Sag mir, wer deine Freunde sind und ich sage dir, wer du bist

Bewunderst du die Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst? Denke daran, dass dich deine Freundschaften stark beeinflussen, deshalb lohnt es sich, eine gute Wahl zu treffen.
Sag mir, wer deine Freunde sind und ich sage dir, wer du bist
Sharon Laura Capeluto

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Sharon Laura Capeluto.

Letzte Aktualisierung: 28. Januar 2023

Denke an jene fünf Menschen, mit denen du am meisten Zeit verbringst. Wie leben sie? Welche Träume und Ziele verfolgen sie? Pflegen sie gesunde Beziehungen? Von welchem Gedankengut lassen sie sich inspirieren? Sind sie in der Lage, sich Fehler zu erlauben und daraus zu lernen? Bewunderst du diese Menschen? Deine Antworten über deine Freunde verraten sehr viel über dich selbst. 

Der Autor und Motivationstrainer Jim Rohn erwähnt, dass jeder Mensch eine Mischung jener fünf Personen ist, die ihm am nächsten stehen. Sie beeinflussen uns so sehr, dass wir ihnen ähnlich sind, und zwar in unserem Verhalten und auch was unsere Werte und Gedanken anbelangt.

Wie dich deine Freunde und Mitmenschen beeinflussen

deine Freunde beeinflussen dich stark
Menschen neigen dazu, ihren besten Freunden ähnlich zu sein.

Der Gedanke mag zunächst ein wenig weit hergeholt klingen. Vielleicht denkst du: “Ich sehe überhaupt nicht aus wie mein Bruder” oder “Mein Partner und ich sind ganz anders”. Es ist nicht so, dass du eine Kopie bist, keinesfalls, doch wenn du dich eingehender mit den Persönlichkeitsmerkmalen der Menschen befasst, die dir am nächsten stehen, wirst du Ähnlichkeiten feststellen. Beobachte auch ihre Gewohnheiten, Ausdruckseisen und Kleidung.

Jim Rohn lädt alle dazu ein, eine Liste mit den Vorlieben, Interessen, Hobbys, Gewohnheiten, Kenntnissen und Fähigkeiten der nahestehenden Menschen zu erstellen, denn darin spiegelst du dich selbst wider. Natürlich beeinflusst du auch selbst das Leben deiner Freunde. Jeder hat einen Teil deines Temperaments, deiner Vorlieben und deiner Überzeugungen.

Der Psychologe David McClelland, der für seine Bedürfnistheorie der Motivation bekannt ist, hat in umfangreichen Untersuchungen herausgefunden, dass 95 % unserer Erfolge und Misserfolge mit den Menschen zusammenhängen, die uns am nächsten stehen. So ist es zum Beispiel wahrscheinlicher, dass du dich körperlich betätigst, wenn deine Familienmitglieder regelmäßig Sport treiben, oder dass du Alkohol trinkst, wenn es dein Freundeskreis tut. Klingt logisch, oder?

Die Zugehörigkeit zur Gruppe

Das Phänomen wiederholt sich: Menschen ahmen sich gegenseitig nach, wenn sie eine Beziehung beginnen und Gruppen junger Menschen neigen dazu, einen ähnlichen Kleidungsstil zu tragen. Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe ist für die Bildung der persönlichen Identität von grundlegender Bedeutung. Wir alle brauchen das Gefühl, zu einer Gemeinschaft oder Gruppe zu gehören. Auf diese Weise fühlen wir uns wohl und akzeptiert.

So identifizieren sich Menschen oft mit den (formellen oder informellen) Gruppen, denen sie angehören, und fühlen sich von ihnen umsorgt. Sie sind mit jenen Menschen solidarisch, die ihnen ähnlich sind. Gleichzeitig lassen sie sich von der Gruppe beeinflussen, indem sie sich integrieren.

Unsere Mitmenschen beeinflussen unser Leben bewusst oder unbewusst. Deshalb ist der Titel dieses Artikels “Sag mir, wer deine Freunde sind und ich sage dir, wer du bist” so zutreffend: Du erkennst die wahren Eigenschaften und Überzeugungen eines Menschen durch seine Freunde und Familie. 

Wir sind wie Schwämme: Wenn das Umfeld gut gelaunt ist, lassen wir uns anstecken und freuen uns. Es ist so leichter, glücklich zu sein. Doch wenn wir von mürrischen, unglücklichen Menschen umgeben sind, fällt uns ein Lächeln schwer. Mit wem verkehrst du?

Sag mir, wer deine Freunde sind und ich sage dir, wer du bist
Unabhängig davon, ob der Kontakt physisch oder virtuell ist, haben jene Menschen am meisten Einfluss auf uns, mit denen wir die meiste Zeit verbringen.

In Anbetracht dieser Tatsache ist es ratsam, deine Freunde sorgfältig auszuwählen. Die Beziehungen, die du im Laufe des Lebens aufbaust, sind grundlegend für dein Wohlbefinden. Frage dich, ob dich deine Freunde unterstützen oder einschränken, ob du dich in ihrer Gesellschaft frei fühlst oder dazu neigst, deine Gefühle und Gedanken zu unterdrücken.

Du kannst dich bewusst dafür entscheiden, dich von Menschen zu umgeben, die dich inspirieren, selbst besser zu sein. Welche Bindungen willst du pflegen und kultivieren? Mit welchen Menschen möchtest du dein Leben teilen?


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  • Córdoba, M. (2017). Identidad personal.
  • McClelland, D.C. (1984). Motivos, personalidad y sociedad: artículos seleccionados. Nueva York: Praeger.
  • Sarmiento Mosquera, J. E. (2021). Desarrollo Social en la Adultez. Desarrollo del Escolar, Adolescente y Adulto.

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