A Beautiful Mind: Schizophrenie bewältigen

A Beautiful Mind: Schizophrenie bewältigen

Letzte Aktualisierung: 27. September 2016

John Forbes Nash, Mathematiker, Nobelpreisträger für Wirtschaft und Genie, wird im Film A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn  porträtiert.

Es ist ein Film, der nicht nur vier Oscars gewonnen und die Hollywood-Studios auf den Kopf gestellt hat, sondern der die Aufmerksamkeit von Spezialisten in Psychologie und Psychiatrie auf sich gezogen hat, und das aufgrund des Themas der Schizophrenie, das er behandelt.

Dieser Film erzählt wie dieser außergewöhnliche Mensch gelernt hat, sein Leben mit seiner Schizophrenie zu leben, indem er eine Regel oder Norm angewandt hat nach der “jedes Problem eine Lösung hat”.

Nein, ich glaube nicht an Glück, aber ich glaube daran, den Dingen Wert zu schenken, die es verdienen.

John Nash

Schizophrenie und mentale Dualität

John Nash hat in einer konstanten Dualität gelebt, die von seinem Geist produziert wurde. Aufgrund der Krankheit Schizophrenie, unter der er litt, musste er zwischen Realität und Fantasie unterscheiden.

Die Halluzinationen und Delirien verschwanden niemals aus seinem Leben, aber er hat es geschafft, sie klein zu halten, so sehr, dass er nach Jahren bei Psychiatern und Doktoren wieder Mathematikunterricht geben konnte und mit einer der wichtigsten Auszeichnungen der wissenschaftlichen und künstlerischen Welt gewürdigt wurde.

Es war dieser äußerst brillante Geist, der zu weltweiter Anerkennung geführt hat, während er unter seiner Krankheit litt und gegen sie ankämpfte.

Nichtsdestotrotz könnte die Frage, die ihr Leser euch jetzt stellt, folgende sein: Kann Schizophrenie also geheilt werden?

Schizophrenie behandeln

Der Film spielt sich über nahezu fünf Dekaden ab. Eine der härtesten Zeiten sind zweifellos die 1970er. Während dieser Zeit wurde John Nash mehrmals in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen.

Der Film porträtiert den rücksichtslosen Gebrauch von Psychopharmaka während seiner Zeit in der Einrichtung, genauso wie auch die Anwendung der gefürchteten Elektroschock-Therapie, die in den USA benutzt wurde, um verschiedenste Ursachen von Psychosen und aggressiven Zuständen zu “reparieren”. Die Wahrheit ist, dass diese Maßnahmen allein zu Verschlimmerungen geführt haben, anstatt den Patienten zu helfen.

Außerdem hat der Fakt, dass viele verschiedene Arten von kranken Menschen, von Neurotikern bis hin zu gefährlichen Psychopathen, in denselben Wänden behandelt wurden, dazu geführt, dass sich diese Einrichtungen in unbewachte Gefängnisse verwandelt haben. In diesen war das Ziel viel eher, diese Menschen von den Straßen zu bekommen, als zu ihnen bei ihrer Genesung zu helfen.

Nebenwirkungen dieser Behandlungen sind beispielsweise Impotenz, die Neigung zur Gewichtszunahme, Konzentrationsprobleme und auch ein Zustand von konstanter Apathie, und das aufgrund dessen, dass in vielen Fällen sedierende Medikamente benutzt wurden.

Im Angesicht dieser Realität hat sich John Nash einen sehr kontroversen Weg überlegt, um mit seiner Krankheit umzugehen, und ohne den Rest seines Lebens in solch einer psychiatrischen Anstalt verbringen zu müssen: Ein Weg, der nicht von allen kranken Menschen beschritten werden kann, nämlich die Akzeptanz der Tatsache, dass er Halluzinationen hat und mit ihnen den Rest seines Lebens leben muss.

John Nash, ein Beispiel für persönliche Überwindung und Weiterentwicklung

Dank seiner großen kognitiven und intellektuellen Fähigkeiten hat John Nash mit Mühe, Geduld und Training gelernt, die Realität von seinen Wahnvorstellungen zu unterscheiden. Das war ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man große Widrigkeiten überwinden kann.

Was die Realität von der Fantasie unterscheidet, kann im Herzen gefunden werden.

John Nash

Diese Entscheidung hat zu einer Reihe von Fragen geführt, die noch immer unbeantwortet bleiben. Sie greifen Themen auf, die sowohl auf moralischer als auch auf ethischer Ebene kontrovers diskutiert werden.

  • Ist es sicher, jemanden mit Halluzinationen ohne Medikamente durch sein Leben gehen zu lassen?
  • Ist das Leben von jemandem, der unter einer Geisteskrankheit leidet, wirklich besser in einer psychiatrischen Anstalt als draußen in der Welt, auch wenn er dort vielleicht mit seinen persönlichen Ängsten kämpfen müsste?
  • Wird Schizophrenie im Vergleich zu anderen Erkrankungen, wie zum Beispiel der bipolaren Störung, genug Aufmerksamkeit geschenkt? Oder wird es weiterhin eine Tabu-Psychose unter all den anderen mentalen Erkrankungen bleiben?

Es gibt immer noch eine Menge zu lernen, bevor wir diese Fragen adäquat beantworten können. Aber eine Sache, die uns klar ist, ist die, dass John Nash einen ganz außergewöhnlichen Weg gefunden hat, mit Schizophrenie umzugehen, und all das dank seines wundervollen Geistes und seiner persönlichen Fähigkeiten.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.