Zusammenziehen: Diese 3 Fragen solltet ihr zuerst beantworten!
Zusammenziehen und den Alltag teilen ist in den meisten Beziehungen ein Schritt nach vorn, aber nicht so verpflichtend wie das klassische “bis dass der Tod euch scheidet”. Trotzdem handelt es sich um eine wichtige Entscheidung, die gründlich überlegt werden sollte. Das Ziel ist auf jeden Fall die Festigung einer Beziehung, die stabil und lebensbereichernd ist.
Vor dem gemeinsamen Leben sollte man sich gut genug kennen und auch einige grundlegende Absprachen treffen. Es ist wichtig, dass beide Partner eine ähnliche Vorstellung über bestimmte Aspekte haben, die zu Problemen führen können, wenn sie nicht klar definiert sind.
Ehrlichkeit zu sich selbst und zum Partner ist grundlegend, wenn es um Themen geht, die für eine dauerhafte Beziehung wesentlich sind. Grundsätzlich solltet ihr euch vor dem Zusammenziehen über drei Aspekte einigen, wie wir nachfolgend aufzeigen.
Es gibt nichts Edleres und Bewundernswerteres, als wenn zwei Menschen, die sich gut verstehen, zum Ärger ihrer Feinde und zur Freude ihrer Freunde als Mann und Frau zusammenleben.
Homer
1. Wie wichtig ist uns Treue?
Die erste Frage, die ihr vor dem Zusammenziehen beantworten solltet, lautet: Seid ihr euch in Sachen Treue einig? Viele halten es für selbstverständlich, keine intime Beziehung zu anderen zu haben. Die Begriffe sind jedoch nicht immer so eindeutig und außerdem denken nicht alle so.
Dies ist eines der heikelsten Themen in jeder Beziehung, da oft nicht explizit darüber gesprochen wird. Es ist wichtig, sich darüber einig zu sein, um die andere Person nicht zu verletzen. Schließlich können unterschiedliche Auffassungen über den Wert der Treue oder Monogamie vorhanden sein.
Ein Gespräch darüber kann zwar ernüchternd sein, doch wenn du nicht davon überzeugt bist, solltest du keine Versprechungen machen, denn du weiß nicht, ob du sie halten kannst. Es ist am besten, ehrlich zu sein und die Grenzen der Beziehung von Anfang an festzulegen. Diese können sich auch später verändern, was ein erneuter Anlass ist, darüber zu sprechen.
2. Fragt euch vor dem Zusammenziehen: Welche Zukunftspläne haben wir?
Wenn ihr euch für das Zusammenleben entscheidet, dann deshalb, weil ihr zumindest dieses gemeinsame Projekt teilt – mit allem, was es mit sich bringt. Sollte eine Person bedeutende Veränderungen in ihrem Leben planen, muss dies in der Beziehung miteinander besprochen werden, am besten bereits vor ihr zusammenzieht.
Hoffnung und Pläne sollten sich weitgehend decken. Wenn dies nicht der Fall ist, kann die Entwicklung der einzelnen Lebensprojekte dazu führen, dass sich das Paar auseinanderlebt. Wenn ein Partner am liebsten zu Hause ist, während die andere Person nur davon träumt, die Welt zu bereisen, wird die Beziehung wahrscheinlich zerbrechen.
Aspekte wie Kinderwunsch sowie der Lebensstil sind entscheidend für das Zusammenleben. Es ist am besten, sich in diesen Fragen grundsätzlich einig zu sein, anstatt darauf zu warten, dass sich der Partner oder die Partnerin durch das Zusammenleben verändert. Dies wird höchstwahrscheinlich nicht passieren.
3. Handelt es sich um eine freie Entscheidung?
Dies ist ein weiterer Aspekt, der offensichtlich erscheint, aber oft nicht zutrifft. Die Entscheidung zum Zusammenleben sollte völlig frei sein. Manchmal gibt es einen gewissen Druck, dem jedoch keine Bedeutung beigemessen wird. Mit der Zeit können solche Belastungen jedoch einen hohen Tribut fordern.
Manche glauben, dass es an der Zeit ist, als Paar zusammenzuleben, nur weil fast alle Gleichaltrigen dies bereits tun. In anderen Fällen übt die Familie Druck aus oder einer der Partner fühlt sich einsam und erwartet sich, durch das Zusammenziehen Probleme zurückzulassen und Glück zu finden.
Es kann eine hervorragende Idee sein, die Entscheidung zum Zusammenleben zu überdenken, wenn diese Fragen nicht geklärt sind oder Druck im Spiel ist. Wenn die Meinungen bei diesen Fragen auseinander gehen, könnte nach dem Zusammenziehen die Enttäuschung groß sein.
Natürlich ist die Entscheidung reversibel, außerdem kann niemand voraussehen, wie sich das Zusammenleben im Alltag gestaltet. Der Spielraum des Zufalls und der Ungewissheit ist jedoch geringer, wenn grundlegende Übereinstimmung oder Vereinbarungen zu bestimmten Themen vorliegen.