9 Ratschläge, wie du dein Selbstwertgefühl in einem Monat verbessern kannst
Unser Selbstwertgefühl können wir nicht verleihen, dürfen es nicht vernachlässigen oder in die Hände anderer geben. Dennoch ist es in unserer Gesellschaft noch immer so, dass die Menschen die Bestätigung anderer suchen, um sich selbst bestätigen zu können. Wir sagen auch weiterhin kleinlaut ja, obwohl wir in Wahrheit mit überzeugter Stimme nein sagen sollten. Wir vergessen dabei, dass nur wenige Verzichte so tödlich sind, wie der auf Selbstliebe.
Es ist zweifellos so, dass dieser Bereich der Psychologie, der sich dem persönlichen Wachstum und dem Selbstwertgefühl widmet, in jüngster Zeit einen Boom erlebt. Deshalb weiß ein Großteil der Bevölkerung mit terminologischen Konzepten, Strategien und bestimmten Werkzeugen umzugehen, die von angesehenen Gurus beschrieben wurden und die uns helfen sollen, unser Potenzial zu entfalten, um unseren Alltag zu verbessern.
„Du selbst, so wie jeder andere Mensch im Universum, verdienst deine eigene Liebe und Zuneigung.“
Buddha
Aber können wir unser Selbstwertgefühl tatsächlich verbessern? Die Wahrheit ist, dass das nur wenige schaffen. So mancher geht erst aus dem Haus, wenn er sich wiederholte Male vorm Spiegel gesagt hat: „Ich liebe mich, ich bin dazu in der Lage, das zu erreichen, was ich mir vornehme, und nichts und niemand kann mich aufhalten.“ Doch kurz darauf findet er sich in diesem Teufelskreis voller negativer Gedanken wieder. Er stößt auf Unsicherheit, auf die Angst davor, was andere sagen werden, und hält an dieser unermüdlichen Suche nach Anerkennung fest, um mit Mühe und Not sein Selbstwertgefühl am Leben zu erhalten.
Es ist also nicht einfach, und es ist vor allem nicht einfach, weil wir oft nur eine begrenzte Vorstellung davon haben, was das Selbstwertgefühl in Wahrheit ist, denn es reicht nicht aus, sich zu sagen, dass man sich selbst liebe. Genauso wichtig ist es, so grundlegende Aspekte zu verbessern und an ihnen zu arbeiten, wie die Wahrnehmung der eigenen Person und die Art und Weise, wie wir mit anderen interagieren.
Je nachdem, wie wir uns in dieser komplexen Welt wahrnehmen, die unsere soziale und emotionale Identität ausmacht, gibt es da einige Fransen und Nähte, die abgeschnitten, verstärkt oder erneuert werden müssen. Aus diesem Grund möchten wir dich dazu einladen, die folgenden neun Strategien kennenzulernen.
1. Lerne, dich um dich selbst zu kümmern
Die Tatsache, dass wir nicht wissen, wie wir uns selbst nähren, uns Aufmerksamkeit schenken und uns um uns selbst kümmern sollen, gleicht einem Fluch, der uns immer wieder dazu zwingt, den gleichen Fehler zu machen, das gleiche Verhalten an den Tag zu legen und immer wieder in die gleiche Falle zu treten: Wir suchen in anderen, was wir uns selbst nicht geben können.
Wenn wir ein Projekt beginnen, hoffen wir, dass unser Partner, unsere Freunde und unsere Familie jede unserer Ideen unterstützen. Wenn sie das nicht tun, wenn sie irgendeinen Aspekt negativ beurteilen, bekommen wir unvermittelt das Gefühl, dass sie uns unsere Ziele im Grunde genommen ausreden wollten. Vielleicht fassen wir es gar als einen persönlichen Angriff auf.
Wir streben nach einem Glück, in dem wir uns mit Krümelchen zufriedengeben müssen, wo es mit uns bergab geht, wenn uns andere nicht mit Sicherheit, Aufmerksamkeit und Zuneigung füttern. Wenn wir auf unserem Weg nach unten auf unsere Mitmenschen treffen, möchten wir sie am liebsten mit in die Hölle nehmen.
Wir müssen emotional unabhängige Menschen werden, Menschen, die sich selbst als wertvoll und absolut würdig wahrnehmen, um nach ihren Zielen zu streben. Auf diese Weise, und nur auf diese Weise, werden wir dazu in der Lage sein, die positive Seite an Kritik zu sehen.
2. Vermeide typische Aussagen zur Selbstbestätigung
Wir haben es eingangs erwähnt. Es gibt Menschen, die das Haus erst verlassen, wenn sie zuvor diesem Ritual nachgegangen sind, sich vor den Spiegel gestellt und Dinge gesagt haben wie: „Ich liebe mich, weil ich wunderbar bin. Ich kann das und niemand kann mir etwas anhaben. Ich bin es wert.”
