Welche Auswirkungen haben deine Gedanken auf deinen Körper?

Ein Gedanke kann der Funke sein, der deine Motivation entfacht und positive Emotionen erweckt. Die Dinge, die du in deinem Geist kreierst, können deine Realität verändern.
Welche Auswirkungen haben deine Gedanken auf deinen Körper?
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 10. April 2023

Was passiert in deinem Körper, wenn du denkst? Menschen vergessen oft, welche Auswirkungen ihre Gedanken auf ihren physischen Körper haben. Denn Gedanken können tatsächlich deine Emotionen aktivieren und Wohlbefinden und Ruhe erzeugen. Andererseits wird aber auch Stress durch deine Gedanken ausgelöst.

Der Schriftsteller und Philosoph Henry David Thoreau sagte, dass wir immer wieder die Art von Gedanken denken müssen, die in unserem Leben vorherrschen sollen, um einen tiefen mentalen Pfad zu erschaffen. Denn die Art und Weise wie du denkst, bestimmt deine Gefühle. Wenn du glücklich sein willst, ist es sehr wichtig, deine Gedanken auf diesen Wunsch auszurichten.

Deine Gedanken - Gehirn und Herz

Deine Gedanken wirken sich auch auf deinen Körper aus

Herauszufinden, was im Körper geschieht, wenn du denkst, ist ein Thema, das Wissenschaftler seit Jahrzehnten fasziniert. Was passiert im Körper, wenn ein Gedanke in deinem Geist entsteht? Wie viel Energie benötigt der Denkprozess? Kannst du besser denken, während du dich ausruhst oder wenn du körperlich aktiv bist?

Mit diesen und weiteren Fragen in Bezug auf deine Gedanken und ihre Auswirkungen, die sie auf deinen Körper haben, wollen wir uns in diesem Artikel eingehender beschäftigen.

Deine Gedanken –  was ist das eigentlich? Und wie wirken sie sich auf deinen Körper aus?

Einige Wissenschaftler definieren Gedanken als elektrische Wellen, einen mentalen Funken, der Veränderungen in deinem Gehirn erzeugen kann, um eine Reaktion zu orchestrieren. Der Psychologe Edward Chace Tolman, ein Experte auf dem Gebiet der menschlichen Kognition, glaubte, dass Gedanken Veränderungen auslösen, obwohl diese nicht immer sichtbar sind.

Mit anderen Worten, alles, das dir innerhalb von fünf oder zehn Sekunden in den Kopf kommt, wird dich auf die eine oder andere Art und Weise beeinflussen. Diese Gedanken könnten dazu führen, dass der Grad deiner Besorgnis steigt, dass du einen Plan fasst, bestimmte Erinnerungen und Emotionen in dir aufsteigen usw. Letztendlich geht es darum, dass alles, was in deinem Geist vor sich geht, dich formt und konditioniert.

Wenn du analysieren möchtest, was ein Gedanke wirklich ist, musst du über die mehrteilige Abfolge und Struktur nachdenken, die diesen unglaublichen Prozess ausmacht.

Diese Strukturen und Elemente, die die Anatomie der Gedanken bilden, haben die unglaubliche Kraft, das zu verändern, was in deinem Körper vor sich geht. Aber wie? Indem sie Emotionen modulieren, Hormone freisetzen, die dein Verhalten beeinflussen und manchmal sogar deine Gesundheit beeinträchtigen.

Das passiert in deinem Körper, wenn du viel nachdenkst

Wenn du dich fragst, was in deinem Körper vor sich geht, wenn du denkst, musst du unbedingt auch einen wichtigen Aspekt bedenken. Jedes Mal, wenn du deine “Denkfabrik” aktivierst, verbraucht dein Körper sehr viel Energie. Infolgedessen hat es ernsthafte Auswirkungen auf deinen Körper, wenn du übermäßig viel über etwas nachdenkst.

Die Psychologin Catherine Pittman, eine Professorin an der Universität von Indiana, berichtet in ihrem Buch Angst und Panik erfolgreich überwinden über etwas sehr Interessantes. Nahezu 50 Prozent der Bevölkerung denkt zu viel und dieses übermäßige Denken führt zu erhöhtem Stress und Ängsten. Im Laufe der Zeit wird sich dies auf deine Gesundheit auswirken.

Aber das ist noch nicht alles, denn die meisten von uns erleiden dann eine sogenannte Paralyse durch Analyse, wenn wir zu viel über etwas nachdenken. Das passiert, wenn du etwas immer wieder in deinem Geist durchspielst und durchdenkst, aber nie eine Entscheidung triffst oder aktiv wirst. Dein Cortisolspiegel steigt und dies wiederum führt zu Stress, körperlicher Erschöpfung und mentalen Blockaden. Statt eine Antwort für dein Problem zu finden, bleibst du in einer endlosen Schleife von Sorgen und Unbeweglichkeit stecken.

Deine Gedanken - Mann läuft am Meer

Denke langsam und lebe besser dadurch

Der Psychologe Daniel Kahneman, der im Jahr 2002 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet wurde, schrieb ein außergewöhnliches Buch namens Schnelles Denken, langsames Denken. Darin beschreibt er, dass wir einen Punkt in der menschlichen Evolution erreicht haben, an dem wir nur nach einer Art impulsiver Denkweise handeln. Diese Denkweise wird von der Intuition beherrscht und ist automatisch und voller Vorurteile, Annahmen und Fehler.

Wir tun dies, weil es im aktuellen Kontext Sinn ergibt. Du musst schnell auf alle externen Anforderungen und die unzähligen Reize reagieren. Kurzfristig führt dieser Reaktionsstil nicht nur zu schlechten Entscheidungen. Darüber hinaus führt er unter anderem auch zu Stress, Angstzuständen, erhöhtem Cortisolspiegel, körperlicher Erschöpfung und einem höheren Risiko für Herzinfarkte.

Die Auswirkungen, die schnelles Denken auf deinen Körper hat, sind ziemlich schädlich. Besonders, wenn diese Art des Denkens zur Gewohnheit wird. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, einen maßvolleren, reflektierenden Ansatz anzuwenden.

Obwohl es schwierig ist, die Kontrolle über deine Gedanken zu übernehmen, musst du es dennoch versuchen. Was auch immer passiert, wird tiefgreifende Auswirkungen auf deine Gesundheit und dein Glück haben. Daher solltest du die Initiative ergreifen und dafür sorgen, dass deine Gedanken gesund, produktiv und reflektierend sind.


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  • Kahneman, Daniel (2013) Pensar rápido, pensar despacio. Madrid: Debolsillo

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.