Die Angst vor dem Autofahren überwinden
Aus einer Studie der CEA Foundation geht hervor, dass 28 % der Autofahrer von einer Fahrphobie oder Amaxophobie betroffen sind. Es ist deshalb wichtig Strategien zu kennen, um die Angst vor dem Autofahren zu überwinden. Zunächst sollten wir aber wissen, dass Phobien Angststörungen sind, die im DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (2014)) als solche eingestuft werden.
Diese Störungen sind durch eine intensive, irrationale und unverhältnismäßige Angst vor einem bestimmten Objekt oder einer bestimmten Situation gekennzeichnet; im Fall der Amaxophobie geht es um die Angst vor dem Autofahren.
Wie Caballo (2002) und der “Leitfaden für wirksame psychologische Behandlungen” von Pérez, Fernández, Fernández und Amigo (2010) zeigen, sind die am weitesten verbreiteten (und wirksamsten) Behandlungen für spezifische Phobien die Expositionstherapie und die kognitive Therapie (insbesondere die kognitive Umstrukturierung).
Wir haben jedoch bereits erwähnt, dass der Schlüssel zur Überwindung der Angst vor dem Autofahren so einfach ist wie: nicht aufhören zu fahren (das heißt, sich der Situation auszusetzen!).
Angst vor dem Autofahren: Was tun?
Wir werden also über die beiden am häufigsten verwendeten Behandlungen in der Psychotherapie zur Überwindung der Fahrangst sprechen: Expositionstherapie und kognitive Therapie.
Die Expositionstherapie
Die Expositionstherapie ist die Therapie schlechthin, wenn es um die Behandlung spezifischer Phobien geht, das heißt die Therapie der Wahl in den meisten Fällen (obwohl jede spezifische Situation analysiert werden sollte).
Diese Art der Therapie besteht darin, die Person schrittweise dem phobischen Objekt oder der angstauslösenden Situation auszusetzen. Die Einzelschritte werden vom Therapeuten gemeinsam mit dem Patienten erstellt.
Im Fall von Amaxophobie bestehen die Items aus Situationen, die mit dem Autofahren zu tun haben. Die ersten zu bewältigenden Situationen sind jene, die am wenigsten Angst auslösen (zum Beispiel: sich dem Auto nähern, sich hinsetzen und das Steuer übernehmen, den ersten Gang einlegen…), um die Person nach und nach an die Situation zu gewöhnen.
Das Endziel besteht darin, dass die Person sich der Fahrsituation aussetzen kann, ohne Angst zu spüren. Betroffene benötigen verschiedene Strategien, um ihre Ängste zu kontrollieren und sich sicher zu fühlen. Sie müssen das Gefühl der Kontrolle und Beherrschung haben, um sich beim Autofahren wohlzufühlen.
Wenn die Therapie funktioniert, verschwindet die Verbindung zwischen den psychophysiologischen Symptomen und dem phobischen Stimulus. In vielen Fällen besteht die beste Bewältigungsstrategie gegen die Angst vor dem Autofahren also gerade darin, nicht mit dem Fahren aufzuhören. Wenn es sich wirklich um eine behindernde Phobie handelt, solltest du einen Experten zurate ziehen.
Techniken zur Verringerung der Angst
Die betroffene Person sollte auch Atemtechniken, Entspannungstechniken, die Visualisierung positiver Bilder und andere Strategien lernen, um sich der Angst zu stellen.
Physiologisch gesehen ist Angst nicht mit einem Zustand der Entspannung vereinbar, da verschiedene Systeme aktiv sind. Deshalb sind Entspannungstechniken grundlegend, um Angst zu kontrollieren. Des Weiteren ist die systematische Desensibilisierung, die ähnlich wie die Exposition funktioniert, sehr hilfreich.
Kognitive Therapie
Auch die kognitive Therapie ist bei Angst vor dem Autofahren sehr hilfreich. Nach Caballo (2002) und dem Leitfaden von Pérez et al. (2010) ist die Expositionstherapie die wirksamste Therapie, sie wird jedoch häufig mit der kognitiven Therapie kombiniert.
Besonders zu empfehlen ist die kognitive Umstrukturierung. Mit dieser Technik werden die dysfunktionalen Gedanken der Patienten (“Wenn ich fahre, werde ich einen Unfall haben”, “Ich werde beim Fahren blockiert sein und nicht wissen, was ich tun soll”, “Ich werde mich verfahren” usw.) verändert.
Das Ziel der kognitiven Umstrukturierung besteht darin, katastrophale Gedanken durch realistische, adaptive und funktionale Gedanken zu ersetzen (“Ich werde in der Lage sein, Auto zu fahren, ohne nervös zu werden”, “Ich werde während der Fahrt keinen Unfall haben”, “Ich kann das GPS benutzen, falls ich mich verfahren sollte” usw.). Es ist essenziell, dass die betroffene Person während des gesamten Prozesses aktiv teilnimmt.
Weitere Empfehlungen, um die Angst beim Autofahren zu überwinden
Folgende allgemeine Ratschläge sind ebenfalls sehr hilfreich, um die Fahrangst zu bewältigen:
Erkenne dein Problem
Der erste Schritt zur Lösung eines Problems ist, es zu erkennen. Stell dich deiner Angst, akzeptiere, dass du sie hast und versuche nicht, vor ihr wegzulaufen. Du solltest dich nicht schuldig oder weniger fähig als andere fühlen. Viele Menschen leiden an Amaxophobie und viele fahren trotzdem mit dem Auto!
Rationalisiere deine Angst beim Autofahren
Ängste (und erst recht Phobien) sind immer mit irrationalen und katastrophalen Gedanken verbunden. Deshalb ist es wichtig herauszufinden, wo die Ursachen tatsächlich liegen. Hattest du einen Unfall? Hast du Angst, dich zu verfahren?
Sobald du die genauen Ursachen kennst, kannst du irrationale Gedanken durch realistische ersetzen. Wenn du es herausgefunden hast, versuche, irrationale Gedanken durch realistischere zu ersetzen und Lösungen suchen.
“Angst ist feige, wenn du dich ihr stellst, verschwindet sie.”
Cisco Garcia, paralympischer Tennisspieler
Fahre mit dem Auto!
Genau darauf basiert die Expositionstherapie: Du setzt dich der phobischen Situation allmählich aus, auch wenn dies mit Angst und Furcht verbunden ist. Das Vermeiden des Autofahrens kann eine negative Verstärkung bedeuten: Da du nie fährst, wird die Angst noch größer, denn es fehlt dir an Praxis und Erfahrung.
Vertraue deinen Fähigkeiten!
Du kannst deine Angst überwinden, wenn du dir vertraust. Natürlich bist du fähig, Auto zu fahren. Wenn du es allein nicht schaffst, lasse dir von einem Experten helfen!
“Vertrauen ist die Frucht einer Beziehung, in der du weißt, dass du geliebt wirst.”
William Paul Young
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