Psychisch bedingte Nackenschmerzen: Was tun?

Stress, Ängste, Konflikte, Beziehungsprobleme, Mobbing oder Überlastung belasten nicht nur die Psyche, sie können auch zu körperlichen Problemen wie Nackenschmerzen führen.
Psychisch bedingte Nackenschmerzen: Was tun?

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 26. Juli 2023

Langes Sitzen vor dem Computer und Bewegungsmangel sind häufige Ursachen für Rücken- und Nackenschmerzen. Oft sind diese Verspannungen jedoch auch psychisch bedingt: Durch Stress, Ängste, Konflikte, Beziehungsprobleme, finanzielle Schwierigkeiten, Mobbing oder Überlastung verspannt und verkrampft die Muskulatur. Erfahre heute, was du gegen psychisch bedingte Nackenschmerzen tun kannst.

Psychisch bedingte Nackenschmerzen, ein häufiges Übel der Zeit

Schmerzende Schultern, ein steifer Hals, Rückenschmerzen und zum Teil auch Kopfschmerzen gehören bei vielen zum Alltag. Häufige Ursachen dafür sind langes Sitzen und Fehlhaltungen, doch auch psychische Belastungen können diese Beschwerden auslösen. 

Berufliche Probleme, finanzielle Nöte oder Stress im Privatleben führen häufig zu körperlichen Schmerzen im Nackenbereich, die in den Rücken, die Schultern oder auch bis in die Arme ausstrahlen oder Kopfscherzen auslösen. Außerdem ist die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt, was häufig zu Fehlhaltungen und Vermeidungsverhalten führt. Kommt es zu Haltungsschäden, wirken sich die dadurch entstehenden Schmerzen wiederum negativ auf die Psyche aus und du gelangst in einen Kreislauf, der dringende Maßnahmen erfordert, um weitere Konsequenzen zu vermeiden.

Depressionen, Ängste oder das Burnout-Syndrom führen häufig zu Nackenverspannungen.

Frau hat psychisch bedingte Nackenschmerzen.

Psychisch bedingte Nackenschmerzen: Was tun?

Psychisch bedingte Nackenschmerzen werden häufig von Niedergeschlagenheit, Ängsten, Erschöpfung, dem Gefühl der Überlastung, Schlafstörungen, Schwindel und Herz- oder Magen-Darm-Beschwerden begleitet. Bei dieser Art von Beschwerden ist es wichtig, sowohl die körperlichen als auch die psychischen Probleme zu therapieren.

Folgende Tipps können dir helfen:

1. Entspannungstechniken

Die progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Autogenes Training, Qigong, Meditation oder Achtsamkeit können im Alltag sehr hilfreich sein, um Ausgleich und Ruhe zu finden und Körper und Geist gleichzeitig zu entspannen.

2. Lockerungsübungen und die richtige Haltung

Die Schultern kreisen, sie lockern und fallen lassen, den Hals sanft dehnen oder die Arme nach rechts und links schwingen sind einfache Übungen, die du überall und jederzeit durchführen kannst.

Lege während der Arbeit immer wieder kurze Pausen ein, um den Nackenbereich sanft zu entspannen und die Schultern zu lockern, und achte auf eine korrekte Haltung. Schonhaltungen solltest du unbedingt vermeiden, denn dadurch werden die Verspannungen und Beschwerden intensiver. Wechsle die Sitzhaltung immer wieder und versuche, aufrecht durchs Leben zu gehen.

3. Nackenkissen

Ein hochwertiges Nackenkissen kann nicht nur deine Schlafqualität verbessern, sondern auch Nackenschmerzen lindern. Entscheide dich für ein bequemes, orthopädisches Kissen aus atmungsaktivem Material. Besonders anpassungsfähig sind Viskoseschaumkissen. Wichtig ist, die richtige Größe und Höhe zu wählen, damit du tatsächlich bequem liegst und während des Schlafens die richtige Haltung einnimmst.

Ein ergonomisches Nackenkissen erhöht den Schlafkomfort und beugt Nackenschmerzen vor oder hilft, Verspannungen zu reduzieren.

4. Nacken warmhalten und Zugluft meiden

Du kannst tagsüber ein Halstuch verwenden, ein Wärme-Pflaster auf den verspannten Nacken kleben oder regelmäßig eine wärmende und durchblutungsfördernde Salbe auftragen. Abends kannst du deine Muskulatur entspannen, indem du ein warmes Bad nimmst oder eine Rotlichtlampe verwendest. Auch ein warmes Kirschkernkissen, eine Wärmflasche oder warme Umschläge sind sehr hilfreich.

Vergiss nicht, Zugluft zu vermeiden, um den Nackenbereich zu schützen.

Mann hat Nackenschmerzen durch Stress

5. Stressmanagement

Im Umgang mit Stress sind präventive Maßnahmen besonders wichtig, doch auch wenn du bereits an Nackenschmerzen und anderen Beschwerden leidest, ist ein gutes Stressmanagement grundlegend. Zunächst musst du die Stressoren analysieren, die dich belasten, denn diese sind individuell sehr verschieden. Es kann sich um berufliche oder private Verpflichtungen, finanzielle Probleme, Reizüberflutung, Streitigkeiten oder gesundheitliche Sorgen handeln. Häufig kommen mehrere Faktoren zusammen.

Sobald du deine Situation analysiert hast, kannst du verschiedene Strategien zur Bewältigung von Stress einsetzen: Sprich mit Familie oder Freunden über deine Situation, lasse dich unterstützen, treibe Sport und achte auf eine ausgewogene Ernährung. Ein effektives Zeitmanagement kann dir helfen, Stress zu vermeiden. 

Um Ausgleich zu finden, kannst du Yoga, Meditation oder Entspannungstechniken praktizieren.

5. Nackenmassagen

Bei einer verspannten Hals- und Nackenmuskulatur löst eine wohltuende Massage nicht nur Knoten und Muskelverspannungen, sie reduziert auch Schmerzen, fördert die Durchblutung und sorgt für seelischen Ausgleich. Während du dich massieren lässt, setzt dein Körper Glückshormone frei, die dich entspannen und positiv stimmen.

Der Masseur oder die Masseurin kann dir zusätzlich sanfte Dehn- und Kräftigungsübungen empfehlen, die du zu Hause durchführen kannst, um deine Muskulatur zu entspannen und zu kräftigen.

6. Psychotherapie oder Selbsthilfegruppe

Bei psychisch bedingten Nackenschmerzen kann eine Psychotherapie angebracht sein, um Belastungen oder schwierige Situationen zu verarbeiten und Strategien für einen besseren Umgang damit zu entwickeln. Auch Selbsthilfegruppen können bei der Bewältigung der persönlichen Lebensumstände einen wichtigen Beitrag leisten.

Wenn du an Nackenschmerzen leidest, lässt du dich am besten von deiner Ärztin oder deinem Arzt beraten, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Nach der Diagnose kannst du die nötigen Schritte einleiten, um deine Lebensqualität zu verbessern.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.