Sich auf intelligente Art ärgern

Sich auf intelligente Art ärgern

Letzte Aktualisierung: 10. Juni 2016

Wer seine Wut zu bändigen weiß, bändigt seinen schlimmsten Feind.

Konfuzius

Zorn ist etwas Normales und Alltägliches, doch manchmal wissen wir nicht wohin mit unserem Ärger. Das heißt, dass wir uns wegen etwas ärgern und dann nicht wissen, was wir machen sollen. Wir können auf gute oder auf schlechte Weise damit umgehen, doch ist der Ärger eine Emotion, die schwierig zu kontrollieren ist. Manche Personen wissen, wie man ihn unter Kontrolle hält, während andere keinen anderen Ausweg finden als dem Ärger freien Lauf zu lassen.

Hier erzählen wir dir nun, wie du deinen Ärger kontrollieren kannst. Los geht’s!

Wie ärgern wir uns?

Streit

Wir sollten als allererstes darüber nachdenken, wie wir mit dem Ärger umgehen wollen, wir wir uns ihm gegenüber verhalten sollten. Zu Anfang müssen wir uns fragen, welchen individuellen Stil wir pflegen, wenn wir uns ärgern. Es lassen sich 4 Möglichkeiten auflisten:

1. Der passive Stil

Viele Menschen behalten ihren Ärger für sich, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass sie ihn dadurch unterdrücken. Dies ist nichts Positives, da es zu einem Gefühl der Beklemmung führen kann, wenn wir uns der Dinge nicht erleichtern können. Das Gute an diesem Stil ist, dass man nicht so leicht in Wut ausbricht, was einem die Möglichkeit gibt, noch einmal über das Ganze nachzudenken, anstatt direkt und aggressiv darauf zu reagieren. Dieser Stil ist oft bei Menschen erkennbar, die an einer Depression leiden.

2. Der passiv-aggressive Stil

Diesen Stil könnte man auch mit einer Bombe vergleichen, bei dem wir unseren Ärger unterdrücken, aber zugleich wissen, dass wir früher oder später ausbrechen werden. Eine weitere Möglichkeit ist es, unseren Ärger auf indirekte Art durch subtile sarkastische Andeutungen zu zeigen.

3. Explosiver Stil

Eine explosive Person springt in jedem beliebigen Moment auf, ohne sich zurückhalten zu können. Ihre Toleranzschwelle ist sehr niedrig, sodass sie bei jeder Art von Frustration ausschlägt und andere verletzt, bis sie alles herausgelassen hat. Es handelt sich um den Typ Mensch, der mal kräftig auf den Tisch hauen muss, mit der Faust gegen die Wand schlägt oder spitze Bemerkungen loswerden muss.

4. Gewinnerstil

Eine Person mit einem solchen Gewinnerstil weiß, ihren Ärger in Worten auszudrücken. Sie macht dies, nachdem sie verstanden hat, was mit ihr passiert ist und warum sie sich geärgert hat, um dies danach der richtigen Person zu erklären, ohne dabei aggressiv zu sein.

Auswahl unserer Strategie – Was ist dein Stil?

Verbale Aggression

Und nun überlege, welche Strategie du wählst, um dich zu ärgern. Wir sollten nicht vergessen, dass wir handeln, ohne nachzudenken, wenn wir wütend sind, weshalb es nötig ist, bereits vorher darüber nachzudenken.

1. Befrage deinen Ärger

Warum habe ich mich geärgert? Habe ich einen Grund dazu? Was soll ich jetzt tun? Dies sind die Fragen, die wir an unseren eigenen Ärger stellen sollten. Wenn wir gut darüber nachdenken, haben wir vielleicht gar keinen Grund, wütend zu sein oder zumindest keinen Grund, ihm so viel Wichtigkeit einzuräumen und ins auf diese Art in die Defensive zu rücken. Oft können wir das, was uns ärgert, einfach gut sein lassen. Für den Fall, dass wir das nicht können, machen wir mit dem nächsten Schritt weiter.

2. Lasse deinen Ärger raus

Unterdrücke ihn nicht! Das ist nicht gut und wird nur dazu führen, dass du es nach einiger Zeit nicht mehr vermeiden kannst, deinem Frust Luft zu machen. Mit jemandem sprechen, schreien oder joggen gehen können einige der Formen sein, auf welche Art du deinen Ärger herauslassen kannst. Finde deine eigene Form! Wir sind nicht alle gleich, was ist deine Art, um deinem Ärger Luft zu machen?

3. Drücke deinen Ärger in Worten aus

Wenn wir mit jemanden über das sprechen, was uns geärgert hat, schaffen wir es, uns zu beruhigen. Wir haben die Luft herausgelassen. Wir sollten das Problem nicht für uns behalten, denn im besten Fall liegen wir mit etwas falsch! Die Person, die uns zuhört, kann erreichen, dass wir die Dinge auf eine andere Weise sehen, so wie sie in Wirklichkeit sind.

4. Wähle die richtige Zeit und den Ort

Wenn wir uns aufregen, ist das Schlechteste, was man uns sagen kann, dass wir uns beruhigen sollen. Wenn jemand sauer ist, lasse ihn einfach für einen Moment in Ruhe. Ärger kann sehr ansteckend sein und wenn du versuchst, auf den anderen einzugehen, endest du am Ende vielleicht auch mit Wut im Bauch. Entferne dich deshalb aus dieser Situation und suche einen anderen, passenderen Moment und Ort, um mit der Person zu sprechen, damit diese sich beruhigen kann.

5. Dein Körper kämpft auch!

Auch wenn wir im Geiste bereits aufgehört haben, uns aufzuregen, hat dies unser Körper vielleicht noch nicht getan. Unser Körper kommuniziert auch und braucht mehr Zeit als wir, um wieder herunterzufahren. Deshalb kann es sein, dass unser Gesicht und unsere Körperhaltung weiterhin unseren Ärger anzeigt, auch wenn wir schon nicht mehr verärgert sind. Hier sollten wir spazieren gehen, laufen oder einer anderen Aktivität nachgehen, die erreicht, dass wir uns zerstreuen und dass der Ärger uns in all seinen Formen verlässt.

Und jetzt… weißt du schon, wie du mit deinem Ärger umzugehen hast? Definiere als Erstes, welchen Stil du hast. Danach kannst du bereits auswählen, welche Strategie du verfolgen willst. Am besten ist es, wenn du mit jemanden reden kannst, aber sei dir darüber im Klaren, dass du dies machen sollst, wenn du dich bereits etwas beruhigt hast. Während der Wut stehst du voll unter Spannung und kannst, ohne es zu wollen, einer der Personen Schaden zufügen, die du am meisten magst.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.