Ich weigere mich, nur eine Fußnote im Buch meines Lebens zu sein

Ich weigere mich, nur eine Fußnote im Buch meines Lebens zu sein

Letzte Aktualisierung: 12. April 2017

Ich werde der Hauptdarsteller in meiner eigenen Geschichte sein. Ich weigere mich, mich von der Meinung anderer beeinflussen zu lassen. Ich weigere mich auch, den leichtesten Weg zu gehen. Im Gegenteil – ich werde dafür kämpfen, ich selbst zu sein. Und ich werde meine Identität, mein eigenes Leben und mein Glück verteidigen. Im Buch meines Lebens wird es Kapitel geben, die mir Schmerzen bereiten und mich zum Weinen bringen. Aber da wird es auch andere geben, die mir das Lächeln eines Honigkuchenpferds auf die Lippen zaubern. Aber alle Kapitel, wirklich jedes einzelne, werden mit meiner Stimme erzählt.

Ja, da wird es Menschen geben, die mit den besten Absichten versuchen werden, mein Leben zu lenken. Sie denken nämlich, dass sie ein besseres Kapitel schreiben können. Weil sie der Meinung sind, dass man so alle Sorgen vermeiden kann. Ich möchte denen etwas sagen:

Manchmal muss der Held auch leiden, um zu wachsen. Damit er der Bauherr seiner eigenen Geschichte werden kann.

Dann wird es auch die Personen geben, die selbst gern die Titelrolle in meinem Buches einnehmen möchten. Oder sich in meinen Erzähler oder meine Erzählstimme verwandeln wollen. Und sie haben nichts Gutes für mich im Sinn. Sie sind toxische Menschen, die multiple Geschichten ausleben wollen und andere dabei verletzen. Sie rauben anderen ihren Platz als Schlüsselfigur, um sich selbst mehr Wichtigkeit zu verleihen.

Diese neidischen, geschwätzigen und gefährlichen Leute werden keine einzige Zeile im Buch meines Lebens einnehmen. Obwohl sie danach streben, eine Titelrolle zu ergattern, schaffen sie es ja nicht einmal, anständige Schurken oder Gegenspieler zu sein. Von mir bekommen sie einfach keine Wichtigkeit verliehen. Diese Menschen leben doch nur von dem Wert, den ich ihnen gebe. Und in meinem Fall habe ich beschlossen, dass sie keines einzigen Wortes würdig sind. Geschweige denn eines einzigen Tintentropfens.

Obwohl es vielleicht auch schmerzen kann, solltest auch du der Hauptdarsteller deines Buches sein. Denn die Menschen, die dich lieben, akzeptieren auch deine Fehler. Sie werden zu einer festen Größe in deinem Leben. Sie werden wie Wanderstäbe sein, an denen du dich wieder hochziehen kannst. Sie versuchen nicht, dich zu verändern. Sie nehmen dich genauso, wie du bist – mit deiner Vergangenheit und allem Drum und Dran. Weil die Vergangenheit deine Geschichte ist, dein Leben.

Die besten Kapitel im Buch meines Lebens spielen in guter Gesellschaft

Im Buch meines Lebens verbringe ich die besten Kapitel immer in guter Gesellschaft. Mit diesen verrückten, lauten und gleichzeitig doch sehr vernünftigen Gefährten. Die mich mit ihren haarsträubendsten Geschichten zum Grinsen bringen. Die wirklich ein Zeichen setzen und die Bezeichnung “Freund” verdienen. Einfach die beste vorstellbare Begleitung.

Einige Freunde tauchen auf einer Seite auf und in einem verschollenen Abschnitt muss man über sie lächeln. Andere erscheinen und nehmen ein ganzes Kapitel in Anspruch. Sie hinterlassen einen bleibenden Eindruck an eine Zeit, an die du dich immer erinnern wirst. Aber die wichtigsten, deine wahren Freunde, werden immer an deiner Seite sein, durch dick und dünn mit dir gehen. Sie werden dich ab dem Zeitpunkt ihrer Ankunft durch deine ganze Geschichte begleiten.

Sie sind die wesentlichen, die besten, die anwesenden Freunde, die auch bleiben werden – egal, was passiert. Sie sollten uns wirklich wichtig sein. Verschwende keine Zeit in den Geschichten von Leuten, die dir nur Schmerzen zufügen wollen. Verbringe sie lieber mit denen, die stets da sind, wenn du sie brauchst. Die mit einem einzigen Blick unendlich viel mehr sagen als andere mit lauter falschen Worten.

Ich schreibe es und ich lebe es auch

Und wie in vielen meiner Bücher, wird es Kapitel geben, die unterstrichen sind. Und wo viele Notizen an die Ränder gekritzelt wurden. Da sind die Seiten schon sehr beansprucht. Sie wurden so oft gelesen, dass sie jetzt schon langsam etwas Neues bedeuten. Besonders wenn du sie zusammen mit Menschen durchliest, die dich lieben und unterstützen.

In dem Buch meines Lebens wird es auch verquere Zeilen geben. Auf denen sieht man die Spuren der Wut und der Tränen. Denn da geht es um die Verletzungen, die mir ein anderer zugefügt hat. Aber gleichzeitig wird er mir auch beigebracht haben, wie ich meine eigene Geschichte leben kann. Es ist ganz klar, dass wir alle auf Bösewichte treffen. Aber die wichtigsten Schurken sind diejenigen, die dir etwas von Wert beibringen. Sie stellen dir nämlich die richtigen Leute zur Seite und zeigen dir, wer ein echter Freund ist.

So habe ich also gelernt, dass ich in meinem Buch des Lebens die Hauptperson bin. Ich schreibe es und ich lebe es. Ganz gleich, wer es vielleicht mag oder ablehnt. Ich bin auch derjenige, der entscheidet, wen ich bei mir behalte und was ich in jedem Abschnitt unternehme. Ganz einfach:

Ich weigere mich, die Fußnote im Buch meines eigenen Lebens zu sein. Weil ich nun eben die Titelrolle innehabe.

Du musst für die Dinge kämpfen, die du erreichen willst und die dir wichtig sind. Für dein eigenes Leben. Weil dein Glück einen Preis hat und es manchmal wehtut, ihn zu zahlen. Aber nicht zu kämpfen, um nicht zu leiden, schmerzt noch mehr. Wenn man sich auf andere verlässt, die doch nur selbst Protagonisten sein wollen. Bloß damit man keine eigenen Entscheidungen zu treffen hat. Weil man allen gefallen will. Aber dann schreibst du nicht mehr deine eigene Geschichte. Sie wird dir stattdessen von anderen vorgelesen.

Mach dir eine Notiz im Hinterkopf, dass vergangene Fehler nicht zählen. Die Vergangenheit ist ja schon aufgeschrieben worden. Sie hat dich in die Gegenwart geführt und die Zukunft gilt es noch zu erfinden. Eine Gegenwart, in der du aus den Fehlern der vorherigen Kapitel lernen kannst. Und noch dazu: Du kannst die Darsteller aussuchen, die dich auf dem Weg in die nächsten Kapitel begleiten werden.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.