Ein Sabbatjahr: Wie bereitet man sich vor?

Ein Sabbatjahr ist perfekt, um von der Hektik des Alltags abzuschalten und sich selbst und die Welt zu entdecken.
Ein Sabbatjahr: Wie bereitet man sich vor?

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 24. November 2021

Wer kennt das nicht: Wir fühlen uns müde und ausgelaugt vom Alltagstrott und meinen, das Leben zieht an uns vorbei und lässt uns dabei links liegen. Wir träumen davon, endlich Zeit für wirklich Wichtiges zu haben oder einfach einen Freifahrschein fürs Nichtstun zu erhalten, anstatt mit dem Klingeln des Weckers in einen stressigen und durchgeplanten Tag zu starten. Mit einem Sabbatjahr rücken diese Wünsche und Vorstellungen in greifbare Nähe. Doch die Auszeit vom Job will gut geplant werden.

Was ist ein Sabbatjahr?

Gehen wir zurück in der Geschichte, landen wir bei den Göttern und deren Geboten. In der Tora ist der Sabbat das letzte von sieben Jahren. Zu diesem Zeitpunkt soll Sklaven die Freiheit geschenkt werden und Äcker und Weinberge bleiben unbestellt. Im Hebräischen steht „sabat“ für innehalten und zur Ruhe kommen.

Transportiert in die heutige Zeit, bedeutete das Sabbatjahr zunächst, sich an Hochschulen vom Lehrbetrieb freistellen zu lassen, um Forschungsaufgaben nachzukommen. Inzwischen hat sich der Begriff auf alle Berufszweige ausgeweitet und steht für eine längere Auszeit vom Job, um die Balance zwischen Arbeit und Freizeit wiederzufinden.

gestresste Frau will Sabbatjahr

Wozu dient ein Sabbatjahr?

Wenn wir mehrere Monate dem Job fernbleiben, eröffnet dies ungeahnte Möglichkeiten. Wir können wieder zu Kräften kommen oder auch berufliches Neuland austesten. Von daher kann ein Sabbatjahr als wichtiger Lebensabschnitt dienen. Viele von uns ziehen einfach die Reißleine und kehren dem Job den Rücken, damit sie kein Burnout erleiden.

Ein Sabbatjahr kann verschiedene Gründe haben und entsprechend vielfältig genutzt werden.

Die hauptsächlichen Beweggründe sind:

  • Erholung
  • Reisen
  • Weiterbildung
  • Erziehung
  • Motivation

Diese Aspekte wiederum lassen sich vielfältig umsetzen:

Autarkes Leben als neue Erfahrung

Wer alles hinter sich lassen möchte, kann die Auszeit am besten auf einer Farm oder einem Bauernhof im Ausland erleben. Dort dient die tägliche Arbeit dem Überleben, denn ein Supermarkt ist nicht in Reichweite. Gegessen wird, was auf dem Areal wächst und gedeiht. Ruhe und Abgeschiedenheit versprechen Erholung pur.

Autor werden als Bereicherung und Selbsterfahrung

Jeder von uns wünscht sich, Spuren zu hinterlassen und in seinem Leben bleibende Werte zu schaffen. Wer ein Buch schreibt, hält plötzlich ein Stück seines eigenen Werdens und Wachsens in Händen, kann über eigene Erfahrungen berichten oder seiner Fantasie einen nie gekannten Raum einräumen.

Endlich perfekt Englisch sprechen

Viele Aussteiger planen in ihrem Sabbatjahr ausgiebig zu reisen. Den besten Zugang zu Land zu Leuten bekommen wir, wenn wir mit den Menschen kommunizieren können. Dazu kann ein Auffrischungskurs in Englisch dienen oder aber mit einem Sprachkurs in Spanisch, Türkisch oder Japanisch komplettes Neuland betreten werden.

Auf den eigenen Körper hören

Das Sabbatjahr ist der erste Schritt, um seinem Körper nachzugeben und einen Gang zurückzuschalten. Nun geht es darum, mit konkreten Handlungen Energie zu tanken und der eigenen Gesundheit auf die Sprünge zu helfen. Dabei kannst du mit Radfahren, Schwimmen, Yoga oder Tanzen der vernachlässigten Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Auch Diätprogramme und Ernährungsumstellungen finden im Sabbatjahr Platz und machen fit für die Zeit nach der Auszeit.

Sabbatjahr im Kloster

Ruhe und Einkehr im Kloster

Wer die Notbremse vor dem Burnout gezogen hat, sollte im Sabbatjahr Anstrengungen vermeiden und die Auszeit wörtlich nehmen. Hinter Klostermauern kannst du Stress ablegen. Innere Einkehr ist der beste Weg zum Seelenfrieden.

Wie sollte man sich auf ein Sabbatjahr vorbereiten?

Wer ein Sabbatjahr plant, sollte nichts überstürzen. Immerhin sprechen wir von einer Art unbezahltem Urlaub, der sich über drei Monate, sechs Monate oder auch ein ganzes Jahr hinziehen kann.

Damit wirklich nichts zu vergessen, helfen Checklisten, den Überblick zu behalten. Indem alle wichtigen Faktoren aufgeführt werden, bekommt das Vorhaben Struktur und du kannst eine organisierte Herangehensweise fördern.

Wer der Arbeit fern bleibt, verdient kein Geld. Dies ist der wichtigste Punkt des kompletten Projektes. Ist kein finanzieller Rückhalt vorhanden, kann ein Sabbatjahr schnell ins Wasser fallen.

Die Pause vom Job betrifft nicht nur dich selbst, sondern nimmt auch Einfluss auf Partner und Familie. Wer ein Sabbatjahr plant, sollte sein soziales Umfeld darüber nicht im Ungewissen lassen.

Bleibt der Schreibtisch leer, hinterlässt dies eine Lücke im Unternehmen. Die Firma sollte rechtzeitig Kenntnis vom geplanten Sabbatjahr bekommen. Dies ist notwendig und fair gleichermaßen, denn es braucht eine gewisse Zeit, bis eine geeignete Vertretung eingearbeitet ist und laufende Projekte entsprechend umstrukturiert werden.

Die Vorbereitung des Sabbatjahres schließt auch Gedanken an den beruflichen Wiedereinstieg nach der Auszeit ein. Wer darauf hinarbeitet, die Freistellung vom Job vertraglich zu regeln, braucht nach dem Sabbatjahr nicht um seinen Arbeitsplatz fürchten.

Wie lässt sich ein Sabbatjahr finanzieren?

Um sich im Sabbatjahr finanziell abzusichern, gibt es in der Regel drei verschiedene Möglichkeiten:

  • Im Vorfeld auf einen Teil des Gehalts verzichten,
  • Überstunden sammeln oder
  • Sonderurlaub einreichen und sich unbezahlt freistellen lassen.

Ein Gespräch mit dem Arbeitgeber ist unerlässlich. Bei den ersten beiden genannten Optionen ist die Auszeit bezahlt und auch eine soziale Absicherung weiterhin gegeben. Unbezahlte Freistellungen können durch die Annahme von Mini- oder Teilzeitjobs überbrückt werden.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.