Zeit für uns allein: ein grundlegendes Bedürfnis
Zeit für uns allein ist für eine ausgeglichene Gefühlswelt grundlegend. Trotzdem ist es in unserer modernen Gesellschaft üblich, besonderen Wert auf soziale Beziehungen und Ereignisse zu legen. Natürlich sind diese wichtig, doch auch bewusste einsame Momente dürfen in unserem Leben nicht fehlen und sollten keinesfalls Auslöser von Angst oder Nervosität sein.
Es gibt verschiedene Meditationstechniken, die uns helfen, kurze Augenblicke der Einsamkeit und absoluten Stille zu genießen und dabei jeden Kontakt zur Außenwelt zu vermeiden. Du kannst damit dein Wohlbefinden fördern, bist du bereit?
Anfangs kann es schwer sein, sich zu isolieren und mit sich allein zu sein. Doch die richtige Vorbereitung und regelmäßige Übung machen die Meditation zu einem sehr vorteilhaften Instrument. Wenn wir die Zeit für uns allein richtig nutzen, gehen wir gestärkt daraus hervor.
“Alle großen und kostbaren Dinge sind einsam.”
John Steinbeck
Gesellschaft ist manchmal eine Belastung
Soziale Beziehungen sind zwar sehr wichtig, doch sie können uns auch sehr viel abverlangen. Man braucht dafür viel Zeit und Energie. Manchmal werden wir dadurch auch abhängig von der Arbeit, dem Partner, der Familie oder von Freunden…
Gesellschaftliche Aktivitäten können zum Teil eine Herausforderung darstellen. Oft kommt man zu einem Punkt, an dem man nicht mehr unterscheiden kann, wo sich die eigene Person befindet und wo das Kollektiv beginnt.
Zeit für uns allein ist eine Möglichkeit, unsere Aufmerksamkeit und Energie wieder auf uns selbst zu lenken. Eine Gelegenheit, “egoistisch” zu sein, ohne uns deswegen schuldig zu fühlen. Diese Zeitfenster helfen uns, wieder zu uns selbst zu finden und uns außerhalb des gewohnten Umfelds erneut zu erkennen.
Zeit für uns allein macht uns empfindsamer
Einsame Momente setzen Stille voraus, um fähig zu sein, die Aufmerksamkeit von außen nach innen zu lenken. Wenn wir jenen Gehirnbereich, der für die Sprache zuständig ist, “ausschalten”, werden andere Bereiche aktiv und wir können neue Erfahrungen machen.
Mit mehr Aufmerksamkeit und Konzentraktion können wir in unserer Einsamkeit unsere Gedanken schärfen und unseren Einfallsreichtum verbessern. Anfangs mögen deine Gedanken zerstreut sein, doch gib ihnen Zeit, bis sie eine bestimmte Form annehmen.
Wenn du dein Alleinsein jeden Tag übst, wirst du allmählich empfindsamer: Du wirst beginnen, eigene Ideen und Gefühle in die Tat umzusetzen, über die du dir zuvor gar nicht bewusst warst. Durch den inneren Dialog kannst du klare Gedanken formen, die dir auf deinem Weg helfen werden.
Auswirkungen auf das Gehirn
Aus verschiedenen Studien geht hervor, dass Einsamkeit und Stille den Windungen der Großhirnrinde zugute kommen. Dadurch intensiviert sich die graue Substanz und so können wir Information besser verarbeiten.
Dadurch stärken wir kognitive Prozess, die wir im Alltag benötigen. Wir können damit Lernprozesse und unsere Gedächtnisleistung verbessern, was uns leistungsfähiger macht und intellektuelle Aufgaben erleichtert.
In deiner selbst gewählten kurzen Einsamkeit wirst du auch “Heureka-Momente” erleben. Dabei geht es um Augenblicke der Inspiration und Kreativität. Du wirst dir plötzlich darüber bewusst, welchen Weg du einschlagen musst.
Jeden Tag kurze Zeit für uns allein
Im Idealfall sollten wir uns mindestens 10 Minuten pro Tag nehmen, um Zeit für uns allein zu haben. Du musst dich nicht isolieren oder anderen verschließen, sondern brauchst nur ein kurzes Zeitfenster und einen stillen Raum. Wenn das nicht jeden Tag möglich ist, versuche zumindest, dir diese Zeit dreimal pro Woche zu nehmen.
Wenn du einen hektischen, stressigen Tag hast, solltest du auf jeden Fall kurz Pause machen und dir Zeit gönnen. Genieße eine kurze Reise in deine Einsamkeit, um dich danach wieder gestärkt deinen täglichen Aufgaben zu widmen.
Vergiss nicht, dass auch diese stillen, einsamen Momente Übung brauchen. Jede Veränderung geht mit einem gewissen Widerstand einher. Du wirst jedoch nach wenigen Tagen feststellen, wie sehr sich diese Erfahrung lohnt!
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- Aguirre, R. (2005). El tiempo, los tiempos, una vara de desigualdad (Vol. 65). United Nations Publications.