Es kann gut sein, dass diese Sätze manchem helfen, aber wir sollten bedenken, dass sie oft nur leere Phrasen sind. Das bedeutet, dass sie uns für eine gewisse Zeit Mut schenken, doch nach wenigen Stunden lässt ihr Effekt nach. Es sind oberflächliche Äußerungen, wir werden nicht konkret und können uns daher keine Gedanken ins Gedächtnis rufen, die an das eigentlich Vorhaben erinnern.
Stattdessen sollten wir uns individuell und heute vielleicht anders als morgen motivieren, um unsere inneren Kräfte zu wecken. Zum Beispiel: „In der Vergangenheit hat man dich verletzt, man hat dich glauben lassen, dass du ein Nichts und unbedeutend wärst, aber jetzt sind deine Wunden verheilt und du hast dir ein viel dickeres Fell zugelegt. Jetzt bist du stark. Du hast das verängstigte Kind von gestern hinter dir gelassen. Von nun an kann dir niemand mehr etwas anhaben.“
3. Stärke dein emotionales Immunsystem
Ein niedriges Selbstwertgefühl zu haben, macht uns für psychische Angriffe verwundbarer. Wir sind weniger resistent gegen Frustration, Niederlagen, Enttäuschungen. Sie verletzen uns sehr und wir können kaum mit Angst und Stress umgehen.
Wir müssen uns deshalb ein “emotionales Immunsystem“ erschaffen. So wie unser Organismus über verschiedene Organe, Zellen und Mechanismen verfügt, um gegen Viren, Bakterien und mögliche Infektionen anzukämpfen, sollten wir auch auf psychischer Ebene verschiedene Werkzeuge benutzen. Mit diesen Werkzeugen kreieren wir ein emotionales Schutzschild. Sie sind Eigenliebe, ein gesundes Selbstbewusstsein, eine positive Selbstwahrnehmung, Optimismus, Resilienz, Sinn für Humor, die Fähigkeit, die Geschehnisse zu relativieren, nein zu sagen.
4. Unser Selbstwertgefühl wird nicht nur durch Hoffnung genährt, wir brauchen Überzeugungen
Es gibt Menschen, die in dem Vorhaben, ihr Selbstwertgefühl zu stärken, zu sich selbst Dinge sagen wie: „Mir wird alles gelingen, ich werde Erfolg haben und ich werde alles, was ich mir vornehme, schaffen.“ Wie zuvor erwähnt ist die Akkulaufzeit dieser Selbstbestätigungen aber sehr kurz. Wir sollten verstehen, dass es einem Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl wenig nützen wird, sein Selbstwertgefühl auf reiner Hoffnung aufzubauen.
Was er wirklich braucht, sind Überzeugungen, konkrete, realistische und erreichbare Ziele. Mit ihnen kommt der Erfolg. Dazu kann das obige Mantra durch folgende Sätze ersetzt werden: „Ich kann bin sozial sehr kompetent. Während meines Studiums erzielte ich gute Noten und ich habe die benötigten Fähigkeiten erworben, um im sozialen Bereich zu arbeiten. Ich muss mich nicht unsicher fühlen, denn ich habe die erforderlichen Kompetenzen. Ich hab also keinen Grund, an mir zu zweifeln. Ich weiß, was ich wert bin, und ich verstehe, dass die Chancen gut für mich s tehen. Ich kann erreichen, was ich will, denn in der Vergangenheit habe ich schon vieles erreicht.“
5. Akzeptiere dich, du bist dein wundervollstes Geschenk
Von klein auf hat man uns geführt, uns den Weg aufgezeigt und uns mit dem Zauber des Lobs, des Kompliments oder des Schultertätschelns und des bestätigenden Blickes umgeben. Wir sind süchtig nach der Bestätigung anderer geworden, und wenn wir sie nicht bekommen, dann scheint es uns offensichtlich, dass der Grund dafür unsere eigenen und nicht wiedergutzumachenden Schwächen seien. Denn wir seien unnütz, hässlich, dick, schüchtern und versagen auf ganzer Linie. Nach und nach entfernen wir uns von uns selbst, als würden wir uns in unserer Haut nicht wohlfühlen, als wäre unser Körper seltsam, als würden wir ihn hassen und uns vor ihm ekeln.
In unserer Kindheit ist es niemandem jemals eingefallen, uns zu fragen, ob wir stolz auf uns selbst sind, ob wir uns lieben oder akzeptieren. Und so passiert es häufig, dass wir zu verlorenen und frustrierten Erwachsenen werden, die nicht wissen, ob sie ihren Blick nach außen oder innen richten sollen.
Wenn wir unser Selbstwertgefühl wirklich verbessern möchten, müssen wir Folgendes tun: Wir müssen sowohl unseren Körper als auch unsere Seele akzeptieren. Wir müssen diesen Schritt gehen und verstehen, dass wir in Wahrheit das Zentrum unserer Welt sind. Wir müssen uns nicht schämen, wenn wir so denken. Nichts ist bewundernswerter als dieser Körper, der es uns ermöglicht, voranzukommen, zu fühlen, zu erleben, und nichts ist würdiger als diese Seele, die es verdient, sich selbst zu lieben, geliebt zu werden und sich unglaublich stark fühlen.
