2 kontraintuitive Problemlösungsstrategien

Die Intuition und der gesunde Menschenverstand hindern uns manchmal daran, Strategien anzuwenden, die wirklich funktionieren. Wir stellen dir heute zwei alternative Wege vor.
2 kontraintuitive Problemlösungsstrategien
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 13. Juni 2023

Kontraintuitive Problemlösungsstrategien sind Methoden, die im Widerspruch zur Intuition stehen, jedoch trotz aller Widrigkeiten funktionieren. Sie entstehen aus der Idee, dass uns unser gesunder Menschenverstand manchmal täuschen kann.

Der übliche Ausgangspunkt ist die Vorstellung, dass die oberflächliche Logik der Schlüssel ist, der alle Türen öffnet und Probleme löst. Es gibt sinnvolle Schritte, vom Erkennen der Schwierigkeit über das Abwägen möglicher Lösungen bis hin zur Wahl der am besten geeigneten.

Manchmal funktioniert das aber nicht. Egal, wie sehr wir uns an die Reihenfolge halten, wir sind nicht in der Lage, einen guten Plan zu entwerfen. In diesem Fall können kontraintuitive Problemlösungsstrategien eine große Hilfe sein, um sich aus der Sackgasse zu befreien.

Kontraintuitive Problemlösungsstrategien

Wenn wir mit Problemen konfrontiert werden, vor allem wenn sie uns emotional berühren, neigen wir dazu, defensive Strategien anzuwenden, die sich auf Unzulänglichkeiten, Abwesenheiten oder Schwierigkeiten konzentrieren. Wir gehen davon aus, eine praktikable Lösung zu finden, wenn wir lange genug darüber nachdenken. Das sorgt aber meist für ein Gefühl der Angst.

Angst ist nicht der beste Ratgeber. Wenn wir uns immer wieder mit demselben Problem beschäftigen und keine vernünftigen Lösungen finden, vergrößert sich die Angst und es entsteht, was wir mentalen Nebel nennen: das Gehirn ist gesättigt. Manchmal führt das Fehlen von Lösungen auch zu neuen Problemen.

In vielen Fällen braucht das Gehirn ausreichend Geduld, um sich neue Strategien auszudenken. Eine neue Situation kann bereits bestehende Wege unbrauchbar machen. An diesem Punkt kann es eine vielversprechende Idee sein, auf kontraintuitive Problemlösungsstrategien zu setzen. Wir stellen dir heute zwei Möglichkeiten vor.

Frau denkt an kontraintuitive Problemlösungsstrategien

1. Defokussierung statt Fokussierung

Es geht um das Gegenteil davon, unsere ganze Aufmerksamkeit auf das Problem zu richten. Um die Angelegenheit zu lösen, müssen wir uns darauf konzentrieren, sie gründlich zu verstehen und einen Ausweg aus dem Problem zu finden. Im Rahmen der kontraintuitiven Problemlösungsstrategien kommt es allerdings zur Lösung, wenn du das Problem auf die lange Bank schiebst.

In vielen Fällen empfiehlt es sich, nach einer Defokussierung zu suchen. Das bedeutet, den Raum der ungelösten Schwierigkeiten zu verlassen. Anstatt zu versuchen, eine Lösung zu strukturieren, ist die Idee, sie zu zerstreuen. Du erreichst das erstens, indem du dich von dem Problem entfernst und zweitens, durch die Erweiterung der Perspektive.

Du kannst unter anderem Menschen fragen, die bereits mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert waren. Wenn du jemanden hast, der eine für dich neue Strategie bereits erfolgreich umsetzen konnte, wird dich das ermutige und dir die nötige Dosis Selbstvertrauen geben.

Vielleicht erhältst du auch absurde und nicht anwendbare Vorschläge, die jedoch deine Vision erweitern und dir schließlich zu einer gewinnbringenden Idee verhelfen, die dich befreit.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass du deine Angst reduzieren kannst, wenn du den Fokus nicht auf das Problem richtest. Ein ruhiger Geist ist viel besser in der Lage, durchführbare Wege zur Überwindung mentaler Hindernisse zu sehen und zu finden.

Frau trinkt Kaffee und sucht kontraintuitive Problemlösungsstrategien

2. Kontraintuitive Problemlösungsstrategien: Übertreibe so gut wie möglich!

Die zweite kontraintuitive Problemlösungsstrategie besteht darin, die Hyperbel oder Übertreibung auf konstruktive Weise einzusetzen. Es geht darum, das Problem zu übertreiben. Das bedeutet, dass wir davon ausgehen, dass die Auswirkungen und Folgen so schwerwiegend sind, wie sie nur sein könnten. Auch hier geht es darum, eine neue Perspektive einzunehmen.

Die mentale Übung, ein Problem zu übertreiben, hilft an sich schon, es genauer zu betrachten und vielleicht Aspekte zu finden, die man vorher nicht gesehen hat. Durch diesen Versuch, so stark wie möglich zu übertreiben, ist es möglich, die Situation besser zu verstehen und wichtige Punkte genauer zu erkennen.

Diese Strategie erhöht auf die eine oder andere Weise den Druck. Aber in diesem Fall kann dies sehr hilfreich sein. Du kannst deine Gedanken besser strukturieren, ohne vor der Situation Angst zu haben.

Kontraintuitive Problemlösungsstrategien sind besonders nützlich, wenn du mit Problemen umgehen musst, die dir Rätsel aufgeben. Wie bereits erwähnt, helfen sie dir auch, Lösungen für Probleme zu finden, über die du schon lange Zeit nachdenkst.


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