Wenn die Haut stresst: Tipps gegen Hautprobleme, die die Psyche belasten

Neben Nackenschmerzen, Verspannungen oder Magen-Darm-Beschwerden, machen sich Stress und andere belastende Faktoren auf der Haut bemerkbar. Erfahre mehr über dieses Thema.
Wenn die Haut stresst: Tipps gegen Hautprobleme, die die Psyche belasten

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 23. Januar 2024

Es ist zum aus der Haut fahren: Immer wieder tauchen zum schlechtmöglichsten Zeitpunkt ein Pickel, Rötungen oder gar ein juckender Ausschlag im Gesicht auf. Häufig sind solche Hautprobleme psychosomatisch bedingt. Das bedeutet, Stress, Depressionen und soziale Gegebenheiten können die Symptomatik verschlimmern. Andersherum wirken sich Akne und Co. belastend auf die Psyche aus – ein Teufelskreis entsteht.

Wie beeinflussen Hautirritationen die Psyche?

Wer sich psychisch stark beansprucht fühlt, bemerkt schnell körperliche Symptome. Neben Nackenschmerzen, Verspannungen oder Magen-Darm-Beschwerden, machen sich Stress und andere belastende Faktoren auf der Haut bemerkbar. Zu den typischen Stresssymptomen können Pickel, Akne, Ausschläge und anhaltende Rötungen gehören. Auch chronische Hautkrankheiten können sich stressbedingt verschlimmern:

  • Neurodermitis
  • Nesselsucht
  • Herpes

Während Letztere oft ärztlicher Behandlung bedürfen, sind „leichte“ Hautprobleme mit einfachen Tricks und einer guten Pflege handhabbar.

Pickel – die „Stressmarker“ im Gesicht

Viele Jugendliche und Erwachsene kennen die folgende Problematik. Im Alltag geht es gerade drunter und drüber und schon sprießen die ersten Stresspickel im Gesicht. Meist entstehen sie auch vor wichtigen Events, die unterbewusst Stress auslösen können – etwa Hochzeiten oder geschäftlichen Terminen.

Wie Pickel und Stress zusammenhängen, lässt sich wissenschaftlich erklären. Der Organismus setzt stressbedingt Neuropeptide frei, die die Talgproduktion fördern. Gleichzeitig begünstigen sie Entzündungen. Steht der Körper sprichwörtlich unter Strom, verringert sich die Geschwindigkeit der Wundheilung um bis zu 40 Prozent. Dieses Zusammenspiel begünstigt die Pickelentstehung.

Bilden sich immer wieder einzelne Pickel oder gar Pickelgruppen im Gesicht, können diese Hautprobleme die Psyche belasten. Betroffene fühlen sich durch die Hautirritationen weniger selbstbewusst und oft sozial gehemmt. Das hängt häufig mit einem weitverbreiteten Irrtum zusammen. Denn im Volksmund heißt es: Pickel entstehen durch mangelnde Hygiene.

Tatsächlich sind Pickel und die damit einhergehenden Pickelmale hauptsächlich hormonell bedingt. Folglich ist der Einfluss, den Betroffene darauf haben, beschränkt. Um die Hautunreinheiten schnell loszuwerden, gibt es jedoch einige Tricks. Dazu gehört eine durchdachte Hautpflegeroutine.

Der erste Schritt sollte in einer gründlichen Hautreinigung bestehen. Wer Make-up trägt, ist mit einem sogenannten Double Cleansing gut beraten. Zunächst wird die Kosmetik mit einer ölbasierten Reinigung entfernt. Anschließend helfen Schaum- oder Gelgesichtsreiniger dabei, die Haut von Fett und anderen Rückständen zu befreien.

Um trockener Haut und damit einer weiteren Ursache für Hautirritationen vorzubeugen, empfiehlt sich nach der Hautreinigung eine gute Feuchtigkeitsversorgung. Ob dafür Öle, Seren oder Cremes zum Einsatz kommen, hängt von individuellen Vorlieben und der Hautbeschaffenheit ab.

