Die 5 häufigsten Ängste des Menschen
Was sind die häufigsten Ängste des Menschen? Angst entsteht als physiologische und psychologische Reaktion, die durch einen potenziell bedrohlichen Reiz ausgelöst wird, der real oder irreal sein kann. Irrationale Ängste beziehungsweise Phobien sind weitaus häufiger.
Wir sind genetisch programmiert, Angst zu empfinden. Es handelt sich um eine Überlebensstrategie, um auf Bedrohungen (wie einst Raubtiere) schnell reagieren zu können.
Wir sprechen in unserem heutigen Artikel über psychologische und irrationale Ängste, die unter anderem Schmerzen, Einsamkeit und Versagensgefühle auslösen. Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren.
Die häufigsten Ängste
Wir alle haben in bestimmten Situationen Angst, die oft irrational ist und sich selbst nährt. Es gibt einige Auslöser, die bei sehr vielen Menschen zu Angst führen. Lies weiter, um zu erfahren, über welche Ängste wir sprechen.
Angst vor Einsamkeit
Die Angst vor Einsamkeit zählt zu den häufigsten Ängsten. Wir sind als soziale Wesen ständig auf der Suche nach anderen Menschen, nach Gesellschaft, nach Zuneigung… Wir sind manchmal auch gerne alleine, doch nur in jenen Augenblicken, in denen wir dies selbst entscheiden können.
Es gibt zwar Menschen, die sich in die Einsamkeit zurückziehen und sich dabei wohlfühlen, doch die meisten von uns benötigen soziale Kontakte. Deshalb ist die Angst vor Einsamkeit tief in uns verwurzelt.
Dazu kommt, dass wir oft den Dialog mit uns selbst fürchten. Es fällt uns schwer, uns in unserer Gesamtheit zu akzeptieren. Und wenn wir alleine sind, bleibt uns keine andere Wahl, als uns unseren Gefühlen und Ängsten zu stellen.
Es gibt gegen die Angst vor Einsamkeit kein wirksameres Mittel, als eine Weile alleine zu sein. Du wirst überrascht sein, wie viel du in deiner Einsamkeit lernen kannst!
Die schlimmste Einsamkeit ist, mit jemandem zusammen zu sein und sich trotzdem einsam zu fühlen.
Anonym
Die häufigsten Ängste: Todesangst
Auch die Angst vor dem Tod ist weitverbreitet. Wir wissen nicht, was uns erwartet und lassen uns nur von Überzeugungen, dem Glauben oder der Religion leiten. Doch es handelt sich nur um Theorien, niemand weiß, was tatsächlich nach dem Tod passiert.
Genau das macht uns Angst vor dem Tod. Außerdem bedeutet der Tod oft auch intrinsisches Leid und Schmerzen.
Die Angst vor dem Tod ist ganz normal und sollte nicht tabuisiert werden. Wir müssen über den Tod sprechen, denn er ist Teil des Lebens.
Viele Kinder haben Angst vor dem Tod, unter anderem weil sie die Einstellung ihrer Eltern zu diesem Thema beobachten. Es wäre allerdings weitaus besser, den Tod zu normalisieren, denn ohne ihn gäbe es kein Leben.
Angst vor Schmerz und Leid
Die tiefe Angst vor Leid und Schmerz kann zu psychischen Störungen führen. Beispiele dafür sind die vermeidende Persönlichkeitsstörung und die erfahrungsbezogene Vermeidungsstörung. Betroffene fürchten sich vor Schmerz und Leid, deshalb vermeiden sie bestimmte Situationen. Doch auch der Schmerz ist Teil des Lebens und unvermeidlich.
Dabei ist zu erwähnen, dass es Unterschiede zwischen Schmerz und Leid gibt: Schmerz ist die natürliche Reaktion des Menschen auf eine unangenehme oder traumatische Situation. Leid hingegen ist ein Zustand, den wir schaffen, während wir dem Schmerz widerstehen.
Die häufigsten Ängste: Versagensangst
Die Angst vor dem Versagen zählt ebenfalls zu den häufigsten Ängsten des Menschen. Sie ist lähmend und kann dich davon abhalten Herausforderungen oder Projekte umzusetzen. Zwar sind viele Menschen optimistisch, doch andere experimentieren eine inhärente Angst vor dem Scheitern, die sich aus Träumen und Bestrebungen sowie Unsicherheiten ergibt.
Die Realität ist, dass wir fast nie zu 100 % bereit für alles sind, aber das sollte uns nicht davon abhalten, es zu versuchen, auch wenn wir Angst vor dem Scheitern haben. Das “Nein” hast du bereits, nicht wahr? Du kannst also nichts verlieren. Dein Geist ist evolutionär darauf “programmiert”, Gefahren und Bedrohungen zu fürchten, um entsprechend darauf reagieren zu können.
Die Angst vor Verlusten
Der Verlust einer wichtigen Person (Trennung, Tod, Konfrontationen…) kann Angst erzeugen. Dies ist auch bei bestimmten Gegenständen oder in spezifischen Situationen der Fall.
Wir sprechen immer im Allgemeinen, doch für die meisten Menschen ist es ein schlimmes Gefühl, jemanden oder etwas zu verlieren.
Die meisten von uns wurden nicht auf das Verlieren oder auf Verluste vorbereitet. Es wäre wichtig, dieses Thema innerhalb der Familie und auch in der Schule zu behandeln, um über adaptive Bewältigungsstrategien zu verfügen, die wir vielfach in unserem Leben benötigen.
Verluste erfordern einen Trauerprozess, der hilft, uns von Angst, Schmerz und Leid zu befreien.
Die häufigsten Ängste: Abschließende Worte
Einige der häufigsten Ängste haben mit Schmerz, Verlust und Leid zu tun. In Wirklichkeit haben wir Angst vor dem Unbekannten, ein gemeinsames Element all dieser Situationen. Wir haben oft Angst, mit der Situation nicht fertig zu werden, nicht über die nötigen Mittel zu verfügen. Oft ist die Angst größer als der eigentliche Auslöser.
Der menschliche Geist ist jedoch sehr mächtig und stärker, als wir denken. Es ist wichtig, ihm zu vertrauen, die emotionale Erziehung bereits im Kindesalter zu fördern und Ängste zu rationalisieren. Diese einfachen Strategien können dir helfen, Ängste zu überwinden. Du musst lernen deine Angst zu akzeptieren, dich ihr zu stellen, damit du dich von ihr lösen kannst. Wenn du nicht alleine damit umgehen kannst, solltest du unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
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