Positives Sexting: Ist das möglich?

Positives Sexting ist möglich, wenn du die Grenzen nicht überschreitest und der Austausch des erotischen Materials immer auf Einvernehmlichkeit beruht. Respekt und Vertrauen sind wichtige Grundlagen.
Positives Sexting: Ist das möglich?
Gorka Jiménez Pajares

Geschrieben und geprüft von dem Psychologen Gorka Jiménez Pajares.

Letzte Aktualisierung: 29. Januar 2023

Sexting ist in Mode, seit es soziale Netzwerke gibt, die perfekte Kommunikationswege für den privaten Austausch von erotischen Bildern und Texten darstellen. Selbst produzierte Fotos und Videos in freizügigen Posen machen intime Erfahrungen auf Distanz möglich – ein verbreitetes Phänomen, das vorwiegend Jugendliche, jedoch auch viele Erwachsene nutzen.

Rund um das Sexting haben sich neue Wortschöpfungen wie “Nelfies” oder “Posingbilder” und ein spezifischer Wortschatz für den “Dirty Talk” eingebürgert, der über Messenger-Dienste und Chatfunktionen dem Zeitvertreib dient. Manche nutzen diese Technik zur Selbstdarstellung, andere zur sexuellen Befriedigung. Doch auch in der Beziehungspflege ist Sexting sehr verbreitet.

Sexting geht mit verschiedenen Risiken einher, doch heute sprechen wir über die positiven Seiten.

“Es ist nur Sexting, wenn du es tun willst.”

Rodriguez

Positives Sexting hat verschiedene Vorteile
Sicheres Sexting ist möglich, wenn du bestimmte Aspekte berücksichtigst und spezifische Tools verwendest.

Positives Sexting: Was ist das?

Die Grundfunktion eines Handys ist die Kommunikation, die es uns ermöglicht, anderen Personen nahe zu sein. Moderne Technologien bieten einfach zugängliche, oft kostenlose Tools, die nicht nur den Austausch von Worten, sondern auch von Bildern oder Videos sehr einfach machen. Viele nutzen diese Möglichkeiten, um Nacktfotos und heiße Nachrichten auszutauschen. Eine Studie weist darauf hin, dass Sexting-Verhalten problematisch sein kann, gleichzeitig jedoch das normale menschliche Sexualverhalten zum Ausdruck bringt.

Personen, die das Ziel haben, ihr Sexualleben mit dieser Technik zu verbessern, können davon profitieren. Zum Problem wird Sexting jedoch, wenn sich dahinter instrumentelle oder aggressive Gründe verbergen, die von einer negativen Erwartung ausgehen. In diesem Fall kann dieses Verhalten das Vertrauen zerstören, eine offene Kommunikation über Sexualität verhindern oder auch dazu führen, dass die Grenzen des Respekts überschritten werden. Die Voraussetzung für sicheres und positives Sexting ist deshalb immer, dass der Austausch einvernehmlich ist und sichere Tools verwendet werden. 

Eine Studie der Forscherinnen Emily Stasko und Pamela Geller an der Universität Drexel kam zu dem Ergebnis, dass mehr als 80 Prozent der Teilnehmenden bereits Sexting-Erfahrungen hatten. Diese Studie verrät auch, dass der Austausch erotischer Fotos oder Nachrichten die sexuelle Zufriedenheit steigert, und zwar insbesondere innerhalb einer festen Beziehung. Die Forscherinnen weisen darauf hin, dass Sexting sogar klinische Vorteile haben könnte.

Positives Sexting: Was du berücksichtigen solltest

Sichere Rahmenbedingungen sind die Grundvoraussetzung, um Erpressung, Racheakte, Mobbing, Straftaten oder andere negative Folgen des Verschickens sexueller Nachrichten zu verhindern. Folgende Empfehlungen gelten vorwiegend für Jugendliche, die Sexting zum Spaß, für ihre ersten Erfahrungen und Zeitvertreib verwenden. Sie sind jedoch auch für Erwachsene wichtig, die sexuelles Material außerhalb einer Beziehung mit Personen austauschen, zu denen sie kein absolutes Vertrauen haben.

  • Vermeide erkennbare Details oder Körperausschnitte. Wenn du intime Fotos oder Videos versendest, solltest du dein Gesicht, Tattoos oder Piercings nicht zeigen, um zu vermeiden, dass dich andere erkennen, sollten die Nachrichten in die falschen Hände geraten.
  • Analysiere die Fotos oder Videos, bevor du sie verschickst. Vielleicht kannst du das Material zuerst noch retuschieren, verändern oder zuschneiden, um nicht erkennbar zu sein.
  • Denk an dein Zimmer! Wenn du die Fotos in deinem Zimmer aufnimmst, könnten andere herausfinden, von wem sie sind. Der Hintergrund der Fotos oder Videos verrät viel mehr, als dir lieb ist.
  • Lösche die Fotos nach dem Teilen! So kannst du verhindern, dass andere auf dein Handy oder deinen Computer zugreifen und die Fotos finden. Es gibt auch hilfreiche Tools und Messenger-Apps, die Fotos nur zur einmaligen Ansicht anzeigen und danach automatisch löschen. Vergiss jedoch nicht, dass andere Screenshots machen und die Inhalte verbreiten können.
  • Ändere deine Passwörter regelmäßig. Du kannst so verhindern, dass andere auf deine Geräte zugreifen.
Sexting am Handy
Medienprävention ist grundlegend, um die Gefahren von Sexting zu verhindern.

Sei respektvoll und schütze dich

Positives Sexting ist möglich, wenn du die Grenzen nicht überschreitest und der Austausch des erotischen Materials immer auf Einvernehmlichkeit beruht. Respekt und Vertrauen sind die Grundlagen, an denen es jedoch leider oft mangelt. Wie immer kommt es auf die Nutzung an: Sexting kann Spaß machen und Vorteile haben, jedoch auch zerstörerisch und gefährlich sein. Es liegt an dir, dich und andere vor den Gefahren zu schützen. Falls du glaubst, Straftaten zu beobachten, solltest du unbedingt die nötigen Maßnahmen treffen und Hilfe in Anspruch nehmen, um dies zu verhindern.


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