Die Rosenberg-Skala zum Selbstwertgefühl
Der bekannteste und am weitesten verbreitete Selbstwerttest ist zweifelsohne die Rosenberg-Skala zum Selbstwertgefühl. Obwohl der Test über fünf Jahrzehnte alt ist, haben seine Einfachheit (da er nur zehn Fragen hat) und seine Zuverlässigkeit dazu beigetragen, dass er über die Jahre hinweg immer beliebter wurde.
Wenn wir über Selbstwertgefühl sprechen, ist es klar, dass die meisten Menschen eine Vorstellung davon haben, was dieses Konzept bedeutet. Es geht darum, was wir über uns selbst denken und wie wir uns bewerten. Es lohnt sich ebenfalls zu erwähnen, dass das Selbstwertgefühl drei komplexere Aspekte hat, die eine psychologische Leinwand voller einzigartiger Töne, Formen und Perspektiven bilden.
Das Selbstwertgefühl hängt mit den Gedanken zusammen, die wir jeden Tag über uns selbst haben. Es geht auch darum, wie andere uns sehen. Darüber hinaus spielen auch andere Dinge eine Rolle, wie zum Beispiel:
- die Kindheit
- die Bildung
- unsere Beziehung zu unseren Eltern
- unsere Freunde
- andere wichtige Personen
Das Selbstwertgefühl umfasst unter anderem Konzepte wie Identität, Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit.
Wenn wir tiefer in das Konzept des Selbstwertgefühls eintauchen möchten, ist die Arbeit von Morris Rosenberg an der University of Maryland ein guter Anfang. Rosenberg ist Soziologieprofessor und Pionier auf seinem Gebiet. In einem seiner Bücher, Society and Adolescent Self Image (1965), teilte er erstmals seine Skala zum Selbstwertgefühl.
„Ein Mann kann sich ohne seine eigene Zustimmung nicht wohl fühlen.“
-Mark Twain-
Die Rosenberg-Skala zum Selbstwertgefühl
Das Selbstwertgefühl ist ein subjektives psychologisches Konstrukt. Wir wissen, dass unsere Erfahrungen, wie wir diese Erfahrungen werten, wie wir mit uns selbst sprechen, wie wir uns selbst behandeln und wie wir uns in fast allen Aspekten des Lebens schätzen, die Zutaten für das Selbstwertgefühl sind.
Trotzdem ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass das Selbstwertgefühl ein emotionales Konzept ist. So kann es jederzeit schwanken, je nachdem, wie wir die Ereignisse in unserem Leben interpretieren und damit umgehen. Mit anderen Worten, niemand kommt mit einem ausgeprägten Selbstwertgefühl auf die Welt und bleibt so, bis er stirbt.
Das Selbstwertgefühl ist wie ein Muskel. Wenn wir es vernachlässigen, kann es schwächer werden. Wenn wir es dagegen jeden Tag trainieren, fließen die Dinge, alles scheint etwas weniger schwierig und wir haben genügend Energie, um uns verschiedenen Dingen zu stellen. Ein guter Ausgangspunkt, um den Zustand dieses „psychischen Muskels“ zu verstehen, ist daher die Rosenberg-Skala zum Selbstwertgefühl.
Die Geschichte des Selbstwerttests
Morris Rosenberg entwickelte die Skala basierend auf Daten von 5.024 Jugendlichen aus Schulen in den Vereinigten Staaten. Seine Idee war es zu verstehen, wie der soziale Kontext der Menschen mit ihrem Selbstwertgefühl zusammenhängt. Er wusste, dass Faktoren wie Bildung, Umwelt und Familie das Potenzial hatten, das psychologische Konstrukt zu erhöhen oder zu beeinflussen.
Seine Idee war es, einen Selbstwerttest zu entwickeln, um zu bewerten, wie es den Jugendlichen in den Vereinigten Staaten von Amerika zu jener Zeit ging. Er führte seine Studie im Jahr 1960 durch, was sofort das Interesse der wissenschaftlichen Gemeinschaft weckte, da die Skala eine hohe Zuverlässigkeit aufwies. Heutzutage ist sie jedoch gleichermaßen relevant.
