Sunday Scaries: Ängste und Sorgen sind am Sonntagabend intensiver
Der englische Ausdruck “Sunday Scaries” erinnert uns daran, dass Ängste und Sorgen am Sonntagabend intensiver sind. Das Gedankenkarussell dreht sich im Kreis, während du im Kopf schon wieder deiner Arbeit nachgehst und dein Körper das Gefühl der Rastlosigkeit erfährt. Der neue Start in die Woche rückt näher und deine Ängste nehmen zu.
Das Wochenende vergeht rasch, von Langeweile ist keine Spur. Am Sonntagabend wird dir bewusst, dass die neue Arbeitswoche bald beginnt, obwohl du kaum Zeit hattest, die freien Tage zu genießen. Die Rückkehr in die Routine kann beängstigend sein, ganz besonders in einer unsicheren Realität mit vielen Verpflichtungen und großem Druck.
Eine Studie der Organisation The Sleep Judge berichtet, dass fast 80 % der Bevölkerung an Sonntagen einen Höhepunkt der Angstzustände erleben. Dieses Unbehagen tritt schon morgens zaghaft auf, aber im Laufe des Tages steigt der Cortisol- und Adrenalinspiegel an und führt besonders abends zu Ängsten. Die Auswirkungen sind zum Teil ernst. Lies weiter, um mehr über dieses Thema zu erfahren.
Veränderungen in der Sonntagsroutine können dazu beitragen, die Last des Unbehagens zu lindern, die viele am Sonntagabend erdrückt.
Sunday Scaries: gesundheitsbelastende Ängste am Sonntagabend
Angst, Stress und Unbehagen präsentieren sich häufig am Sonntag. Die Wurzel dieses Übels ist in der Regel eine Reaktion auf eine wahrgenommene Bedrohung. Die meisten Menschen schaffen es, mit diesen Ängsten umzugehen, doch manche empfinden diese als stark belastend und lähmend. Besonders davon betroffen ist die jüngere Bevölkerung: Millennials und Generation Z beschreiben häufig, dass sie überwältigenden Druck empfinden. Bist du auch davon betroffen?
Was ist die Ursache?
Der häufigste Faktor hat mit arbeitsbedingtem Stress zu tun. Leistungsdruck, die Notwendigkeit, bestimmte Ziele zu erreichen, schlechte Arbeitsbedingungen oder auch Mobbing führen häufig zu Ängsten.
- Die vorübergehende und chronische Arbeitslosigkeit verursacht an Sonntagen vermehrt Ängste und Sorgen. Der Grund? Andere bereiten sich am Sonntagabend auf die bevorstehende Woche vor, doch arbeitslose Menschen haben oft davor Angst, erneut zu scheitern und keinen Job zu finden.
- Am Montag kehren auch Schüler zu ihrer Routine zurück. Sie fürchten sich oft vor Druck, stellen hohe Selbstansprüche, leiden an Mobbing oder haben schwierige Prüfungen zu bewältigen.
- Andere wiederum versuchen, das Familienleben mit dem Beruf zu vereinbaren und stehen deshalb unter Stress. Am Wochenende haben sie Zeit für Partner und Kinder, doch am Sonntagabend werden sie sich bewusst, dass die Routine wieder beginnt.
Was sind die Symptome?
“Sunday Scaries” oder Sonntagsängste führen zu einer Vielzahl von Symptomen, die bei jeder Person anders sein können. Es gibt jedoch auch gemeinsame Elemente, die das Unbehagen und die innere Unruhe zum Ausdruck bringen:
- Unruhe, nicht aufhören zu können, über die Rückkehr zur Arbeit, den Unterricht oder anstehende Aufgaben nachzudenken;
- diese Gedankenkreisläufe sind immer grüblerisch und katastrophal;
- Tachykardie;
- Müdigkeit;
- Einschlafschwierigkeiten;
- schlechte Laune;
- Konzentrationsstörungen;
- Unfähigkeit, die Freizeit zu genießen;
- Appetitlosigkeit oder übermäßiges Essen;
- Verdauungsprobleme;
- Kopfschmerzen.
Menschen, die sonntags nicht aufhören können, über ihre anstehenden Verpflichtungen und Aufgaben nachzudenken, leiden häufiger unter Angstattacken und sogar Herzinfarkten.
Sorgen am Sonntagabend: Was tun?
Bereits 1991 veröffentlichte die New York Times einen Artikel über den “Sonntagsblues”. In dieser Analyse wurden Aspekte wie Arbeitsplatzunsicherheit und andere Auslöser genannt, beispielsweise Veränderungen im biologischen Rhythmus oder die Enttäuschung über den eigenen Lebensstil.
Mit anderen Worten: Auch wenn es stimmt, dass die Angst vor dem Montag ein kollektives Phänomen ist, muss sich jeder Einzelne mit den Elementen auseinandersetzen, die dieses psychologische Unwohlsein in seiner eigenen Realität hervorruft. Unwohlsein sollte nicht zur Norm werden. Folgende Tipps können dir helfen, die Sonntagsangst zurückzulassen.
1. Kannst du etwas ändern?
Stress und Angst sind nichts anderes als natürliche Mechanismen, die dich vor einer Gefahr warnen, welche eine echte Bedrohung darstellen kann, aber nicht muss. Höre auf diese Botschaft und überlege dir, was du verändern kannst. Gibt es berufliche oder persönliche Aspekte, die du verbessern kannst, um die Unruhe am Sonntag abzulegen?
2. Schreibe deine Sonntage neu
Wenn deine Sorgen am Sonntagabend intensiver sind, ist es an der Zeit, einen neuen “mentalen Film” zu drehen, der frei von Ängsten und Sorgen ist. Du musst mit dem Katastrophendenken aufhören und logischer, vernünftiger und hoffnungsvoller sein. Die meisten Vorstellungen werden nicht eintreten, doch du kannst die Zeit am Sonntag sinnvoll nutzen, um dich nicht von deinen Gedanken mitreißen zu lassen:
- Triff dich mit Freunden oder deiner Familie.
- Geh spazieren, nimm Kontakt zur Natur auf.
- Sei kreativ. Eine Studie der Universität Leiden in den Niederlanden zeigt, dass Kunst Ängste und Stress reduzieren kann.
3. Plane deinen Montag attraktiver
Sonntagsängste können zerstreut werden, wenn der Montag helle, freundliche und spannende Momente verspricht. Kleine Veränderungen, welche die eiserne Routine durchbrechen, sind manchmal notwendig und sogar kathartisch. Deshalb solltest du nicht zögern, am ersten Tag der Woche Aktivitäten zu planen, die dich motivieren.
Wir wissen alle, dass die Sorgen am Sonntagabend intensiver sind. Der Geist neigt zur Meditation, du denkst über dein Leben nach und weißt, dass der Montag mit Druck und neuen Herausforderungen auf dich wartet. Vermeide es, in diese Leere zu fallen, in dieses schwarze Loch, das die Stimmung und sogar die Hoffnung auffrisst.
Du kannst jederzeit Veränderungen vornehmen: Beginne mit kleinen Dingen, die dich motivieren und eine positive Einstellung fördern.
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