Selbstfürsorge am Arbeitsplatz: 6 effiziente Strategien

Wir verbringen viele Jahre lange Zeit am Arbeitsplatz, deshalb sind Strategien zur Selbstfürsorge wichtig, um die physische und psychische Gesundheit zu bewahren.

Geschrieben und geprüft von dem Psychologen Gorka Jiménez Pajares.

Letzte Aktualisierung: 02. Februar 2023

Selbstfürsorge am Arbeitsplatz ist grundlegend, denn wir fördern damit unsere physische und psychische Gesundheit. Die meisten von uns verbringen über Jahre hinweg lange Stunden in ihrem beruflichen Umfeld, deshalb lohnt es sich, bestimmte Maßnahmen zu treffen und Fähigkeiten zu entwickeln, um diese Zeit angenehmer, effektiver und gesünder zu gestalten.

Selbstfürsorge am Arbeitsplatz: 6 effiziente Strategien

Eine Umfrage über die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zeigt, dass sich das psychische Wohlbefinden vieler Arbeitskräfte seit Beginn der Pandemie verschlechtert hat. Die zweithäufigste gewünschte Maßnahme der Befragten war Sonderurlaub für die psychologische Gesundheit.

Strategien zum besseren Umgang mit Stress, für eine gesunde Work-Life-Balance und Motivation sind deshalb grundlegend. Jeder Einzelne kann Fähigkeiten entwickeln, um gesunde Selbstfürsorge am Arbeitsplatz zu praktizieren.

1. Besserer Umgang mit Stress und Belastung

Stress ist eine der großen Epidemien der heutigen Gesellschaft. Zahlreiche Verpflichtungen und Aufgaben werden zu einer täglichen Herausforderung, dazu kommen persönliche Verantwortungen, die uns zusätzlich unter Druck setzen.

Wir empfehlen dir in stressigen Situationen die 3×3-Atemübung: 

• Atme drei Sekunden lang ein.
• Danach hältst du deinen Atem drei Sekunden lang an.
• Schließlich atmest du drei Sekunden lang aus.

2. Bewusstwerdung über Emotionen und Gefühle

Entdecke dein emotionales Universum und lerne, mit deinen Gefühlen besser umzugehen. Wir erklären dir anhand von Beispielen die Vorteile:

• Wir assoziieren das Gefühl der Angst normalerweise mit bedrohlichen Reizen. Wenn wir eine Gefahr erkennen, können wir Strategien zur Bewältigung entwickeln.
• Wut entsteht, wenn die von dir akzeptierbaren Grenzen überschreitet. Wenn du den Auslöser kennst, kannst du die andere Person darauf hinweisen, dass du ihr Verhalten nicht akzeptieren kannst.
• Schuldgefühle hängen oft mit einem Mangel an Kohärenz zusammen. Fühlst du dich schuldig, denke über die Auslöser nach, um daran zu arbeiten.

Eine Emotionsliste kann dir helfen, deine Emotionen zu erkennen und mögliche Auslöser zu identifizieren.

3. Mehr Einfühlungsvermögen

Die Fähigkeit von empathischen Menschen, sich auf die Gedanken und Gefühle anderer Menschen einzustellen, ist eine große Stärke. Einfühlungsvermögen ist in jedem Lebensbereich grundlegend, um gesunde Beziehungen zu anderen aufbauen zu können, auch am Arbeitsplatz.

4. Effektive Kommunikation

Offene Kommunikation und Durchsetzungsstärke ermöglichen es dir, eine Botschaft, deine Bedürfnisse und Emotionen und Konsequenzen zu vermitteln, ohne andere zu verletzen oder zu beleidigen. Wenn dich jemand am Arbeitsplatz um einen Gefallen bittet, kannst du zum Beispiel sagen: “Ich mache das für dich, aber in Zukunft würde ich es begrüßen, wenn du die dafür zuständige Person bitten würdest (Botschaft), da ich bereits unter Druck stehe (Gefühl) und aufgrund von Zeitmangel meine eigenen Aufgaben nicht gewissenhaft erledigen kann (Konsequenz).

5. Bereichernde zwischenmenschliche Beziehungen

Gesunde Beziehungen fördern die psychische und physische Gesundheit. Wenn du weißt, dass du Unterstützung erhältst, wenn du mit deinen Aufgaben nicht zurechtkommst oder unter Zeitdruck stehst, ist das beispielsweise sehr beruhigend. Schätze deine Beziehungen und pflege sie und vergiss nicht, dass du auch Gegenleistungen erbringen musst, nach dem Motto: “Heute für mich, morgen für dich.”

6. Innovation und Kreativität

Das Leben ist Veränderung, deshalb sind Innovation und Kreativität grundlegende Kompetenzen – auch um die Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern. Welche neue Verhaltensweisen oder Strategien könntest du entwickeln, um Selbstfürsorge zu praktizieren? Vielleicht kannst du deine Arbeitsumgebung freundlicher gestalten, deine Haltung verbessern oder in deiner Freizeit Aktivitäten ausführen, die dein innerliches Gleichgewicht stärken. Falls es in deinem Unternehmen einen Feel-Good-Manager gibt, ist er vielleicht für Ideen dankbar oder kann dich beraten.