Sieben wundervolle Zitate von Antonio Tabucchi

Die Zitate von Antonio Tabucchi, die wir dir heute vorstellen wollen, zeigen, wie kritisch und dennoch gelassen seine Texte waren. Seine Aussagen waren sehr humanistisch geprägt und er wollte damit Aufschluss über unsere heutige Welt geben.
Sieben wundervolle Zitate von Antonio Tabucchi
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Die Werke von Antonio Tabucchi sind aufgrund ihrer Einfachheit und ihrer Frische unglaublich charmant. Dabei sind sie auf so einzigartige Weise geschrieben, dass sie uns an einen anderen Ort versetzen können. Dennoch ist dies gar nicht wirklich überraschend, denn kein gewöhnlicher Schriftsteller wäre in der Lage gewesen, solche Gedanken und universellen Wahrheiten in Worte zu fassen.

Dieser italienische Schriftsteller verspürte eine große Liebe zu Portugal. Geboren wurde Antonio Tabucchi jedoch in Pisa, Italien. Seltsamerweise wurde Pisa genau am Tag seiner Geburt von den Alliierten bombardiert, um die Stadt von den Nazis zu befreien.

Bereits in jungen Jahren war Antonio ein begeisterter Leser und reiste leidenschaftlich gerne. Daher beziehen sich auch viele seiner Weisheiten und Zitate auf diese Themen.

Außerdem nehmen auch Erinnerungen und Träume einen besonderen Platz in Tabucchis Werken ein. Tatsächlich bewunderte er Fernando Pessoa. So war es auch Pessoas Einfluss, der Antonio Tabucchi und seine eigenen Analysen der Realität seiner Zeit zu einem der berühmtesten zeitgenössischen Romanciers machte. In unserem heutigen Artikel wollen wir die einige seiner wundervollsten Zitate vorstellen.

1. In deiner Heimat bleiben

Es gibt einige Zitate von Antonio Tabucchi, in denen er über seine Herkunft spricht. Dies ist einer der Aspekte, auf die Fernando Pessoas Arbeiten den größten Einfluss hatten. In der Folge zog er nach Portugal, in jenes Land, in das er sich letztendlich unsterblich verliebte.

Folgendes Zitat drückt seine Haltung zu diesem Thema wohl sehr treffend aus: Ich habe nie meine Heimat verlassen. Ich bin dort verwurzelt wie ein Stamm.” Dieser Satz beschreibt nicht nur seine persönliche Situation, sondern gleichermaßen auch die aller Menschen, die ihre Heimatstadt verlassen haben. Ganz gleich wie weit du auch gehst, deine Wurzeln werden immer an dem Ort sein, an dem du aufgewachsen bist.

2. Antonio Tabucchi und seine Zitate über die Erinnerung

Erinnerung ist ein weiteres immer wiederkehrendes Thema in Tabucchis Texten. Eines dieser Zitate lautet folgendermaßen:Ich erinnere mich sehr lebhaft an die Geschichten, die mir mein Großvater über die Gefechte des ersten Weltkrieges erzählt hat. Viele Menschen vergessen, dass dies eines der schlimmsten Massaker der Menschheitsgeschichte war. Da er selber während des Krieges geboren wurde, war dies für ihn stets ein heikles und sensibles Thema.

Außerdem wissen wir heute, dass das Gedächtnis und die Erinnerung direkt mit unserer Kreativität und Vorstellungskraft verbunden sind. Dieser Zusammenhang besteht auch für das Vergessen. Dennoch gibt es einige Erlebnisse, die wir einfach nicht vergessen können, ganz gleich wie sehr wir uns auch darum bemühen. Besonders gilt dies, wenn es sich um Situationen handelt, die wir selber erlebt haben.

 Antonio Tabucchi - altes Buch

3. Überzeugungen und das Herz

In einem seiner berühmtesten Zitate sprach Antonio Tabucchi über das weit verbreitete Dilemma zwischen unseren Gedanken und unseren Gefühlen. Es lautet folgendermaßen: Es ist schwer, eine exakte Überzeugung zu haben, wenn man über die Gründe des Herzens spricht.

