Motivation und Motiv: Worin unterscheiden sie sich?

Motivation und Motiv: Worin unterscheiden sie sich?
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Eva Maria Rodríguez

Letzte Aktualisierung: 08. November 2023

Warum führen wir eine bestimmte Aktion aus? Welche Motive stecken hinter dem, was wir tun? Was motiviert uns, auf eine bestimmte Art und Weise zu handeln? Wenn wir über unsere Motive sprechen, sprechen wir dann auch über unsere Motivation?

Motivation und Motiv sind zwei Begriffe, die zwar miteinander verwandt sind, jedoch nicht dieselbe Bedeutung haben. Sie ergänzen sich. Daher ist das Verständnis des Unterschieds zwischen diesen beiden Begriffen von grundlegender Bedeutung für das Verständnis von menschlichen Handlungen im Allgemeinen; sowie auch darüber, wie und warum eine Person beschließt, auf eine bestimmte Art und Weise zu handeln.

Wir könnten sagen, dass das Motiv selbst der Grund sei, aus dem Handlungen entstehen, während die Motivation jene Kraft ist, die eine Person zu einer solchen Handlung bewege. Ein Motiv zu haben, einen Grund, um etwas zu tun, ist nicht ausreichend. Es ist notwendig, eine innere Stärke, das heißt eine Motivation, zu haben, die uns antreibt, loszulegen. Ebenso ist es sinnlos, motiviert zu sein, diese Stärke in sich zu haben, wenn es kein Motiv oder keinen Grund gibt, mit dem wir unser Handeln rechtfertigen.

Mit anderen Worten ausgedrückt, ist die Motivation der psychologische Prozess, der sich ganz allgemein auf die Ursache des Verhaltens bezieht, während das Motiv die spezifische Ursache des motivierten Verhaltens ist. Die Motivation ist also der Prozess selbst und das Motiv ist der konkrete Auslöser der Aktion.

Primäre Motive und sekundäre Motive

Es gibt eine unendlich große Anzahl an Motiven. Der dänische Psychologe K. B. Madsen unterteilt sie in nur zwei große Kategorien:

  • Primäre Motive sind angeboren oder biologisch.
  • Sekundäre Motive sind erworben oder sozial.

Den Unterschied zwischen den Primärmotiven und den Sekundärmotiven zu verstehen ist essenziell, um den Prozess der Motivation begreifen zu können. Denn obwohl alle Spezies die Existenz von primären Motiven miteinander gemein haben, sind Sekundärmotive ausschließlich beim Menschen bekannt.

Die primären Motive beziehen sich auf den Fortbestand des Individuums und der Spezies. Hunger, Durst, die Bedürfnisse nach Schlaf und Sex sind die hauptsächlichen Primärmotive. Sie sind wesentlich und notwendig, um das Überleben des Einzelnen und der gesamten Art zu gewährleisten. Andere Primärmotive sind beispielsweise die Flucht vor Gefahr oder die Suche nach einem Zufluchtsort, um sich zu schützen, ebenso wie der Kampf, um sich zu verteidigen.

Sekundärmotive beziehen sich auf das allgemeine Wachstum des Menschen durch einen Lernprozess. Sie werden durch die Interaktion zwischen den Individuen geformt und funktionieren, wie auch die Primärmotive, als Aktivierer des Verhaltens. Sie sind für das Überleben des Menschen nicht notwendig, aber sie spielen eine wichtige Rolle bei der emotionalen Entwicklung des Einzelnen und sind dem Menschen eigen. Leistung, Macht und  Zugehörigkeitsgefühl seien als einige der wichtigsten sekundären Motive genannt.

Frau, die sich an ihre Erfolge erinnert

Die intrinsische und die extrinsische Motivation

Der Ursprung des Verhaltens bringt uns dazu, zwei verschiedene Arten der Motivation zu unterscheiden:

  • Die extrinsische Motivation tritt auf, wenn ein Mensch eine Tätigkeit ausführt, um einen Zweck zu erfüllen und so eine Belohnung zu erhalten oder eine Bestrafung zu vermeiden. Das heißt, wir sprechen von extrinsischer Motivation, wenn äußere Reize die Richtung unseres Verhaltens bestimmen. Sie bezieht sich also auf die Umweltfaktoren, die uns dazu veranlassen, eine bestimmte Antwort zu geben, Verhaltensweisen zu wiederholen oder von ihnen abzulassen.
  • Die intrinsische Motivation wirkt dann, wenn ein Mensch eine Tätigkeit ausübt, nur weil er dies gern tut und tun möchte. Mit anderen Worten spricht man von intrinsischer Motivation, wenn er ein Verhalten ausführt, ohne jegliche äußere Anreize, die dieses rechtfertigen oder erfordern würden.

Die intrinsische Motivation setzt eine gewisse Kreativität und Neugierde voraus. Darüber hinaus bedarf sie eines psychologischen Bedürfnisses, sich auf etwas einzulassen, ohne von außen dafür belohnt zu werden. Somit erhält man die Belohnung schon dadurch, die Aufgabe einfach nur auszuführen, und zwar aus dem Inneren heraus. Auf der anderen Seite wird die intrinsische Motivation nicht durch stimulierende Bedingungen bestimmt, sondern durch die Art und Weise, in der die eigenen, von persönlichen Zielen getriebenen Kompetenzen auf die Probe gestellt werden.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Motive jene Gründe oder spezifische Anreize sind, die ein bestimmtes Verhalten erklären, einschließlich ihres Starts, der Veränderungen oder des Ausbleibens, ebenso wie des Ausmaßes der Intensität. Im Gegensatz dazu bezieht sich die Motivation auf die grundlegenden psychologischen Prozesse, die beschreiben, warum verschiedene Motive ein entsprechendes Verhalten bewirken.


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  • Vadillo, M. T. P. (2013). Liderazgo y motivación de equipos de trabajo. ESIC Editorial.

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