6. Suche, entdecke, sei wissbegierig
Man flüstert uns zu, dass es besser sei, nichts auszuprobieren, zu riskieren und zu entdecken, denn höchstwahrscheinlich irrten wir ein weiteres Mal… Das sich daraus ergebende geringe Selbstwertgefühl bringt uns in den Keller unserer Komfortzone, in denen Abwasserkanal der Untätigkeit und in den dunklen Raum der Angst.
Wenn wir tatsächlich Veränderungen erreichen wollen, sollten wir nach Erkenntnissen suchen, Neues entdecken und wissbegierig sein. Wir müssen uns einer Sache nicht vollkommen sicher sein, um etwas Neues auszuprobieren. Wir sollten öfter etwas riskieren und improvisieren und uns mehr von unserer Intuition und Neugierde leiten lassen als vom Schatten der Angst und Besorgnis.
Das Leben und alles, was uns umgibt, verbirgt wahrhaft schöne Menschen, Situationen und Dinge, die es wert sind, entdeckt zu werden.
7. Finde das Gleichgewicht zwischen deinem Verstand und deiner Intuition
Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl neigen dazu, alles sehr rational zu betrachten: „Wenn ich das tue, könnten andere schlecht von mir denken. Ich sollte etwas anderes tun, damit sie sehen, dass ich ein toller Mensch bin.“ – „Das lasse ich besser, denn ich könnte versagen. Es ist besser, nicht zu sagen, was ich fühle, und so zu tun, als wäre nichts passiert.“ Dieses stets rationale Denken und die Besessenheit, jedes noch so kleine Detail auseinanderzunehmen, um zu sehen, was passieren könnte und was nicht, hat sehr oft zur Folge, dass sie in einen Zustand der Angst verfallen.
Wir sollten wieder auf unseren Riecher, unsere Intuition und den Geschmack unserer Emotionen vertrauen, um uns von unserer Angst und Unsicherheit befreien. Traue dich, das Vergnügen zu kosten, dir selbst die Priorität zu geben, in deinem Alltag die Nummer eins zu sein und dich selbst so zu nähren, wie du es verdienst, ohne Ketten, Druck und Widerwillen.
8. Sich auch mal selbst zu loben, tut gut
Sich auch mal selbst zu loben, ist wichtig und sehr nützlich, um das Selbstwertgefühl zu verbessern. Doch hierbei gibt es eine Kleinigkeit zu beachten: Wir sollten uns nicht einfach so und übertrieben oder unangemessen loben, sondern wenn wir etwas gut gemacht haben, etwas, worauf wir stolz sein können: „Heute bin ich mit mir selbst im Reinen, weil es mir gelungen ist, meinem Ziel näherzukommen, obwohl niemand geglaubt hat, dass ich es erreichen kann. Ich bin stolz auf mich, weil ich auf meine Bedürfnisse gehört und danach gehandelt habe.”
9. Belohne dich jeden Tag, denn du verdienst es
Es kann gut sein, dass du jeden Tag deine Kraft, deine Gedanken und Energie darauf verwendest, andere zu belohnen, ihnen zu helfen, ihr Leben zu meistern, und so versuchst ihren Vorstellungen und Erwartungen an dich gerecht zu werden. Dieser Fokus wird auf lange Sicht aber nur eine Folge haben: Du wirst leiden.
„Diejenigen, die mehr Bestätigung wollen, erhalten weniger, und diejenigen, die weniger Bestätigung brauchen, erhalten mehr.“
Wayne Dyer
Um dein Selbstwertgefühl zu verbessern und in einem Monat wirkliche Veränderungen feststellen zu können, musst du lernen, dich jeden Tag auf verschiedene Weise zu belohnen:
- Schenke dir selbst Zeit.
- Gehe an die frische Luft und mache einen Spaziergang, jogge oder laufe in der Natur.
- Lade dich auf eine Tasse Kaffee mit dir selbst ein und beginne einen inneren Dialog darüber, welche Prioritäten du setzen willst.
- Schenke dir ein Buch, entfliehe dem Alltag, schenke dir eine Stunde Stille und Einsamkeit.
- Belohne dich jeden Tag, indem du deinen Bedürfnissen treu bleibst und danach handelst.
- Umgib dich mit guten Menschen in deinem Leben und entferne dich von denjenigen, in deren Gegenwart du dich nicht wohlfühlst und die dein Selbstwertgefühl mindern.
Zusammengefasst können wir sagen, dass uns bewusst ist, dass es Zeit braucht, die zerbrochenen Teile unseres Selbstwertgefühls wieder zusammenzufügen. Und für diese Reparatur brauchen wir zwei grundlegende Komponenten: Willenskraft und Durchhaltevermögen. Schritt für Schritt kommen wir diesem Ideal unseres Selbstwertgefühls näher, in dem wir uns selbst vertrauen und mehr lieben, ohne Ängste, Schuldgefühle oder Befürchtungen.
Die 5 Schritte der Mindfulness-Übung
Für die Mindfulness-Übung brauchen wir
bestimmte Grundkenntnisse, die jedoch… >>> Mehr
Bildmaterial mit freundlicher Genehmigung von Katrhin Honesta