Im Grunde geht es darum, wie vielfältig menschliche Gefühle sind. Daher sind auch die Überzeugungen, die auf subjektiven Gründen basieren, meistens fragil oder zumindest etwas verwirrend. Wenn wir zu Überzeugungen gelangen, dann ist Vernunft grundsätzlich der verlässlichere Maßstab.

4. Antonio Tabucchi über Hybridisierung und Vermischung

Antonio Tabucchi war ein Reisender. Da er stets von seiner Neugier angetrieben wurde, war er auch immer daran interessiert, Neues zu lernen. Daher wollte er auch etwas über die verschiedenen Arten des Seins, Denkens und Lebens lernen. Außerdem war er unglaublich offen für Unterschiede und hatte eine ausgeprägte Begeisterungsfähigkeit.

Daher war er auch der Auffassung, dass demographischer Purismus langweilig und nicht sonderlich bereichernd sei. Diese Ansicht drückte er in einem sehr bekannten Zitat aus: “Das Salz jeder interessanten Zivilisation ist die Mischung”. Je vielfältiger eine Gesellschaft ist, desto interessantere Dinge können aus ihr entstehen.

5. Politische Themen, die gar nicht politisch zu sein scheinen

Viele Menschen glauben, dass die Welt der Politik mit der Welt der Politiker gleichzusetzen ist. Wenn wir dieses Thema allerdings eingehender beleuchten, dann wird sehr schnell offensichtlich, dass Macht auf vielfältige Weise ein Teil unseres täglichen Lebens ist. Dabei ist es nicht relevant, ob du dich aktiv in der formellen Politik engagierst oder nicht.

Eines der Zitate von Antonio Tabucchi zu diesem Thema lautet wie folgt: “Meine Aufgabe besteht darin, zu beobachten, was die Politik tut, und nicht, selbst ein Politiker zu sein.” Er verweist darauf, wie wichtig es ist, auf jene Realitäten zu achten, bei denen Macht ins Spiel kommt, ohne dass dies direkt von der Handlung eines Politikers abhängt.

Antonio Tabucchi - Gehirn mit Zahnrädern

6. Antonio Tabucchi und seine Meinung zu den Idealen der Perfektion

Diese unglaubliche Redewendung könnte ein Mantra für unsere Demokratien werden: “Perfektion erzeugt Doktrinen, Diktatoren und totalitäre Ideen.” Hierdurch drückt er seine scharfe Kritik an den Idealen der Perfektion aus, die in den meisten Fällen nur Katastrophen verursacht haben.

Dieses extreme Streben nach Perfektion führt lediglich zu Willkür. Dies gilt im familiären Umfeld, in der Bildung und auch in allen anderen Bereichen der Gesellschaft. Dabei ist Willkür die unvollkommenste Art, mit anderen Menschen in Beziehung zu treten.

7. Unsere aktuelle Erinnerung

Antonio Tabucchi hatte auch eine sehr kritische Einstellung zur Art und Weise, wie Wissen sich verbreitete und wie Beziehungen gebildet wurden. Daher kann man ihn auch als Kritiker dessen bezeichnen, was wir heute die “Postmoderne” nennen.

Vor diesem Hintergrund überrascht uns auch sein nächstes Zitat in keinster Weise: “Ab heute zeigt unser Gedächtnis ein flaches Enzephalogramm”. Das bedeutet, dass einige Ereignisse so schnell geschehen und dabei in unseren Augen so trivial erscheinen, dass wir uns noch nicht einmal mehr daran erinnern können.

Antonio Tabucchi war ein sehr lebendiger und unterhaltsamer Autor, der einige seiner Werke über die Menschen verfasste, die nicht das erreichen konnten, wovon sie geträumt hatten oder die schlichtweg nicht träumen konnten. Wenn du seine Texte liest, dann wirst du feststellen, dass dies eine wundervolle Erfahrung ist, die dich mit vielen Überraschungen und Reflexionen beschenken wird.


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  • Capano, D. A. (2007). El errático juego de la imaginación: la poética de Antonio Tabucchi. Editorial Biblos.

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