In 5 Schritten zur Vergebung

Jemandem oberflächlich zu verzeihen ist einfach. Aber einer Person, die uns Schmerz zugefügt hat, aufrichtig zu vergeben, ist nicht immer so einfach.
In 5 Schritten zur Vergebung
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Gonzalo Blanco Sardina

Letzte Aktualisierung: 09. Februar 2023

Von klein auf werden uns Werte wie Vergebung beigebracht. Und das ist kein Zufall, denn zu wissen, wie man vergibt, ist eine wichtige Fähigkeit, um das emotionale Gleichgewicht wiederherzustellen. Nicht nur wegen der guten Geste gegenüber der anderen Person, sondern auch uns selbst gegenüber. Weil wir glauben, dass das so wichtig ist, möchten wir dir ein paar Schlüssel zur Vergebung mit auf den Weg geben.

Schließlich ist es nicht ratsam, immer mit Groll und Rache zu leben. Wir alle machen irgendwann Fehler und werden auch immer wieder verletzt. Selbst schwere und schmerzhafte Ereignisse haben Vergebung verdient. Das Sprichwort “Auge um Auge und wir sind alle blind” könnte nicht wahrer sein.

Die Schlüssel zur Vergebung sind in vielen Fällen nichts anderes als eine Frage der Einstellung. Neben unseren Worten der Vergebung ist ein aufrichtiges Gefühl notwendig, um die Tür zur Wiedergutmachung des Schmerzes zu öffnen. Zu den vielen Vorteilen der Vergebung gehört der Frieden, den damit alle Parteien erreichen.

Schritte zur Vergebung

Auch wenn es nicht so aussieht, ist es gar nicht so einfach, verzeihen zu lernen. Vergebung muss mit einem aufrichtigen Gefühl der Verbundenheit mit der anderen Person Hand in Hand gehen. Deshalb möchten wir dir hier ein paar Schlüssel zur Hand geben, die für dich nützlich sein könnten:

  • Verständnis. Es ist klar, dass wir niemals jemandem vergeben können, wenn wir nicht wirklich verstehen, was der Grund für sein Handeln war. Egal, wie sehr dich das Unrecht verletzt hat, ein Mindestmaß an Empathie ist unerlässlich, um einer Person aufrichtig zu vergeben.
  • Demut. Um mit einer Person mitfühlen zu können, die dich verletzt hat, ist es notwendig, bestimmte Vorurteile und Überlegenheitsgefühle loszulassen. Es stimmt, dass du in all dem das Opfer bist, aber ohne Demut wird es schwierig sein, Vergebung zu erlangen.
  • Großzügigkeit. Da derjenige, der jemandem vergibt, keine Gegenleistung erwarten kann, ist Vergebung eine große Geste der Großzügigkeit.
  • Liebe. Das Konzept der Liebe ist mit einer Person, die dich verletzt hat, oft schwer zu vereinbaren. Versuche dir vorzustellen, dass diejenigen, die uns am meisten verletzen können, jene Menschen sind, die uns am nächsten stehen. Deswegen geht Vergebung oft Hand in Hand mit Liebe.

Es ist ratsam, diese Konzepte immer im Hinterkopf zu behalten, da sie untrennbar mit der Fähigkeit der Vergebung verbunden sind. Denke auch daran, dass eine versöhnliche Haltung wichtig ist, um wirklich auf eine Person zuzugehen, die dir Schmerzen bereitet hat.

Frau ist bereit zur Vergebung

Warum Vergebung wichtig ist

Es gibt viele Gründe, warum Vergebung vorteilhaft ist. Einer davon ist, dass es sich um einen Schritt nach vorne handelt. Wenn du Hass und Groll hegst, wird es dir schwerfallen, vorwärtszugehen.

Um sich in eine Person einzufühlen, die dich verletzt hat, ist es notwendig, bestimmte Vorurteile und Überlegenheitsgefühle loszulassen.

Tatsächlich hilft Vergebung, das Selbstwertgefühl zu erhalten und schmerzhafte Ereignisse aus der Vergangenheit loszulassen. Verzeihen reduziert die Angst, betrogen und zurückgewiesen zu werden, und stärkt das Selbstvertrauen. Deshalb ist die Bereitschaft zur Vergebung so wichtig. Du kannst dich damit auch von Ereignissen  befreien, die dir Energie rauben und deine persönliche Leistung beeinträchtigen.

Schlüssel zur Vergebung

Nachdem du nun weißt, wie wichtig die aufrichtige Vergebung ist, haben wir noch ein paar Tipps für dich, um deine Bereitschaft zur Vergebung zu fördern:

1. Ärger und negative Gefühle loslassen

Solange negative Gefühle vorhanden sind, wird es schwierig sein, jemandem zu vergeben. Auch Rachegefühle, die sich daraus entwickeln könnten, helfen dir nicht. Sie führen höchstens zur Entfremdung.

2. Erinnerung ohne Groll

Vergebung bedeutet nicht, zu vergessen, sondern den angerichteten Schaden anzuerkennen und wiedergutzumachen. Du wirst nie ganz in Frieden sein, egal, wie viel Zeit vergangen ist, wenn du es nicht schaffst, dich ohne Groll an das Ereignis zu erinnern.

3. Zuhören lernen

Wenn du dich verletzt fühlst, ist es leicht möglich, dass du dich abschottest und nicht zuhörst, was die andere Partei zu sagen hat. Und wenn du diesen Kommunikationskanal nicht öffnest, wird der Schritt zur Vergebung unmöglich sein.

4. An die andere Person glauben

Das bedeutet auch, darauf zu vertrauen, dass die andere Person ihre Fehler erkennen und daraus lernen wird. Schließlich ist Vergebung nichts anderes als eine zweite Chance, aus den gemachten Fehlern zu lernen.

5. Anerkennen der Verletzung

Wenn du nicht in der Lage bist, den Schaden, der dir zugefügt wurde, anzuerkennen, wird es schwierig sein, zu vergeben. Es kommt häufig vor, dass du als Opfer den Schmerz, den du empfindest, nicht vollständig erkennst. Aber dieser Schritt ist wichtig, um einer Person von Herzen zu verzeihen.

Schritte zur Vergebung: ein offenes Gespräch

Wie wichtig es ist, sich selbst zu vergeben

Zum Schluss wollen wir noch über die Notwendigkeit sprechen, sich selbst zu vergeben. Es nützt nämlich nichts, wenn wir diese Fähigkeit nur äußerlich, aber nicht innerlich entwickeln.

Wir alle machen Fehler, und wenn wir nicht in der Lage sind, uns diese zu verzeihen, wird es schwierig sein, in Harmonie zu leben. Und wenn wir mit uns selbst nicht im Reinen sind, können zwischenmenschliche Beziehungen sehr kompliziert werden.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Burggraf, J. (2003). Aprender a perdonar. In ponencia Congreso de la Familia, Universidad de La Sabana-Aspaen-Corpaf, Bogotá.
  • Prieto-Ursúa, M., & Echegoyen, I. (2015). ¿Perdón a uno mismo, autoaceptación o restauración intrapersonal? Cuestiones abiertas en psicología del perdón. Papeles del psicólogo, 36(3), 230-237.
  • Zalles, C., & Zavarce, P. (2004). Perdonar: una experiencia liberadora que lleva al bienestar. Las Fortalezas del Venezolano. Venezuela. Editorial Alfa. 1ª Edición. pp, 109-23.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.