Episodisch-akuter Stress: Wiederkehrende Ängste

Episodisch-akuter Stress kann sehr gefährlich werden. Meistens ist ein ganz bestimmter Persönlichkeitstyp davon betroffen. Erfahre mehr darüber in diesem Artikel!
Episodisch-akuter Stress: Wiederkehrende Ängste
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 17. Februar 2023

Episodisch-akuter Stress gefährdet häufig das Leben der Betroffenen. Es handelt sich dabei um einen anhaltenden psychischen Zustand, der zu hohem Verschleiß führt. Er tritt oftmals sehr intensiv auf und verschwindet dann für kurze Zeit. Darüber hinaus tritt episodisch-akuter Stress normalerweise bei Menschen mit einem sehr spezifischen Persönlichkeitsprofil auf.

Wir sprechen über das Profil, das die amerikanischen Kardiologen Meyer Friedman und Raymond Rosenmann in den 1950er Jahren als “Typ A Persönlichkeit” definiert haben. Diese Menschen sind wettbewerbsorientiert, stellen sehr hohe Ansprüche an sich selbst und scheinen permanent im Stress und unter Druck zu sein.

Allerdings sind derartige Verhaltensmuster und die emotionale Verarbeitung etwas problematisch. Sie sind von Ungeduld, Impulsivität, emotionalem Missmanagement und manchmal auch von Feindseligkeit gekennzeichnet. Aber die gefährlichste Tatsache dabei ist, dass Menschen mit diesem Persönlichkeitstyp häufiger an Herz-Kreislauf-Problemen leiden.

Mit diesem Thema wollen wir uns nun etwas eingehender befassen.

Episodisch-akuter Stress: Typologie, Symptome, Auslöser und Behandlung

Episodisch-akuter Stress ist einer der drei häufigsten Typologien dieser psychischen Erkrankung. Aus therapeutischer Sicht ist es sehr wichtig, sich die Auslöser für die physische und mentale Abnutzung der Betroffenen bewusst zu machen. Daher solltest du die folgenden drei Unterscheidungen kennen:

  • Chronische Stressstörung. Faktoren wie die Arbeit oder ein kompliziertes Familien- und Privatleben können die Auslöser sein. Stress ist im Leben des Patienten ein Kontinuum, also ein permanenter Begleiter.
  • Akute Belastungsreaktion (ABR). Dieser Stresszustand tritt im Allgemeinen nach einem plötzlichen und unerwarteten Ereignis oder einer traumatischen Situation auf. Das daraus resultierende Leiden, die Hyperaktivität und die damit einhergehende Erschöpfung können bis zu einem Monat andauern.
  • Episodisch-akute-Stressstörung. Wie wir bereits erwähnt haben, tritt diese Störung bei “Typ A”-Persönlichkeiten auf. Denn diese Menschen sind von Perfektionismus besessen und haben nur sehr wenig emotionale Kontrolle. Dieser Zustand kommt und geht und hat ernsthafte gesundheitliche Auswirkungen.

Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren Aspekt, der von entscheidender Bedeutung ist. Viele der Betroffenen suchen sich keine professionelle Unterstützung, denn sie nehmen an, es sei Teil ihrer Persönlichkeit, permanent gestresst zu sein. Allerdings ist dies ein großer Fehler. Es ist sehr wichtig, diesen Menschen angemessene psychologische Maßnahmen anzubieten, sodass sie Veränderungen vornehmen können, die ihnen mehr psychische und physische Gesundheit ermöglichen.

Episodisch-akuter Stress - Mann mit gesenktem Kopf

Episodisch-akuter Stress: Symptome

Wie wir bereits erwähnt haben, gibt es bei der episodisch-akuten-Stressstörung einen problematischen Aspekt. Grundsätzlich sind sich die Betroffenen nicht darüber bewusst, dass sie Hilfe benötigen. Darüber hinaus erkennen sie nicht, dass ihre Reaktionen normalerweise unverhältnismäßig sind oder dass sie einfach nicht wissen, wie sie mit ihren Emotionen umgehen müssen. Ihr Verständnis ist, dass das Leben komplex ist und dass sie sich daran anpassen müssen, egal was passiert.

