Wie gehe ich mit den Kindern meines Partners um?

Es ist nicht immer einfach, eine neue Familie aufzubauen, doch Ehrlichkeit, Respekt und Bescheidenheit sind eine ausgezeichnete Ausgangsbasis.
Wie gehe ich mit den Kindern meines Partners um?

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 06. Dezember 2021

Eine Familie wieder aufzubauen ist das Ziel vieler Menschen, aber es ist kein leichter Weg. Wenn du eine Beziehung mit jemandem beginnst, der Kinder hat, kann es ein großes Hindernis sein, wenn du nicht weißt, wie du mit den Kindern deines Partners umgehen sollst.

Wenn zwei Menschen entscheiden, sich zu trennen, sind die Kinder an dieser Entscheidung nicht beteiligt. Sie müssen einen Prozess der Trennung und der Anpassung an ein neues Leben durchlaufen, sodass es für sie oft schwierig ist, eine dritte Person ins Spiel zu bringen.

Während des Prozesses kommt es häufig zu Komplikationen, die bewältigt werden müssen. Wenn das bei dir der Fall ist, findest du in diesem Artikel einige allgemeine Ratschläge, wie du die Situation mit den Kindern deines Partners so positiv wie möglich gestalten kannst.

8 Schlüssel für den Umgang mit den Kindern deines Partners

Als Erstes musst du wissen, dass jede Familie anders ist und du die Situation eigenständig beurteilen musst. Es gibt jedoch bestimmte Richtlinien, die du als Ausgangsbasis für eine gesunde Beziehung zu den Kindern deines Partners nutzen kannst.

1. Überwinde die Versuchung, den abwesenden Elternteil zu ersetzen

Es ist leicht zu denken, dass deine Rolle darin besteht, den abwesenden Elternteil zu ersetzen. Vergiss jedoch nicht, dass du nicht der Vater oder die Mutter bist. Dadurch entstehen nur typische Konflikte, da die Kinder deine Autorität nicht anerkennen und sich wehren.

Deine Beziehung zu den Kindern sollte von Grund auf neu aufgebaut werden und im Einklang mit der Beziehung zu deinem Partner stehen. Respekt und Zuneigung zwischen allen Familienmitgliedern sind die Grundlage für ein erfreuliches Zusammenleben.

Wie gehe ich mit den Kindern meines Partners um?

2. Schrittweise zusammenleben

Wenn die Beziehung Fortschritte macht und ihr beschließt, zusammenzuziehen, ist es am besten, diese Veränderung schrittweise vorzunehmen. Auf diese Weise könnt ihr nach und nach Anpassungen vornehmen und Konflikte lösen, die das Zusammenleben sonst wirklich gefährden würden.

Du solltest auch lernen, wie du mit den Kindern deines Partners umgehen kannst, bevor ihr zusammenwohnt. Andernfalls wirst du mit Fremden zusammenleben: Weder du noch sie werden sich gut verstehen.

3. Verbringe gute Zeit mit dem den Kindern deines Partners

Schöne Momente sind die beste Möglichkeit, eine Bindung aufzubauen. Suche gemeinsame Interessen, lustigen Aktivitäten oder Augenblicke in einer entspannten Atmosphäre. Auf diese Weise werdet ihr euch nicht nur besser verstehen, sondern auch Wege finden, euch besser kennenzulernen.

4. Misch dich nicht in die Erziehung der Kinder deines Partners ein

Besonders am Anfang sollten die Erziehung und die Regeln des Zusammenlebens von den Eltern festgelegt werden. Deine Aufgabe wird es sein, dich so gut wie möglich anzupassen und die Beziehung und das Zusammenleben zu regeln, während sich alle Familienmitglieder an die veränderte Routine gewöhnen.

Du solltest respektieren, was dein Partner in Bezug auf die Erziehung seiner Kinder entscheidet. Deine Meinung kann berechtigt sein, aber du solltest seine Autorität nicht infrage stellen und damit Konflikte auslösen.

5. Beobachte die Beziehung deines Partners zu seinen Kindern

Du musst verstehen, dass die Priorität deines Partners die Sorge um die Menschen ist, für die er verantwortlich ist. Das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass die Beziehung zu dir weniger wichtig ist. Jede Liebe ist unterschiedlich und bereichernd.

6. Setze Grenzen

Du hast auch deine eigenen Bedürfnisse und dein eigenes Tempo der Anpassung. Genauso wie du dich verpflichtet hast, dich anzupassen und eine bestimmte Rolle zu übernehmen, können dein Partner und deine Kinder nichts von dir verlangen, was du nicht tun kannst.

Diese Grenzen können von der ganzen Familie vereinbart, zuerst mit deinem Partner besprochen oder im Laufe der Beziehung und des Zusammenlebens festgelegt werden. Das Wichtigste ist, dass Respekt und Verständnis vorhanden sind.

7. Baue ein freundschaftliches Verhältnis zur Mutter oder zum Vater der Kinder deines Partners auf

Das ist meistens ein heikles Thema. Es ist jedoch ratsam, zumindest Konflikte mit dem früheren Partner deines jetzigen Lebenspartners zu vermeiden. Dies kann vor allem dann kompliziert sein, wenn Missbrauch im Spiel war, doch du solltest trotzdem versuchen, Probleme zu verhindern.

8. Lasse dich von einem Experten beraten

Wenn du nicht weißt, wie es weitergehen soll, ist eine Familien- oder Paartherapie sehr zu empfehlen. Oft werden Lösungen, die in greifbarer Nähe liegen, aus dem Konflikt heraus nicht gesehen.

Wie gehe ich mit den Kindern meines Partners um?

Ehrlichkeit, Respekt und Liebe: deine 3 besten Werkzeuge

Vergiss nicht, dass es in diesem Prozess darum geht, eine Familie aufzubauen. Die Kinder deines Partners sind vielleicht nicht mit dir aufgewachsen, aber das bedeutet nicht, dass ihr nicht zusammen glücklich sein könnt. Natürlich können die Kinder das abwesende Elternteil trotzdem lieben.

Die einzige wirklich allgemeingültige Richtlinie für den Umgang mit den Kindern deines Partners ist, dass du dein Bestes versuchen musst. Aufrichtigkeit, Respekt und Bescheidenheit sollten an erster Stelle stehen, die Zuneigung wird dann von allein kommen.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • González Martín, B. (2001). La mediación familiar: una intervención para abordar la ruptura de pareja. Medifam11(10), 56-60.
  • Fellmann, I. E., & FREIRE, A. G. M. (2003). Familias reconstituidas: Un estudio sobre las nuevas estructuras familiares. Clínica y salud14(3), 301-332.
  • Bou, F. N. C., Walters-Pacheco, K. Z., & Serrano-García, I. (2008). Cambios…¿ Cómo influyen en los y las adolescentes de familias reconstituidas?. Revista Interamericana de Psicología/Interamerican Journal of Psychology42(1), 91-100.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.