Du bist, was du denkst

Du bist, was du denkst

Letzte Aktualisierung: 28. Juni 2017

Wir treten in die Fußstapfen des erfolgreichen Buches Du bist, was du isst  und stellen dir dessen psychologische Version vor: Du bist, was du denkst.  Das ist auf jeden Fall ein vielversprechender Titel, der uns neugierig macht, mehr über die Zusammenhänge zwischen unseren Gedanken, äußeren Ereignissen und dem, wie wir uns selbst definieren, zu erfahren. Unser Verstand spielt hier mitsamt den kognitiven Ressourcen, mit denen er arbeitet, eine zentrale Rolle.

Unsere Gedanken beeinflussen, wie wir uns verhalten, welche Entscheidungen wir treffen, und welche Emotionen wir verspüren. Kurz gesagt haben sie jede Menge Einfluss auf uns, mehr, als wir manchmal glauben.

Unser Verstand: Freund oder Feind?

Das kommt darauf an. Worauf? Darauf, was du denkst! Oft denken wir: „Ich bin so müde, ich halte das nicht mehr aus”,  und sofort fühlen wir uns, als könnten wir drei Tage am Stück durchschlafen. Vergiss nicht, dass dein Verstand und dein Körper es dir recht machen wollen und dein Körper tut das in der Regel nur kurzfristig. Aber er kann sich auch wie ein Flaschengeist verhalten, der jedem deiner Wünsche entspricht, ohne irgendetwas zu hinterfragen.

Entgegen dem weitverbreiteten Glauben bestimmt nicht unser Gehirn als organische Struktur, was wir zu tun haben oder wie wir uns fühlen sollten. Ganz im Gegenteil! Wir sind dafür verantwortlich, wie wir uns fühlen. Wir können nicht die Umwelt, die Politik, die Wirtschaft oder unseren Chef beschuldigen. Es liegt an uns selbst. Natürlich ist es viel einfacher, jemanden oder etwas anderes beschuldigen zu können. Auf diese Weise gibt es aber keine Gelegenheit, etwas zu lernen, sich zu verändern oder zu verbessern.

Es ist alles Kopfsache

Ein Marathon ist einer der körperlich und mental anstrengendsten Ausdauertests. Abgesehen von einer guten körperlichen Verfassung erfordert er aber auch mentales Training. Warum? Weil der Verstand dafür sorgt, dass wir weitermachen, wenn der Körper das Gefühl hat, dass er nicht mehr kann, auch wenn die Schmerzen im Nachhinein so groß sind, dass keine Tabletten mehr helfen.

Du musst kein Marathonläufer werden, um diese Theorie zu testen. Erinnere dich an die Zeiten, als du nahe dran warst, aufgrund von Müdigkeit, Erschöpfung oder der Last der Routine aufzugeben und du dir selbst gesagt hast: „Ich schaffe das”, „mir geht es gut”,  oder „ich bringe das zu Ende.” In diesem Moment hast du wahrscheinlich plötzlich neuen Antrieb bekommen – der nicht auf einer Tasse Kaffee beruhte -, um die Aufgabe zu beenden und dich erst im Anschluss auf das Bett zu werfen und für ein paar Stunden zu schlafen.

Du musst auch nicht die positivste Mensch der Welt sein und das Glas immer als halbvoll betrachten. Behalte einfach nur im Kopf, dass manche Gedanken hilfreich und andere schädlich sind. Achte nicht mehr auf irrelevante Dinge und konzentriere dich auf das Wesentliche. Wenn dir etwas andauernd durch den Kopf geht, nimm dir die Zeit, es zu lösen und gehe dann die nächste Aufgabe an.

Der Verstand akzeptiert auch irrationale Dinge

Wenn es dir schwerfällt, einzuschlafen, weil deine Gedanken wie wild durcheinanderwirbeln, dann halte ein Notizbuch auf deinem Nachtkästchen bereit und nutze diese kreativen Momente, um einige deiner Probleme zu lösen. Es ist besser, deine Zeit und Ressourcen zu deinem Vorteil zu nutzen und eine Lösung für deine Probleme zu finden.

Erinnere dich daran, dass nicht immer alles rational sein muss. Lass ein bisschen Improvisation in dein Leben! Manche Dinge im Leben basieren auf Logik, aber viele andere haben mehr mit Emotionen, Gefühlen und Intuition zu tun.

Lerne, mit Ungewissheit zu leben, auch wenn diese nicht in allen Lebensbereichen zu gebrauchen ist. Triff Entscheidungen, die ein Risiken beinhalten und betrachte Fehler lediglich als einen weiteren Teil der Spielregeln. Vermeide es, dich selbst unter Druck zu setzen und akzeptiere die Tatsache, dass du nicht perfekt bist. Das wird deine Ängste und in der Folge das Ausmaß an Fehlern, die du machst, vermindern.

Wie du deine Gedanken zu deinem Vorteil nutzt

Eine großartige Übung, die uns dabei hilft, negative Gedanken abzuweisen, ist es, über sich selbst zu lachen. Wie absurd unsere Gedanken manchmal sein können! Die lustige Seite an den Dingen, die dir widerfahren, zu sehen, kann die Spannung lösen und dir dabei helfen, das Positive an einer Situation zu erkennen.

Sprichst du manchmal mit dir selbst? Gehst du die Straße entlang und diskutierst mit dir selbst oder sprichst mit deinem Spiegelbild, als wäre eine andere Person im Raum? Lass dich nicht von den Spielchen einwickeln, die dein Verstand mit dir treibt… Sie sind eine Falle! Höchstwahrscheinlich sind diese Gedanken negativ, unrealistisch und egoistisch und sie machen dich nur traurig, ängstlich, ärgerlich oder rachsüchtig.

Wenn du diese Worte ignorierst und dich auf etwas anderes konzentrierst, wirst du deine Gedanken kontrollieren und vermeiden können, dass die Trägheit von dir Besitz ergreift. Wenn du erst einmal dein stärkstes Hilfsmittel zurückerobert hast, wirst du mehr deiner kognitiven Ressourcen auf Dinge verwenden können, die dich interessieren, sodass es dir sowohl körperlich als auch geistig besser gehen wird.

Das Leben besteht in dem, was unsere Gedanken daraus machen.

Marco Aurelio


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.