Drei Tipps, um Ungeduld zu überwinden
Wir sollten lernen, unsere Ungeduld zu überwinden, weil sie ein gefährlicher Zustand ist, der an Angst grenzt. Es ist kein Geheimnis, dass Menschen im Laufe der Zeit immer ungeduldiger werden. In unseren modernen Zeiten geschieht alles schneller. Deshalb haben Leute einen immer kürzeren Geduldsfaden, wenn sie auf irgendetwas warten müssen.
Das ist wirklich bedauerlich. Denn um etwas wirklich Wertvolles und Sinnvolles aufzubauen, braucht es Zeit. Schnelle Ergebnisse sind im Allgemeinen auch flüchtiger. Die Uhr kann angesichts mancher Gegebenheiten nicht beschleunigt werden, weil diese ihren eigenen Lauf “einfordern”. Unter diesen Umständen kann Ungeduld selbstzerstörerisch werden.
Letztlich geht es bei der Ungeduld um Folgendes: Wir sind mit dem Rhythmus der Wirklichkeit nicht in ausreichendem Maße emotional synchronisiert. Es ist kein Problem, dass sich die Wirklichkeit nicht schnell genug “bewegt”. Wir passen uns nur nicht genügend an diese an. Aber wie erlebst du dieses einschneidende Gefühl, nicht mehr länger warten zu können? Hier kommen drei Tipps, mit deren Hilfe du die Ungeduld überwindest!
“Geduld ist die Kunst, die eigene Ungeduld zu verbergen.”
Guy Kawasaki
Wie überwinde ich meine Ungeduld?
1. Finde heraus, was dein eigentliches Bedürfnis ist
Menschen legen nur selten eine Pause ein, um herauszufinden, was sich wirklich hinter ihrer Ungeduld verbirgt. Vielleicht ist es im Grunde nur eine Wirklichkeit, die in einem anderen Tempo abläuft, als wir es gewohnt sind. Wenn sich dieser Rhythmus nun also verlangsamt, bemerken wir den Unterschied und fühlen uns unwohl. Die gute Nachricht ist, dass wir uns in Folge höchstwahrscheinlich daran gewöhnt haben werden, d.h. natürlich, wenn Ungeduld der einzige Grund ist.
Häufig steckt aber noch etwas anderes hinter unserer Ungeduld. Wollen wir, dass etwas passiert oder soll es lieber nicht passieren? Es kann also sein, dass wir mit dem gegenwärtigen Moment nicht richtig umgehen. Somit haben wir dann das Gefühl, weglaufen zu wollen, was sich als Ungeduld zeigen wird.
Das Problem liegt in den meisten Fällen nicht an dem, was keinen Anfang oder kein Ende findet. Es geht eher darum, dass es uns schwerfällt, uns an eine Gegenwart anzupassen, die uns unangenehm ist. Die Gegenwart findet aber im Hier und Jetzt statt. Wir sollten also darüber nachdenken, wie wir unseren Platz in dieser Wirklichkeit finden können.
2. Löse das Verlangen auf
Manchmal ist uns nicht klar, welcher Wunsch hinter unserer Ungeduld steckt. Es kann einfach der Wunsch sein, einer Situation zu entkommen, die schmerzhaft oder unbehaglich ist. Niemand möchte in diesem Zustand sehr lange verweilen. Wir werden ungeduldig, wenn sich nichts ändert.
Wenn wir unsere Wirklichkeit nicht akzeptieren wollen, bedeutet das aber nicht, dass der Ausweg darin bestünde, Widerstand zu leisten oder uns wegzuwünschen. Das Klügste, was wir tun können, ist, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um diese Realität verändern – soweit das eben in diesem Moment geht.
Wie wir sehen, reicht es nicht aus, dass wir allein darauf hoffen, dass etwas passieren wird. Es ist auch nicht genug, Widerstand gegen etwas zu leisten, damit es verschwindet. Beide Bemühungen sind fruchtlos und kosten uns Energie. Es wird immer einen gewissen Handlungsspielraum geben. An diesen müssen wir uns halten, damit wir die Ungeduld in den Griff bekommen.
3. Meditation ist ein Gegenmittel zur Ungeduld
Mithilfe einer Meditationspraxis können wir unseren Geist beruhigen. Wenn wir einen entspannten Geisteszustand kultiviert haben, hören wir auch leichter auf das, was in uns vorgeht und können es besser verstehen. Zum Beispiel lässt sich Folgendes leichter erkennen: Geht unser Wunsch nun dahin, dass etwas wirklich geschieht oder soll es nicht geschehen? Vielleicht würden wir lieber vor dem Anteil in uns davonlaufen, der keinen Weg gefunden hat, damit umzugehen.
Bei der Meditation geht es nicht um Gelassenheit. Meditation ist ein Werkzeug, um Kontrolle über unsere geistige Geschwindigkeit zu erlangen und unsere Anpassungsprozesse zu fördern. Im Gegensatz dazu wird alles komplizierter, wenn wir uns von unserer Ungeduld mitreißen lassen. Tatsächlich wird unsere Ungeduld nur das hinauszögern oder blockieren, wonach wir uns sehnen.
Wie so viele andere Tugenden gehört die Geduld nicht zu unserer Grundausstattung, wenn wir geboren werden. Geduld ist eine Eigenschaft, die wir mit viel Übung kultivieren müssen. Schwierige Situationen stellen das perfekte Terrain dar, um unseren Geduldsfaden zu stärken.
Kurzum, Meditationsübungen sind nützlich. Genauso nützlich ist es, dass wir uns daran erinnern, dass Ungeduld per se zu gar nichts nutze ist.
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Flores, J. (1990). La impaciencia de la razón. Revista Mexicana de Ciencias Políticas y Sociales, 36(140), 37-43.