Die charakteristischsten Symptome dieser Erkrankung sind die folgenden:

  • Ein permanenter Zustand von Reizbarkeit und schlechter Laune.
  • Selbst die kleinsten Alltagsprobleme werden zu einem großen Thema. Infolgedessen hat der Betroffene natürlich das Gefühl, dass ihm alles über den Kopf wächst, was die schlechte Laune noch intensiviert.
  • Muskelsteifheit, Anspannung und Schweregefühl im ganzen Körper.
  • Spannungskopfschmerzen.
  • Verdauungsprobleme, Schwindelgefühle und permanente Tachykardie.
  • Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass diese Menschen an Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Problemen leiden.

Darüber hinaus solltest du wissen, dass episodisch-akuter Stress in vielen Fällen auch mit Panikattacken einhergeht.

Episodisch-akuter Stress: Ursachen

Episodisch-akuter Stress ist eindeutig das Resultat eines überempfindlichen und anspruchsvollen Persönlichkeitsstils. Wie oben erwähnt, führen diese Menschen ihr Leben in einem hohem Tempo, sind ständig in Alarmbereitschaft und haben das Gefühl, dass sie ihre Ziele nicht erreichen würden.

Die sogenannte Typ A Persönlichkeit, die von den amerikanischen Kardiologen Meyer Friedman und Raymond Rosenmann definiert wurde, ist vor allem sehr schlecht im Umgang mit Frustration, Wut und Zorn. Diese Menschen sind sehr kompetitiv und müssen sich fortlaufend selber beweisen, dass sie das, was sie sich vorgenommen haben, auch erreichen können. Wenn ihnen das nicht gelingt, verfallen sie in Verzweiflung und Panik.

Darüber hinaus belegen Studien wie die von Dr. Mark P. Petticrew, dass das mit der Typ A Persönlichkeit assoziierte Verhaltensmuster häufig der entscheidende Auslöser für koronare Herzerkrankungen ist.

Behandlungen für Stress

Es gibt viele wirksame Behandlungen für Stress. Aber nicht alle Techniken sind für jeden Menschen geeignet. Daher ist es bei der Suche nach der richtigen Behandlungsoption von entscheidender Bedeutung, die Persönlichkeit des Betroffenen zu berücksichtigen.

Im Allgemeinen können Menschen mit episodisch-akutem Stress von den folgenden therapeutischen Strategien profitieren:

Episodisch-akuter Stress - Mann bei einer Therapeutin

Techniken zur Emotionskontrolle

Menschen, denen es schwerfällt, ihre Emotionen und Impulse zu kontrollieren, profitieren in hohem Maße von Techniken zur Emotionskontrolle. Einige der Techniken, die in diesen Fällen besonders geeignet sind, sind folgende:

  • Techniken zur Kontrolle von Reizbarkeit und Wut
  • Logisches Denken
  • Gedankenregulierung
  • Emotionale Selbstregulation.
  • Selbstbehauptung
  • Tiefes Atmen
  • Muskelentspannung
  • Achtsamkeit (Mindfulness)

Kognitive Verhaltenstherapie

Die kognitive Verhaltenstherapie kann den Betroffenen helfen, zu verstehen, wie sie denken und wie sich diese mentalen Prozesse auf ihre emotionalen Zustände und Verhaltensweisen auswirken. Die Ziele dieser Therapie sind jedoch folgende:

  • Veränderung der Denkweise des Betroffenen, welche zu Stress, Impulsivität und überhöhten Ansprüchen an sich selber führt.
  • Darüber hinaus wird der Patient dazu angeleitet, sich ruhig auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren, die Ursachen für seine Notlage zu identifizieren und daran zu arbeiten, wodurch sich wiederum seine Stimmung verbessern wird.

Abschließend möchten wir noch auf einen weiteren wichtigen Aspekt hinweisen. Manchmal könntest du in Verhaltensweisen verfallen oder Persönlichkeitsmerkmale haben, die du für normal hältst, obwohl es sich eigentlich um klare pathologische Zustände handelt. Täglicher Stress ist nicht normal, denn er beeinträchtigt dein Wohlbefinden und kann ernsthafte Konsequenzen für deine Gesundheit haben. Das solltest du unbedingt beachten.


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  • Petticrew, M. Lee, K. & McKee, M. (2012). Type A Behavior Pattern and Coronary Heart Disease: Philip Morris’s “Crown Jewel”. Am J Public Health, 102(11): 2018-2025.
  • Friedman, H. & Booth-Kewley, S. (1987). Personality, Type A Behavior, and Coronary Heart Disease: The Role of Emotional Expression. Journal of Personality and Social Psychology. 53(4): 783-792.

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