Wie man die Rosenberg-Skala zum Selbstwertgefühl anwendet
Das Bemerkenswerte an diesem Test ist, wie einfach er anzuwenden ist. Er besteht aus lediglich 10 Aussagen, die die Befragten anhand der Likert-Skala beantworten. Die Antworten reichen von einer starken Zustimmung bis zu einer starken Ablehnung. Wenn du dich fragst, wie ein so kurzer Test effektiv sein kann, solltest du Folgendes berücksichtigen:
Im Jahr 2001 behauptete Dr. Richard W. Robbins, dass eine Frage wie: „Habe ich ein gutes Selbstwertgefühl?“ in Wirklichkeit bereits genug ist, um das Selbstwertgefühl zu bewerten. Tatsächlich hat Dr. Robbins die Single-Item Self-Esteem Scale (SISE) erstellt und eine Studie durchgeführt, die zeigte, dass sie genauso effektiv ist wie die Rosenberg-Skala zum Selbstwertgefühl.
Die Rosenberg-Skala zum Selbstwertgefühl und wie sie bewertet wird
Die Elemente der Rosenberg-Skala zum Selbstwertgefühl sind folgende:
- Ich fühle mich als eine Person von Wert, zumindest auf der gleichen Ebene wie andere.
- Ich habe das Gefühl, eine Reihe guter Eigenschaften zu haben.
- Alles in allem neige ich dazu, mich als Versager zu fühlen.
- Dinge kann ich genauso gut erledigen wie die meisten anderen Menschen.
- Ich habe das Gefühl, dass ich nicht viel habe, auf das ich stolz sein kann.
- Ich stehe mir selbst positiv gegenüber.
- Im Großen und Ganzen bin ich mit mir zufrieden.
- Ich wünschte, ich könnte mehr Respekt vor mir selbst haben.
- Manchmal fühle ich mich nutzlos.
- Manchmal denke ich, dass ich überhaupt nicht gut bin.
Der Befragte beantwortet jede Frage mit einer der folgenden Aussagen:
- A. Ich stimme voll und ganz zu
- B. Ich stimme zu
- C. Ich stimme nicht zu
- D. Ich stimme überhaupt nicht zu
Interpretation des Tests
Die Methode zur Bewertung jeder Antwort lautet wie folgt:
- Fragen 1-5: A ist 4 Punkte wert, B ist 3 Punkte wert, C ist 2 Punkte wert und D ist 1 Punkt wert.
- Fragen 6-10: A ist 1 Punkt wert, B ist 2 Punkte wert, C ist 3 Punkte wert und D ist 4 Punkte wert.
Wenn du also 30 bis 40 Punkte erzielst, hast du ein gutes Selbstwertgefühl. Eine Punktezahl zwischen 26 und 29 Punkten, bedeutet, dass du dein Selbstwertgefühl verbessern solltest. Wenn du 25 oder weniger Punkte erzielst, hast du nur ein geringes Selbstwertgefühl.
Abschließend
Zusammenfassend ist die Rosenberg-Skala zum Selbstwertgefühl ein nützliches und einfaches Instrument zur Messung des Selbstwertgefühls in einem klinischen Umfeld, sowie in der allgemeinen Bevölkerung. Über die Jahre hinweg hat der Test nicht an Bedeutung verloren und gilt weiterhin als ein relevantes psychologisches Instrument.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Jordan, C. H. (2018). Rosenberg Self-esteem Scale. In Encyclopedia of Personality and Individual Differences (pp. 1–3). Springer International Publishing. https://doi.org/10.1007/978-3-319-28099-8_1155-1
- Robins, R. W., Hendin, H. M., & Trzesniewski, K. H. (2001). Measuring global self-esteem: Construct validation of a single-item measure and the Rosenberg Self-Esteem Scale. Personality and Social Psychology Bulletin, 27(2), 151–161. https://doi.org/10.1177/0146167201272002