Ursachen für nächtliche Angst
Negative Gedanken und Sorgen stören die Nachtruhe. Du bist plötzlich hellwach und nervös, kannst nicht mehr einschlafen und bist am nächsten Tag müde und erschöpft. Nächtliche Angst zählt zu den häufigsten Ursachen für Schlaflosigkeit. Die Folgen sind Konzentrationsschwierigkeiten, Energiemangel, Reizbarkeit und Überreaktionen bei Stress. Langfristig können dadurch Folgebeschwerden oder Krankheiten entstehen.
Deshalb ist es wichtig, die Ursachen für nächtliche Angst zu kennen und diese zu überwinden. Lies weiter, um Lösungen zu finden, wenn du diese unangenehme Situation kennst.
“Beende jeden Tag, bevor du den nächsten beginnst, und lege eine solide Wand aus Schlaf zwischen die beiden.”
Ralph Waldo Emerson
Ursachen für nächtliche Angst
Du solltest nächtliche Angst nicht unterschätzen und etwas dagegen unternehmen, um deine Schlafqualität zu erhalten. Die Ursachen sind sehr vielfältig, oft können jedoch folgende Situationen beobachtet werden:
- Finanzielle, familiäre, gesundheitliche oder berufliche Sorgen. Oft handelt es sich um Zukunftsprojektionen, wie die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, vor einer möglichen Trennung oder einer schweren Krankheit.
- Die Assoziation von negativen Elementen mit der Nacht. In diesem Fall sind meist unangenehme Erfahrungen für Schlafprobleme verantwortlich.
- Täglicher Stress
- Restless-Legs-Syndrom
Die Sorgen lassen sich normalerweise in der Nacht nicht lösen, ganz im Gegenteil, sie entwickeln sich zu einem Gedankenkarussell, das dich nicht schlafen lässt. Die Müdigkeit am nächsten Tag beeinflusst deine Leistungs- und Problemlösungsfähigkeit und du gerätst in einen Teufelskreis, der dich nicht zur Ruhe kommen lässt.
Symptome nächtlicher Angst
Angststörungen können sich auf so vielfältige Weise äußern, dass es sehr schwierig ist, eine systematische Klassifizierung der Symptome vorzunehmen. Manche Menschen reagieren mit großer Unruhe oder Panik, andere mit Passivität. Wir nennen nachfolgend die häufigsten Symptome:
- Tachykardie
- Atembeschwerden oder Erstickungsgefühle
- Schwindel und/oder Benommenheit
- Zittern
- Schmerzen, Druck oder Unbehagen in der Brust
- Müdigkeit
- Übelkeit
- Übermäßiges Schwitzen
Viele versuchen, Ängste durch ihr Verhalten auszugleichen, was jedoch größtenteils nicht gelingt. Ein Beispiel dafür ist der nächtliche Gang zum Kühlschrank auf der Suche nach Essen. Nach kurzer Zeit kehrt die Angst wieder zurück.
Angst und somatische Aktivierung
Mariano Chóliz von der Universität Valencia versucht, den Zusammenhang zwischen nächtlicher Angst und Schlaflosigkeit mit der sogenannten “Monroe-Hypothese” oder somatischen Aktivierungshypothese zu erklären. Diese Hypothese geht davon aus, dass ein hohes Maß an Erregung den Schlaf in qualitativer und quantitativer Hinsicht beeinträchtigt. Zu den Auslösern dieser Aktivierung zählen Angstzustände.
Chóliz betrachtet den Akt des Schlafens als ein Grundbedürfnis, das sehr anfällig für psychologische, physische oder physiologische Variablen ist. Aufdringliche Gedanken, Sorgen, Grübeleien, Zukunftsdenken usw. beeinträchtigen den Schlaf enorm.
“Manche Gedanken sind zu hasserfüllt, um zu schlafen. Sie bleiben die ganze Nacht wach und werden zur Besessenheit.”
Marty Rubin
Nächtliche Angst: Was tun?
Am häufigsten suchen Menschen, die unter dieser Art von Störung leiden, nach Substanzen oder Medikamenten, die es ihnen ermöglichen, ruhiger zu werden und besser zu schlafen. Meist helfen jedoch auch spezifische Strategien, um diese Situation zu überwinden.
Beginne damit, schädliche Gewohnheiten vor der Nachtruhe zu verändern. Du musst lernen, mit deinen täglichen Sorgen umzugehen und sie abends fernzuhalten. Am Morgen kannst du dich besser auf die Problemlösung konzentrieren, am Abend musst du in der Lage sein, abzuschalten.
Folgende Tipps können dir gegen nächtliche Angst helfen:
- Halte dich an regelmäßige Schlafzeiten. Die tägliche Routine festigt den zirkadianen Rhythmus und fördert die Schlafqualität.
- Ein paar Stunden vor dem Schlafengehen kannst du Sport treiben, damit dein Geist zur Ruhe kommen kann und dein Körper müde wird. Sportliche Aktivitäten direkt vor der Nachtruhe sind jedoch nicht zu empfehlen, denn sie wirken aktivierend.
- Verzichte abends auf Alkohol und koffeinhaltige Getränke. Vermeide üppige Speisen oder große Mengen an Essen vor dem Schlafengehen.
- Achte auf eine angenehme Atmosphäre im Schlafzimmer. Die Temperatur sollte angenehm und nicht zu warm sein, wähle ein bequemes Kissen und eine hochwertige Matratze und vermeide Lichtquellen.
- Verbanne dein Handy und andere Bildschirmgeräte aus dem Bett.
- Praktiziere Entspannungsübungen oder Meditation, um Angst, Stress oder Schlaflosigkeit zu überwinden.
- Auch Atemübungen sind sehr hilfreich. Sie beruhigen dich und fördern deine Schlafqualität.
- Verhindere negative Gedanken vor dem Schlafengehen. Lies ein paar entspannende Zeilen in einem Buch oder lasse vor dem Einschlafen schöne Augenblicke Revue passieren.
Die Schlafqualität ist für die körperliche und geistige Gesundheit grundlegend. Deshalb solltest du nächtliche Angst keinesfalls vernachlässigen und unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, wenn du das Problem alleine nicht bewältigen kannst.
“Angst ist wie ein kleiner Fluss, der langsam durch unseren Geist fließt. Wenn wir sie ermutigen, wird sie zu einem großen Strom, in den alle unsere Gedanken fließen.”
Arthur Somers Roche
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