9 Anzeichen für Mobbing am Arbeitsplatz

Typische Mobber sind kritische Besserwisser, Meister der Manipulation und Machtspieler, doch ihre Absichten werden meistens nicht auf den ersten Blick deutlich, denn sie sind sehr geschickt und verfügen über ausgezeichnete soziale Fähigkeiten.
9 Anzeichen für Mobbing am Arbeitsplatz
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 26. Januar 2023

Mobbing am Arbeitsplatz ist leider ein häufiges Phänomen, das in vielen Fällen auf eine unzureichende Organisation und ein schlechtes Arbeitsklima zurückzuführen ist. Eine Umfrage von Statista in Kooperation mit YouGov weist darauf hin, dass 29 Prozent der Deutschen an ihrem Arbeitsplatz schon einmal gemobbt wurden.

Aus einer Mobbingstudie des Bündnisses für Cybermobbing geht hervor, dass Opfer von Mobbing jährlich etwa 50 Prozent mehr Krankheitstage aufweisen als jene Arbeitskräfte, die nicht davon betroffen sind. Sie wechseln ihren Arbeitsplatz auch wesentlich öfter, was natürlich nicht nur persönliche Folgen hat, sondern auch erhebliche Kosten für das Unternehmen bedeutet.

Typische Mobber sind kritische Besserwisser, Meister der Manipulation und Machtspieler, doch ihre Absichten werden meistens nicht auf den ersten Blick deutlich, denn sie sind sehr geschickt und verfügen über ausgezeichnete soziale Fähigkeiten. Viele Opfer erkennen ihre Situation erst spät, da sie das diskriminierende oder ausgrenzende Verhalten der Mobber tolerieren und normalisieren. Deshalb ist es wichtig, die Anzeichen zu erkennen, um ernste Konsequenzen zu verhindern.

“Für welche Freiheit wir auch immer kämpfen, es muss eine Freiheit sein, die auf Gleichheit basiert.”

Judith Butler

1. Diskriminierung

Immer wieder können wir Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Herkunft, Religion, Hautfarbe oder anderer Kriterien beobachten. Das Mobbing-Opfer wird isoliert, mit abwertenden Kommentaren erniedrigt, ständig kritisiert oder herabwürdigend behandelt. Dies ist ein eindeutiges Anzeichen für Mobbing am Arbeitsplatz.

Frau leidet an Mobbing am Arbeitsplatz

2. Aggressive Sprache

Die aggressive Sprache folgt nicht immer dem prototypischen Weg. Manchmal kann sie sich hinter einem professionellen Ratschlag oder einem “es ist nur zu deinem Besten” verbergen. Mobber sind sehr geschickt in der Manipulation und haben ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeiten. Ihre wahren Absichten verstecken sie oft hinter einem Lächeln.

3. Häufige Kritik

Richtet sich unbegründete Kritik häufig an dieselbe Person, könnte ein Fall von Mobbing vorliegen. Konstruktive Kritik ist natürlich gerechtfertigt und wichtig, doch sie sollte sich nicht auf die Person selbst, sondern auf ihr Verhalten oder ihre Leistung beziehen. Stehen beispielsweise persönliche Merkmale oder Eigenschaften im Mittelpunkt der Kritik, handelt es sich eindeutig um Mobbing.

4. Ständiger Druck

Der Druck kann von Vorgesetzten oder von Mitarbeitenden ausgehen. Dem Mobbing-Opfer werden beispielsweise Aufgaben zugewiesen, die nicht in seinem Aufgabenbereich liegen oder es wird unter Zeitdruck gesetzt. Dahinter verbirgt sich oft die Absicht, das Opfer loszuwerden und zur Kündigung zu veranlassen.

5. Keine Aufstiegsmöglichkeiten

Ideen und Vorschläge des Opfers werden häufig grundlos abgelehnt, andere Mitarbeitende bevorzugt. Wenn eine Arbeitskraft trotz guter Leistung und ihrer Bemühungen nie die Chance erhält, aufzusteigen, während andere Mitarbeitende, die es offensichtlich weniger verdient haben, bessere Positionen erreichen, könnte es sich um Mobbing handeln.

6. Bedrohungen

Es kommt am Arbeitsplatz selten zu direkten Bedrohungen, doch es gibt auch andere Möglichkeiten, diese auszusprechen. “Das wird Folgen haben” ist eine ernste Warnung, mögliche Konsequenzen sind falsche Gerüchte, die der Mobber verbreitet, oder das dauerhafte Anschwärzen. Vielleicht meldet ein Mitarbeiter bereits kleinste Fehler an die Betriebsleitung oder ein Vorgesetzter korrigiert das Opfer vor den Augen aller anderer, um es zu erniedrigen.

7. Vorenthaltung von Informationen

Eine beliebte Strategie ist, der gemobbten Person absichtlich Informationen vorzuenthalten, die sie benötigt, um ihre Arbeit richtig und effizient zu erledigen. Oder sie erhält diese Informationen erst so kurzfristig, dass sie unter Zeitdruck gerät und die geforderte Leistung nicht fristgemäß erbringen kann.

Es kann auch vorkommen, dass der Arbeitgeber der beschäftigten Person keine oder keine sinnvolle Arbeit gibt, was schließlich zu einem Bore-Out, das heißt zu extremer Langeweile führt und zermürbende Auswirkungen hat. Auch dies ist eine Art von Mobbing.

8. Lächerlich machen

Andere lächerlich zu machen, ist ebenfalls eine häufige Methode von Mobbern. Dies kann offensichtlich oder sehr subtil sein, denn diese Personen beherschen die Sprache der Ironie und Verachtung perfekt. Sie sind Meister darin, andere zu erniedrigen und vor dem Arbeitsteam zu entwerten.

9. Fehlende Anerkennung

Wenn der Vorgesetzte nie zufrieden ist, ganz egal, was die gemobbte Person tut, könnte Mobbing vorliegen. Das Opfer erhält nie Anerkennung für seine Performance, auch wenn es Erfolge verzeichnet, Überstunden macht und sich für das Unternehmen einsetzt. 

Frau leidet an Mobbing am Arbeitsplatz und ist demotiviert

“Die Welt ist viel zu gefährlich, um darin zu leben – nicht wegen der Menschen, die Böses tun, sondern wegen der Menschen, die daneben stehen und es zulassen.”

Albert Einstein

Es istsehr wichtig, dass du auf Anzeichen von Mobbing am Arbeitsplatz achtest, besonders auf solche, die schwer zu erkennen sind. Du hast Rechte und es ist wichtig, dass du sie in aller Ruhe und mit Verstand einforderst, wenn andere sie mit Füßen treten wollen.

Literaturempfehlung


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  • Camacho-Ramírez, A. (2018). Acoso laboral o mobbing. Editorial Universidad del Rosario.
  • Fuentes Rodríguez, C., & Alcaide Lara, E. R. (2009). Manifestaciones textuales de la descortesía y agresividad verbal en diversos ámbitos comunicativos. Universidad internacional de Andalucía.
  • Padial Ortiz, O., & Iglesia Mari, M. D. L. (2002). El mobbing como enfermedad del trabajo.
  • Pereyra, F. (2013). El acceso desigual a los derechos laborales en el servicio doméstico argentino: una aproximación desde la óptica de las empleadoras. Revista de Estudios Sociales, (45), 54-66.

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