Was wir gerne verschweigen: die 12 häufigsten Geheimnisse

Viele der Geheimnisse, die wir haben, sind universell. Welche Geheimnisse hast du?
Was wir gerne verschweigen: die 12 häufigsten Geheimnisse

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 04. Oktober 2021

Wir alle haben Geheimnisse, die uns selbst oder andere betreffen können. Wenn eine nahestehende Person ein Geständnis macht und bittet, nicht darüber zu sprechen, vertraut sie in die Freundschaft, bürdet dir jedoch eine Last auf. Welche Folgen hat das?

Wenn eine Person ihr Geheimnis für sich behält, wirkt sich dies auf ihre Gemütsverfassung aus. Psychosomatische Symptome könnten die Folge sein, wie wir im Laufe des Artikels noch eingehender sehen werden.

Nicht nur außergewöhnliche Geheimnisse belasten Menschen. Wir alle verschleiern bestimmte Dinge, wobei immer wieder dieselben Anliegen zu beobachten sind. Anschließend besprechen wir 12 Geheimnisse, die wir gerne verschweigen.

Die Natur der Geheimnisse

Von frühester Kindheit an verstehen wir, dass wir uns in zwei Dimensionen bewegen: der öffentlichen und der privaten. Tatsächlich ist die Fähigkeit, Geheimnisse zu bewahren und Informationen zu verwalten, ein evolutionärer Meilenstein in unserer Entwicklung.

Kleine Kinder lernen schon früh, dass Menschen ein unterschiedliches Maß an Vertrauen haben und dass sich dieses Vertrauen oft in den Informationen manifestiert, die wir mit anderen teilen.

Der Autor, der sich am meisten mit der Natur von Geheimnissen beschäftigt hat, ist Michael L. Slepian, ein Sozialpsychologe, der an der Columbia University forscht.

Nachfolgend erfährst du, was wir am häufigsten verschweigen und welche Folgen diese Geheimnisse haben.

Was wir gerne verschweigen: die 12 häufigsten Geheimnisse

Auswirkungen von Geheimnissen auf die Psyche

Was gemeinhin als “die Last eines Geheimnisses” bezeichnet wird, beinhaltet eine Reihe von körperlichen und geistigen Prozessen, die die Wahrnehmung und das allgemeine Energieniveau verändern. Slepian und sein Team haben herausgefunden, dass du Informationen, die du nicht teilst und als Belastung empfindest, alles vergrößern:

  • Du überschätzt die Entfernung zwischen zwei Punkten,
  • nimmst Hügel als höher wahr, als sie wirklich sind,
  • bist weniger bereit, anderen Menschen einen Gefallen zu tun (ihre Last zu teilen) und
  • überschätzt die körperliche Anstrengung, die bestimmte Aufgaben erfordern.

Die Ermüdung, die durch Geheimnisse entsteht, ist nicht unbedingt auf die Tatsache des Verbergens zurückzuführen, sondern darauf, dass du ständig an das verschleierte Geschehnis denkst. Diese Gedanken können zwanghaft werden und Stress, Erschöpfung sowie negative Gedanken auslösen.

Ist Beichten die Lösung?

Viele Menschen tragen die Last ihrer Geheimnisse nicht und machen sie öffentlich. In einer anderen Studie zeigen Slepian et al., dass das Offenbaren eines Geheimnisses eine Möglichkeit ist, den Stress zu bewältigen. Soziale Unterstützung und weniger Nachdenken verbessern den Alltag der Betroffenen.

Die 12 häufigsten Geheimnisse

Im Jahr 2017 veröffentlichten Slepian et al. eine Studie über die Erfahrung, Geheimnisse zu bewahren. Die Forscher erstellten eine Liste mit 38 Geheimnissen, die wir Menschen gerne verschweigen. Sie konzentrierten sich dabei auf verschleierte Gedanken und Wünsche, zu denen folgende gehören:

  • Gedanken über romantische oder sexuelle Verhältnisse außerhalb einer Beziehung
  • Sexuelles Verhalten, wie die Nutzung von Pornografie oder ein Fetisch
  • Lügen
  • Romantische, erotische oder sexuelle Gefühle
  • Vertrauensverlust, ohne mit der betroffenen Person darüber zu sprechen.
  • Stehlen
  • Emotionale Untreue
  • Ein Ziel, das mit niemandem geteilt wird
  • “Schmutzige Wäsche” in der Familie: Details über die eigene Familie, die mit niemandem sonst geteilt werden.
  • Finanzielle Aspekte, die anderen nicht erzählt werden, unter anderem Steuerbetrug oder falsche Aussagen über das Einkommen
  • Gesundheitsprobleme: Manche Menschen verheimlichen ihre gesundheitlichen Probleme, vor allem wenn sie nicht wollen, dass sie ihr soziales oder berufliches Leben beeinträchtigen.
  • Soziale Unzufriedenheit, unter anderem Feindseligkeit anderen gegenüber, die verschleiert wird.

Das sind die Geheimnisse, die Menschen normalerweise für sich behalten. Wenn du dich für die anderen 26 in dieser Studie untersuchten Geheimnisse interessierst, kannst du sie hier nachlesen.

Mann hat Geheimnisse

Geheimnisse preisgeben oder nicht?

Ob man gesteht oder nicht, hängt von der jeweiligen Person und den Umständen ab. Wir plädieren normalerweise dafür, Fehlverhalten aufzudecken, doch Lügen und Geheimnisse bezwecken manchmal, andere zu schützen. Eine Person mit einer unheilbaren Krankheit verheimlicht diese vielleicht, um nahestehende Menschen nicht zu belasten.

Wenn du selbst Geheimnisse hast, die du mit niemandem teilen möchtest, versuche, deine Gedanken nicht ständig darauf zu konzentrieren. Nur so ist es dir möglich, dein Leben zu priorisieren und an andere Dinge zu denken.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


    • Slepian, M.L., Chun, J.S., & Mason, M.F. (2017). The experience of secrecy. Journal of Personality and Social Psychology.
    • Slepian, M.L., Halevy, N., & Galinsky, A.D. (in press). The solitude of secrecy: Thinking about secrets evokes motivational conflict and feelings of fatigue. Personality and Social Psychology Bulletin.
    • Slepian, M.L., Kirby, J.N., & Kalokerinos, E.K. (in press). Shame, guilt, and secrets on the mind. Emotion.
    • Slepian, M.L., & Moulton-Tetlock, E. (in press). Confiding secrets and well-being. Social Psychological and Personality Science.
    • Liu, Z. & Slepian, M.L. (2018). Secrecy: Unshared realities. Current Opinion in Psychology, 23, 124-128.
    • Slepian, M.L., & Greenaway, K.H. (2018). The benefits and burdens of keeping others’ secrets. Journal of Experimental Social Psychology, 78, 220-232.
    • Slepian, M.L., & Kirby, J.N. (2018). To whom do we confide our secrets? Personality and Social Psychology Bulletin, 44, 1008–1023.
    • Slepian, M.L., & Bastian, B. (2017). Truth or punishment: Secrecy and punishing the self. Personality and Social Psychology Bulletin, 43, 1596-1611.
    • Liberman, Z., & Shaw, A. (2018). Secret to friendship: Children make inferences about friendship based on secret sharing. Developmental psychology54(11), 2139.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.