise falsch sein. Eventuelle Schlussfolgerungen aus den gesammelten Daten können daher ebenfalls falsch sein.
- Schließlich ermöglicht die Versuchsplanung keine angemessene Überprüfung der Hypothese. Normalerweise sind Designfehler die am einfachsten zu erkennenden Fehler. Das genaue Lokalisieren des Fehlers ist jedoch eine schwierigere Aufgabe. Natürlich ist die mehrdeutige Interpretation der negativen Ergebnisse ein Nachteil der Konstruktvalidität.
Übereinstimmungsvalidität und Konstruktvalidität werfen beide ein Licht auf die Gültigkeit eines Tests. Aus diesem Grund sind bei der Validierung eines Tests einige Aspekte zu berücksichtigen.
Praktische Implikationen der Validität
Wenn Psychologen mit wissenschaftlichen Tests arbeiten, sollten die folgenden Implikationen der unterschiedlichen Kategorien der Validität berücksichtigt werden:
- Bevor Entscheidungen über Einzelpersonen oder Gruppen getroffen werden können, müssen alle verfügbaren Informationen zum Test gesammelt werden.
- Wenn sich der Test zur Vorhersage oder Auswahl eignen soll, muss der Test die spezifischen Situationen validieren, in denen er verwendet werden soll.
- In jeder Situation muss der Psychologe berücksichtigen, dass ständig neue Forschungsergebnisse zu unterschiedlichen Theorien über die Natur des Menschen veröffentlicht werden.
Die Validität hilft uns also, psychologische Tests zu analysieren und zu bewerten. Wie wir wissen, ist ein geprüfter Test immer besser (ohne die Berücksichtigung anderer Variablen). Leider ist dies in der Forschung nicht immer der Fall, da andere Kriterien wie Wirtschaftlichkeits- und Verfügbarkeitsfaktoren ebenfalls eine Rolle spielen.
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