6 interessante Fakten über Nachtmenschen
Du bist nachtaktiv und kannst dich zu später Stunde besonders gut konzentrieren? Wenn die meisten bereits schlafen, bist du in Hochform und erzielst beste Leistung? Nachtmenschen werden oft als arbeitsscheu, phlegmatisch oder unorganisiert abgestempelt, denn wir erwarten von allen, dass sie sich an den gewohnten Tagesrhythmus anpassen. Doch deine innere Uhr legt fest, ob du zu den Eulen oder zu den Lerchen zählst und wann du produktiver bis. Erfahre heute mehr über dieses spannende Thema.
Rund 20 Prozent der Menschen entsprechen dem Chronotyp der Eule. Sie sind nach Einbruch der Dunkelheit besonders aktiv und fühlen sich bis in die frühen Morgenstunden wohl. Nachtmenschen verbringen ihr Leben damit, gegen ihren eigenen Rhythmus anzukämpfen, um sich an den vorgegebenen Tagesablauf anzupassen. Erfahre heute mehr zu diesem Thema.
Nachtmenschen ticken anders
Viele glauben, dass sich Nachteulen ihren Rhythmus selbst aussuchen, doch verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Chronotyp weitgehend genetisch bedingt ist. Deshalb können Betroffene oft lange nicht einschlafen und sind in der Nacht besonders aktiv. Es handelt sich nicht um eine freiwillige Entscheidung, sondern um den biologischen Rhythmus, der dies bestimmt.
Verzögertes Schlafphasensyndrom
Die verschiedenen Chronotypen könnten eine einfache evolutionäre Erklärung haben: Um Gefahren abzuwehren, hielten unsere Vorfahren zu jeder Tages- und Nachtzeit Wache. Heute kann dies jedoch zu Problemen führen. Viele Eulen leiden an dem Syndrom der verzögerten Schlafphasen, das zu einem gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus führt und das Einschlafen erschwert. Trotzdem müssen sie morgens wie alle anderen aufstehen, um ihren Verpflichtungen nachzukommen.
Nachtmenschen sind länger konzentriert
Wir glauben meistens, dass Frühaufsteher energetischer und produktiver sind, das muss jedoch nicht so sein. Nachteulen sind oft länger geistig aktiv und konzentriert. Verschiedene Studien haben herausgefunden, dass Nachteulen nach 10 Stunden Wachsein eine höhere Gehirnaktivierung in den Regionen aufweisen, die mit der Aufmerksamkeit im Zusammenhang stehen.
Sie erzielen bessere Ergebnisse in Intelligenztests
Wir wissen seit einiger Zeit, dass es mehrere Arten von Intelligenz gibt und dass die Fähigkeiten jedes Einzelnen stark variieren. Bei klassischen IQ-Tests schneiden Eulen im Durchschnitt besser ab als Lerchen. Trotz dieses Vorsprungs und ihrer scheinbar überlegenen Fähigkeit zur induktiven Schlussfolgerung sind Nachtmenschen in der Schule und im Beruf meistens weniger leistungsstark.
Dies ist darauf zurückzuführen, da sie an Schlafmangel leiden und sich ihre innere Uhr schlecht an die Tageszeiten der Mehrheit anpassen kann.
Nachtmenschen sind kreativer
Außerdem scheinen Nachteulen kreativer zu sein, da sie das transversale Denken besser beherrschen als Morgenmenschen. Eulen, die wachen während andere schlafen, haben Vorteile bei der Problemlösung, da sie kreative Alternativen und originelle Sichtweisen entwickeln.
Nachtmenschen sind anfälliger für Krankheiten
Nicht alles sind nur Vorteile. Untersuchungen haben ergeben, dass Nachteulen eher an Diabetes, Fettleibigkeit, Stress sowie psychologischen und neurologischen Störungen leiden. Sie haben sogar ein 10 % höheres Risiko, früher zu sterben als Frühaufsteher. Auch dies hängt eng mit der Unfähigkeit zusammen, sich an Zeitpläne anzupassen, was zu unzureichendem und schlechtem Schlaf, schlechter Ernährung und ungesünderen Lebensgewohnheiten führt.
Trotz allem dürfen wir nicht vergessen, dass es individuelle Unterschiede gibt. Die genannten Eigenschaften sind sehr allgemein und treffen nicht bei jedem Nachtmenschen zu. Natürlich gibt es auch kreative Frühaufsteher, die sich lange konzentrieren können – es geht hier nur um allgemeine Tendenzen. Größere Flexibilität in der Tagesplanung wäre jedoch auf jeden Fall vorteilhaft.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Jones, C. R., Huang, A. L., Ptáček, L. J., & Fu, Y. H. (2013). Genetic basis of human circadian rhythm disorders. Experimental neurology, 243, 28-33.
- Maierova, L., Borisuit, A., Scartezzini, J. L., Jaeggi, S. M., Schmidt, C., & Münch, M. (2016). Diurnal variations of hormonal secretion, alertness and cognition in extreme chronotypes under different lighting conditions. Scientific reports, 6(1), 1-10.
- Piffer, D., Ponzi, D., Sapienza, P., Zingales, L., & Maestripieri, D. (2014). Morningness–eveningness and intelligence among high-achieving US students: Night owls have higher GMAT scores than early morning types in a top-ranked MBA program. Intelligence, 47, 107-112.
- Wang, S. C., & Chern, J. Y. (2008). The ‘Night Owl’Learning Style of Art Students: Creativity and Daily Rhythm. International Journal of Art & Design Education, 27(2), 202-209.
- Knutson, K. L., & Von Schantz, M. (2018). Associations between chronotype, morbidity and mortality in the UK Biobank cohort. Chronobiology international.