Wie funktioniert das Immunsystem?

Unser Immunsystem ist bereit für alle Arten von Angriffen durch äußere Kräfte. Jede seiner Komponenten spielt eine Rolle, abhängig vom beteiligten Erreger.
Wie funktioniert das Immunsystem?
Paula Villasante

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Paula Villasante.

Letzte Aktualisierung: 28. Januar 2023

Unser Körper wird ständig von allen möglichen Krankheitserregern befallen. Unser Immunsystem existiert, um sicherzustellen, dass wir gesund bleiben, um Zelldegenerationen zu erkennen und um Krebs vorzubeugen. Aber wie genau funktioniert unser Immunsystem?

Das ist nicht ganz einfach zu erklären, aber die Grundidee ist, dass jede Komponente dazu beiträgt, uns vor Krankheiten und Leiden zu schützen. Leider gibt es einige Krankheiten, die unsere Abwehrkräfte schwächen oder einfach am Immunsystem vorbeigehen können.

Zwei verschiedene Reaktionen des Immunsystems und wo sie stattfinden

Die primäre Immunantwort produziert und trennt weiße Blutkörperchen, während die sekundäre Immunantwort Antigene erfasst und verarbeitet.

Weißes Blutkörperchen

Die primäre Antwort

Der Thymus

Dies ist eine Art Drüse des Immunsystems. Hier reifen die T-Zellen unseres Körpers, ein Typ weißer Blutkörperchen. Diese Zellen passen sich dem Eindringling an und sind somit Teil der adaptiven Abwehr. Diese Zellen sind so wichtig, dass unser Immunsystem ohne sie nicht funktionieren würde.

Der Thymus befindet sich direkt hinter dem Brustbein, zwischen den Lungenflügeln, und er reagiert sehr empfindlich auf Glukokortikoide. Seine Hauptaufgabe ist es, dem Körper reife T-Zellen zur Verfügung zu stellen.

Knochenmark

Dieses Gewebe finden wir in langen Röhrenknochen, Brustbein, Wirbeln, Becken- und Schultergürtel sowie Schädelknochen. Es ist besonders dafür bekannt, dass es hauptsächlich aus Stammzellen besteht. Unser Körper nutzt es, um unsere Immunzellen, insbesondere B-Zellen, zu differenzieren.

Die sekundäre Antwort

Die Milz

Dieses Organ gehört zum lymphatischen System. Es befindet sich auf der linken oberen Seite des Bauchraums und ist verantwortlich für:

  • Das Filtern unseres Blutes
  • Den Abbau gealteter roter Blutkörperchen.
  • Das Einfangen von Antigenen in unserem Blut

Die Lymphknoten

Die Lymphknoten sind ebenfalls grundlegende Komponenten des Immunsystems. Sie sind kleine, runde Knoten, die wir an verschiedenen Stellen in unserem Körper haben. Sie alle sind über Lymphgefäße verbunden. Ihre Aufgabe ist es, Fremdes aus der Lymphflüssigkeit herauszufiltern, die sich im Gewebe sammelt.

Die Mandeln

Sie liegen am Übergang von Mund- und Nasenrachen. Ihre Größe hängt von unserem Alter ab. Sie sind in der Kindheit groß und werden mit zunehmendem Alter immer kleiner. Sie schwellen an, wenn sie infiziert sind.

Peyer-Plaques

Sie befinden sich im Darm. Sie sind lokale Ansammlungen von Lymphgewebe, die in der Auskleidung des Dünndarms stecken und Antigene in unserer Nahrung identifizieren.

Nicht-lymphatische Organe

Es gibt auch nicht-lymphatische Komponenten des Immunsystems, die Antikörper produzieren. Sie sind ein großer Teil dessen, was das Immunsystem funktional macht, und finden sich in unseren:

  • Tränen
  • Respiratorischen Sekreten
  • Speichel
  • Verdauungssäften
  • Weiteren Schleimhautsekreten
  • Muttermilch

Die zellulären Komponenten des Immunsystems

Von allen am Immunsystem beteiligten Zellen befindet sich etwa die Hälfte im Blut und die andere Hälfte in der Gewebsflüssigkeit. Die wohl bekanntesten Abwehrzellen sind die Leukozyten oder weißen Blutkörperchen.

Es gibt mehrere Arten von weißen Blutkörperchen:

  • Lymphozyten: Diese Gruppe umfasst B-Zellen, T-Zellen und NK-Zellen.
  • Granulozyten, die sich aufspalten in:
  • Monozyten und Makrophagen: Sie nehmen Fremdes auf und bauen es im Zellinneren ab.

Auf die Lymphozyten wollen wir noch etwas genauer eingehen.

Lymphozyten

B-Zellen und T-Zellen sind Teil der adaptiven Immunantwort, wie wir sie oben schon erwähnt haben. Unser Körper verwendet NK-Zellen, die auch natürliche Killerzellen genannt werden, nur für die angeborene, unspezifische Abwehrreaktion.

T-Zellen

T-Zellen entwickeln sich im Knochenmark. Dann erreichen sie den Thymus und “lernen”. Es gibt verschiedene Arten von T-Zellen:

  • T-Helferzellen: Sie aktivieren die Immunantwort. Sie helfen auch, andere Abwehrzellen effektiver zu machen. Schließlich sorgen sie dafür, dass das Gleichgewicht zwischen T-Zellen und B-Zellen gewahrt bleibt.
  • Zytotoxische T-Zellen: Sie zerstören Viren und Krebszellen.
  • Regulatorische T-Zellen: Sie beenden die Immunantwort.
Immunzellen

B-Zellen

Diese Zellen produzieren Antikörper. Antikörper sind eine Art Glykoprotein mit verschiedenen Strukturen und Funktionen. Es wird unterschieden zwischen IgG, IgM, IgA, IgE und IgD:

  • IgG: Sie sind Teil der sekundären Abwehrreaktion und in der Lage, die Plazenta zu durchdringen.
  • IgM: Sie sind Teil der primären Antwort.
  • gA: Sie befinden sich in Schleim, Speichel und Muttermilch.
  • IgE: Sie dienen der Abwehr von Parasiten.
  • IgD: Sie befinden sich auf der Oberfläche von B-Zellen.

Generell ist es Aufgabe der Antikörper …

  • Antigene davon abzuhalten, an unseren Zellen zu haften.
  • Antigene zu bedecken und zu binden.
  • Makrophagen und Neutrophile bei der Phagozytose zu unterstützen.
  • Mit dem Komplementsystem zu interagieren.

Wie wir sehen können, ist die Antwort auf die Frage, wie das Immunsystem funktioniert, reichlich kompliziert. Welche Zellen eine Rolle spielen und welche Immunantwort wir dadurch erhalten, hängt von der Art der Bedrohung ab. Dennoch ist die Aufgabe des Immunsystems insgesamt einfach genug: uns vor dem täglichen Angriff von Antigenen zu schützen und uns gesund zu halten.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Ganglios linfáticos (nódulos). (2018). Retrieved from https://www.ganglioslinfaticos.com/
  • Linares, V. R., Burón, R. R., Rodríguez, J. A. P., López, L. J. G., & Guadalupe, L. A. O. (2008). Psiconeuroinmunología: conexiones entre sistema nervioso y sistema inmune. Artículos en PDF disponibles desde 1994 hasta 2013. A partir de 2014 visítenos en www. elsevier. es/sumapsicol, 15(1), 115-142.
  • Vera Villarroel, P. E., & Buela Casal, G. (1999). Psiconeuroinmunología: Relaciones entre factores psicológicos e inmunitarios en humanos. Revista latinoamericana de Psicología, 31(2).

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.