Chaos und Narzissten: Wie Unordnung Narzissten begünstigt
Chaos ist der beste Freund der Narzissten. Ohne einen allgemeinen Zustand der Unordnung können Narzissten nicht so leicht über andere herrschen. Wenn Ordnung herrscht, haben sie überhaupt keine Macht und können mit ihrem toxischen Verhalten nichts erreichen. Leider finden sich Chaos und Narzissten meist problemlos.
Experten bezeichnen Narzissmus als exzessive Selbstverliebtheit. Betroffene leiden also an einer übersteigerten Selbstwahrnehmung. Es geht um ein falsches Gefühl von Größe und um den Wunsch, sich selbst hervorzutun, um auf andere überlegen herabzuschauen.
“Chaos war das Gesetz der Natur; Ordnung der Traum des Menschen.”
Henry Adams
Eine kleine Dosis Narzissmus ist bei Erwachsenen gesund. Er hilft Menschen, sich als eine Einheit zu begreifen und ihre Präsenz in der Welt zu stabilisieren.
Doch wenn die Selbstliebe das normale Maß überschreitet, kann sie pathologischen Narzissmus hervorrufen. In extremen Fällen sind Narzissten unfähig, irgendjemanden außer sich selbst zu sehen und zu lieben. Andere Menschen werden dann zu Instrumenten, die nur benötigt werden, um sich selber überlegen zu fühlen.
Chaos und Narzissten
Pathologische Narzissten besitzen eine Reihe von Verhaltensweisen, die darauf abzielen, ihr Bedürfnis nach Überlegenheit zu befriedigen. Allen diesen Verhaltensweisen ist gemein, dass sie in gewissem Maße Keime für Chaos sind. Wenn Chaos herrscht, sind Narzissten besser in der Lage, andere zu kontrollieren.
Menschen, die ständig Befehle erteilen und absurde Maßnahmen ergreifen, um das Leben anderer komplizierter zu machen, lieben Chaos. Denn dies ist die perfekte Umgebung für diejenigen, die sich nicht klar ausdrücken, um ihre Mitmenschen zu verwirren.
Wenn die Ergebnisse trotz aller Probleme positiv sind, beanspruchen Narzissten das gesamte Lob für sich selbst. Doch wenn ihre Mitarbeiter Fehler machen, haben Narzissten einen gewissen Spielraum, um die Schuld von sich zu weisen, da sie sich nicht eindeutig äußerten.
Narzissten fördern auch das Chaos in familiären oder alltäglichen Situationen. Es sind jene Freunde, Familienmitglieder oder romantischen Partner, die viel versprechen, aber dann ohne ersichtlichen Grund ganz anders handeln.
Narzissten versprechen zum Beispiel ihren Freunden Hilfe, doch wenn diese gefragt ist, sind sie nirgends zu finden. Si kündigen auch Besuche an, die nie erfolgen. Denn sie spielen mit den Erwartungen ihrer Mitmenschen und bringen sie aus dem Gleichgewicht. Narzissten säen Chaos und gewinnen dadurch Kontrolle über ihre Mitmenschen.
Narzissten lieben das Drama
Im Falle des pathologischen Narzissmus geht Chaos tendenziell mit einem Drama einher. Ein narzisstischer Chef zum Beispiel schafft durch falsche Empörung und Sorge Chaos. Er zeigt Gewissensbisse oder verhält sich hysterisch, wenn etwas passiert. Er tut so, als wäre er nicht der Auslöser dieser Situation.
Aber obwohl Narzissten solche Situation verursachen, werden sie sich nicht entschuldigen, wenn sie ihrer Verantwortung nicht gerecht werden. Stattdessen werden sie ein dramatisches Schauspiel aufführen. Tatsächlich spielen Narzissten normalerweise das Opfer und erfinden Ausreden wie Zeitmangel oder Druck.
Sie provozieren Situationen, in denen sie das Gefühl haben, die ganze Welt zu kontrollieren. Sie versuchen, sich im Rampenlicht zu positionieren, ohne jedoch die Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen. Sie nutzen die Welt als Bühne, um eine intensive und emotionale Show zu zeigen.
Der Effekt von Narzissten auf ihre Mitmenschen
Auf die eine oder andere Weise nutzen Narzissten das Chaos, um andere psychisch zu brechen. Dies erfolgt oft unbewusst, doch andere fühlen sich dadurch nicht wohl.
Narzissten machen ihre Mitmenschen oft verrückt und wenn sie ihr Ziel erreichen, haben sie, was sei wollen: die Kontrolle! Oft sind dafür jedoch Tricks und unschöne Strategien notwendig.
Dennoch hat diese Art von psychologischer Manipulation immer zwei Seiten. Auf der einen steht der Narzisst, der Chaos sät und andere Menschen manipuliert. Auf der anderen Seite ist da aber auch der Narzisst, der Opfer seines eigenen Verhaltens ist.
Narzissten fühlen sich eher enttäuscht und gelangweilt von ihrem Leben. Mit anderen Worten, sie haben ein höheres Risiko für eine Depression.
Dies liegt daran, dass ihre Handlungen nicht authentisch sind. Sie sind in sich selbst gefangen. Narzissten können keine tiefen oder bedeutungsvollen Bindungen zu den Menschen in ihrer Umgebung aufbauen und sind zu stark von ihrem Umfeld abhängig.
Wenn sie es schaffen, ihre Umgebung zu manipulieren, befriedigen sie das Bild von sich, nach dem sie sich sehnen. Wenn Narzissten dies nicht schaffen, fühlen sie sich minderwertig, haben wenig Interesse am Leben und sind frustriert.