Die narrative Mediation - Ein Ansatz zur Konfliktlösung

Die narrative Mediation ist ein Ansatz, der auf der Kraft des gesprochenen Wortes basiert. Das Ziel dieser Methode ist es, persönliche Erzählungen zu nutzen, um allen Konfliktparteien zu helfen, die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten.
Die narrative Mediation - Ein Ansatz zur Konfliktlösung
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Die narrative Mediation ist eine Technik zur Konfliktlösung. Sie basiert darauf, wie Menschen die Diskrepanzen oder Widersprüche strukturieren und beschreiben, in die sie vertieft sind. In diesem Sinne ist es wichtig zu erwähnen, dass die persönliche Sprache widerspiegelt, wie ein Individuum die Welt sieht. Dies wiederum gibt wertvolle Hinweise auf die wahre Natur eines Konflikts.

Im Allgemeinen ist die narrative Mediation nützlich, um jede Partei dazu zu bringen, ihre Interessen und persönlichen Bedürfnisse auszudrücken. Auf diese Weise können die Moderatoren einzelne Erzählungen dekonstruieren, um das Problem auf eine Weise zu lösen, die das intrapersonale und zwischenmenschliche Verständnis fördert.

Die Konfliktlösung beginnt, wenn wir die Hauptursache des Problems ermitteln. Vielleicht glaubst du beispielsweise, dass du über jemanden verärgert bist, weil er nicht mit dir kooperiert.

Mithilfe der narrativen Meditation kannst du jedoch feststellen, dass die andere Person sich tatsächlich an der Art und Weise stört, wie du sie zur Kooperation aufforderst. Diese Art von Details können an die Oberfläche gelangen, wenn wir Menschen dazu ermutigen, ihre Seite der Geschichte zu erzählen, um dann zu analysieren, wie sie über ihren Konflikt berichten.

Die narrative Mediation ist nützlich, um jede Partei dazu zu bringen, ihre Interessen und persönlichen Bedürfnisse auszudrücken

Die narrative Mediation und ihre Grundkonzepte

Um die narrative Mediation zu verstehen, müssen wir zunächst mit einigen Konzepten vertraut sein, die dieser Methode eigen sind:

  • Konflikterzählung. Die Art und Weise, wie jede Person eine Geschichte des Konflikts erstellt. Die Konflikterzählung gibt Hinweise auf die Elemente und Aspekte, die die Person als problematisch betrachtet. Darüber hinaus definiert diese Art der Erzählung auch die Position der Person.
  • Alternative Erzählung. Die ideale Situation, die es allen Parteien ermöglichen würde, den Konflikt zu überwinden. Auch hier verwenden alle Parteien die persönliche Sprache, um auszudrücken, was sie wollen. Gleichzeitig teilen sie damit auch mit, was sie bereit sind, zu tun, um eine Lösung zu finden.
  • Meta-Erzählungen. Die Regeln und Werte, die implizit in der Konflikterzählung und in der alternativen Erzählung erscheinen.

Narrative Elemente

Die charakterischen Elemente der Geschichten, die Menschen über einen Konflikt erzählen, sind ein weiterer wichtiger Aspekt der narrativen Vermittlung. Diese Elemente bilden die Grundlage für den Dekonstruktionsprozess des realen Konflikts. Die charakteristischen Elemente sind folgende:

  • Handlung. Die Art und Weise, wie eine Person im Allgemeinen folgende Dinge beschreibt: die Ursache des Problems, die Änderung, die zum Konflikt geführt hat, die komplizierenden Faktoren und was eine Lösung ermöglichen würde.
  • Gegenstand. Der konkrete Aspekt des Konflikts.
  • Kontext. Die physische und soziale Umgebung, in der das Problem auftritt.
  • Parteien. Alle am Konflikt Beteiligten (auf die eine oder andere Weise).

Die Erzählung einer Person über eine problematische Situation unterscheidet sich normalerweise stark von der einer anderen Person. Es scheint oft so, als würden sie über zwei völlig unterschiedliche Themen sprechen.

Mediatoren können eine oder mehrere Techniken anwenden

Narrative Mediation: Verschieden Techniken

Die narrative Mediation verwendet viele Techniken, um Konflikte zu lösen. Das ultimative Ziel ist es jedoch, eine gemeinsame Erzählung zu erstellen, auf die sich alle Parteien einigen können. Diese Erzählung sollte auch alle Parteien repräsentieren und zu einer einheitlichen alternativen Erzählung führen. Zu diesem Zweck können Mediatoren eine oder mehrere der folgenden Techniken anwenden:

  • Doppeltes Zuhören. Es geht darum, die negativen Beschreibungen einer Person zur Kenntnis zu nehmen und sie ins Positive zu verwandeln. Zum Beispiel wird eine Aussage wie „Ihre Selbstsucht stört mich“ zu „Ich möchte, dass sie großzügiger ist“.
  • Umschreibung. Hier synthetisiert der Mediator so viel wie möglich, was jede Person erzählt. Sie verwenden die Handlung als Grundlage und fassen die Grundursache, die Veränderung und die komplizierenden Faktoren zusammen. Dies ermutigt jede Partei dazu, den anderen Parteien, durch den Mediator, zuzuhören.
  • Überdenken. Es besteht darin, die aggressiven Ausdrücke, die die verschiedenen Parteien verwenden, zur Kenntnis zu nehmen und sie versöhnlich wiederzuverwenden. Wenn zum Beispiel jemand sagt „Er ist ein Lügner“, greift der Mediator mit einem Satz ein. Dieser könnte beispielsweise dem folgenden ähnlich sein: „Vielleicht meinen Sie damit, dass Sie einige Inkonsistenzen in dem, was er sagt, wahrnehmen“.
  • Externalisierung. Der Mediator hilft den Parteien dabei, das negativste Gefühl zu identifizieren, das die gegnerische Partei verursacht. Wenn das Gefühl beispielsweise Wut ist, werden die Parteien, die an der Konfliktlösung beteiligt sind, tiefer in ihre Erfahrungen mit dieser Wut eintauchen. Darüber hinaus werden sie auch diskutieren, wie sie sich manifestiert.
  • Einbeziehung anderer Erzählungen. Dies ähnelt einer Rollenspieltechnik. Der Mediator fordert die beteiligten Parteien auf, sich in die Lage einer neutralen Partei zu versetzen. Auf diese Weise können sie den Konflikt aus einer anderen Perspektive betrachten. Was würde beispielsweise ein Polizist über das sagen, was die Partei gerade erzählt hat?

Schlussfolgerungen

Alle diese Techniken zielen darauf ab, die Erzählung jeder Partei zu dekonstruieren. Das Ziel ist es, die Erzählungen für alle Beteiligten offener, flexibler und verständlicher zu machen. Und in der Regel funktioniert die narrative Meditation in organisatorischen Kontexten auch gut.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Garrido Soler, S., & Munuera Gómez, P. (2014). Contra la neutralidad. Ética y estética en el modelo circular-narrativo de mediación de conflictos. Revista Telemática de Filosofía del Derecho, (17), 139-166.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.