Der Mythos von Artemis, der Göttin der Natur

Der Mythos von Artemis erzählt von einer Göttin, die sich ziemlich stark von anderen Göttern unterscheidet. Sie war weder in Liebesaffären verwickelt, noch erlaubte sie den Menschen oder Göttern, sich ihr zu nähern. Sie verbrachte ihr Leben damit, in Gesellschaft von Tieren frei durch die Wälder zu laufen.
Der Mythos von Artemis, der Göttin der Natur
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Der Mythos von Artemis ist einer der ältesten in Griechenland. Wir sprechen hier über eine der in der Antike am meisten verehrten Göttinnen, die zudem eine durchsetzungsfähige und aktive Verkörperung der weiblichen Figur darstellt. Daher war es auch üblicher, dass Frauen diese Göttin verehrten. Tatsächlich war es sogar so, dass Männer bestraft wurden, die an Feierlichkeiten zu ihren Ehren teilnehmen wollten.

Im Mythos von Artemis werden zwei Facetten der Göttin sichtbar. Die eine ist eine Frau, die jeglichen Kontakt mit Männern ablehnte und daher ihre Gesellschaft vermied. Die andere Seite ist die einer Jägerin. Artemis ist die Göttin der Jagd, die in in einem leichten Kleid durch die Felder streift und stets von Tieren umgeben ist. Es ist merkwürdig, dass sie eine Freundin der Tiere ist und gleichzeitig auch die Jagd schätzt.

Es gibt in der Mythologie einige Geschichten, in denen diese Göttin eine Rolle spielt. Und fast immer geht es darum, dass sie sicherstellt, dass ihre Domänen respektiert werden. Die einzige männliche Figur, die im Mythos von Artemis eine Bedeutung hat, ist Orion. Während manche Quellen sagen, dass sie ihn liebte, sehen ihn andere lediglich als Jagdgefährten, der gemeinsam mit ihr an Abenteuern teilnimmt.

Mythos von Artemis - Akropolis

Der Ursprung des Mythos von Artemis

Wie dies auch bei vielen anderen Charakteren der Fall ist, gibt es zahlreiche Versionen des Mythos von Artemis. Aber alle besagen, dass sie die Tochter des Zeus und der Leto war. Leto war die Tochter zweier Titanen und Zeus nahm sie für sich. Allerdings hatte er vorher versucht, ihre Schwester zu vergewaltigen, welche sich ihn einen Spatz verwandelte, um dem Gott zu entkommen.

Hera, die Gemahlin des Zeus, erfuhr von der Romanze ihres Ehemannes mit Leto. Außerdem wusste sie, dass Leto schwanger war. Daher beschloss sie, sie unerbittlich zu verfolgen und stellte sicher, dass niemand ihr helfen konnte. So gelang es ihr, sie auf eine einsame Insel zu bringen, wo Leto ihr Kind zur Welt brachte. Darüber hinaus untersagte Hera ihrer Tochter Ilithyia, der Göttin der Geburt, sich zu dieser Zeit um Leto zu kümmern.

Daher litt Leto auch unter sehr großen Schmerzen und die Geburt verzögerte sich um neun Tage. Dann aber hatten die Götter Mitleid mit ihr und so erlaubten sie schließlich, dass Artemis geboren wurde. Anschließend half die neugeborene Artemis ihrer Mutter dabei, ihren Zwillingsbruder Apollon zur Welt zu bringen.

Die Wünsche der Artemis

Der Mythos von Artemis erzählt, dass diese Göttin im Alter von nur drei Jahren ihren Vater Zeus darum bat, ihr neun Wünsche zu gewähren. Und das waren ihre Wünsche:

  • Sie wollte für immer eine Jungfrau bleiben.
  • Außerdem wollte sie viele Namen haben.
  • Sie wollte die “Geberin des Lichts” sein.
  • Pfeil und Bogen besitzen.
  • Eine Tunika haben, die ihr bis zu den Knien reichte.
  • Darüber hinaus wünschte sie sich einen Chor, der aus sechzig Töchtern von Okeanos bestand und die alle neun Jahre alt waren.
  • Sie wollte 20 Nymphen als Mägde, die sich um sie kümmerten.
  • Und sie wollte dazu in der Lage sein, Frauen bei den Geburtsschmerzen zu helfen.

All diese Wünsche wurden ihr gewährt und Artemis verbrachte ihre Kindheit damit, die Kunst des Jagens zu erlernen und sich auf ein Leben in den Wäldern vorzubereiten. Sie schützte ihre Domäne ausgesprochen stark. Daher war sie auch unerbittlich mit denen, die ihr Land betraten und es wagten, ihre Tugenden in Frage zu stellen.

Eine der bekanntesten Geschichten ist die von Aktaion, der aus Theben stammte. Während er bei der Jagd war, sah er die Göttin unbeabsichtigt nackt in einem Fluss baden. Obwohl die Nymphen herbeieilten, um sie zu bedecken, gelang es ihnen nicht rechtzeitig. Aufgrund dieses Eindringens in ihre Privatsphäre wurde Artemis sehr wütend und verwandelte Aktaion in einen Hirsch. Anschließend hetzte sie seine Hunde auf ihn, die ihn schließlich zerfleischten.

Mythos von Artemis - Büste

Eine Göttin ohne Liebe

Der Mythos von Artemis erzählt, dass Orion ihr Jagdgefährte wurde und dass er Artemis für lange Zeit auf ihren Exkursionen in den Wald begleitete. Aber Apollon, der befürchtete, dass Orion seiner Schwester die Jungfräulichkeit rauben würde, fasste einen Plan, um ihn loszuwerden. Er erzählte Gaia, der Göttin der Erde, dass Orion ein eitler und stolzer Jäger sei. Daraufhin schickte sie einen Skorpion, um ihn zu töten.

Orion versuchte, dem Skorpion zu entkommen und zu einer Insel zu schwimmen. In der Zwischenzeit erzählte Apollon der Artemis, dass es sich bei der Person, die dort im Wasser zu flüchten versuchte, um einen Fremden handelte, der versucht hatte, eine ihrer Nymphen zu vergewaltigen. Dann bedrängte er sie, einen ihrer Pfeile auf den Flüchtenden zu schießen. Das tat sie dann auch. Der Pfeil traf Orion und dieser starb. Als sie erkannte, dass sie Orion getötet hatte, bat sie ihren Vater darum, ihn in ein Sternbild zu verwandeln.

Viele Männer und Götter wollten Artemis zur Frau nehmen, aber sie gewährte keinem von ihnen diesen Wunsch. Gegen einige von ihnen musste sie sich sogar mit ihrem eigenen Pfeil und Bogen oder auch mit der Hilfe der Tiere zur Wehr setzen. Zum Beispiel verwandelte sie Sipretes in eine Frau, nachdem er versucht hatte, sie zu vergewaltigen.

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  • Bolen, J. S. (2015). Artemisa: el espíritu indómito de cada mujer. Editorial Kairós.


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