Akne – ein typisches Teenagerproblem?

Akne zählt zu den weltweit häufigsten Hauterkrankungen und ist vielen als typisches Teenagerleiden bekannt. Laut der Universität Zürich sind bis zu 95 Prozent der Jugendlichen davon betroffen. Doch auch im Erwachsenenalter kann die von Pickeln, Mitessern und Pusteln begleitete Hautirritation auftreten. Typische Ursachen sind hormonelle Umstellungen – etwa nach dem Absetzen der Antibabypille oder der Schwangerschaft – sowie Ernährung und Stress.

Leiden Teenager oder Erwachsene unter der Acne vulgaris, gehen damit häufig psychische Symptome einher. Dazu kann ein anhaltender Verlust des Selbstvertrauens gehören. Die Pickel und Pusteln im Gesicht begünstigen zudem Angstzustände, soziale Phobien sowie Depressionen.

Auch bei Akne kann eine an das Hautbild angepasste Skincare-Routine zumindest ein wenig Abhilfe schaffen. Dabei kommt es bei den einzelnen Pflegeschritten auf die richtige Reihenfolge an:

  • Gesichtsreinigung als Basis der Hautpflege
  • Gesichtswasser als Vorbereitung für weitere Pflegeprodukte
  • Gesichtscreme als beruhigende Feuchtigkeitsversorgung

Gelformulierungen sind bei zu Akne neigender Haut meist sinnvoller als fettende Texturen. Hochwertige Produkte können die Poren befreien, die Talgproduktion eindämmen und gleichzeitig entzündungshemmend wirken.

Lippenherpes und gestresste Haut

Lippenherpes – das Zeichen einer geschwächten Immunabwehr

Ein weiterer klassischer „Stressmarker“ ist der Herpes labialis, den die meisten Menschen als Lippenherpes kennen. Häufig treten die schmerzhaften Bläschen an einer Lippenseite auf, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Das passiert nach einem grippalen Infekt oder einer starken körperlichen Belastung. Doch auch hormonelle Schwankungen und Stress begünstigen die Entstehung der Herpesbläschen.

Sobald sie die ersten Anzeichen für Lippenherpes bemerken, fühlen sich viele Betroffene gestresst. Da die Bläschen direkt am Mund entstehen, lassen sie sich im Alltag nur schwer kaschieren. Darunter kann das Selbstbewusstsein leiden. Zugleich führt der anhaltende Schmerz, den dieser Herpes häufig beim Sprechen, Lachen oder Kauen verursacht, unterbewusst zu einer psychischen Belastung.

Bei Herpes labialis ergibt es Sinn, die Hautpflege an die temporäre Hautirritation anzupassen. Nach der Gesichtsreinigung können dafür entzündungshemmende Cremes aufgetragen werden. Entsprechende Produkte enthalten Melissen-Extrakt oder Zinksulfat. Auf stark fettende oder parfümhaltige Kosmetik sollte zeitweilig verzichtet werden, da sich die Entzündung ansonsten verschlimmern kann. Auch einige Hausmittel sind bei Lippenherpes beliebt. Dazu gehören Aloe-Vera-Gel, Honig sowie Propolis.

Ausschlag und Rötungen – die Anzeichen für trockene Haut

Strapazierte Winterhaut neigt zu Rötungen, Pickelchen und Ausschlägen. Die trockenen, aufgeworfenen und oft roten Stellen im Gesicht führen bei Betroffenen schnell zu sozialen Hemmungen. Daraus resultierender Stress sowie ein angeschlagenes Selbstbewusstsein. Abhilfe können rückfettende Hautcremes mit einem neutralen pH-Wert schaffen. Sie versorgen die Haut mit Feuchtigkeit und Nährstoffen, schützen sie vor äußeren Einflüssen und wirken gleichzeitig beruhigend.

Titelbild: Shutterstock, Fizkes


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