8 wirksame Strategien für emotionale Stabilität

Möchtest du ein größeres emotionales Gleichgewicht erlangen oder Schwierigkeiten mit einem ruhigen und geschickten mentalen Ansatz begegnen können? Die unten beschriebenen Techniken werden dir dabei helfen.
8 wirksame Strategien für emotionale Stabilität
Valeria Sabater

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Valeria Sabater.

Letzte Aktualisierung: 12. September 2023

Emotionale Stabilität bedeutet, die Höhen und Tiefen des Lebens besser zu überwinden, effektivere Entscheidungen zu treffen und bei Problemen gelassener zu bleiben. Sie ist die Grundlage der psychischen Gesundheit, setzt jedoch voraus, Grenzen zu setzen, mit anderen respektvoll umzugehen und sich in Selbstkenntnis zu üben. Wir laden dich heute ein, in die Tiefe zu gehen und über dieses Thema nachzudenken.

“Menschen mit gut entwickelten emotionalen Fähigkeiten sind eher glücklich und halten sich selbst für effektiver in ihren täglichen Herausforderungen.”

Daniel Goleman (Emotionale Intelligenz¹)

Wie du emotionale Stabilität erreichen kannst

Emotionale Stabilität geht mit Kohärenz und Verantwortungsbewusstsein einher. Auch wenn es dir an manchen Tagen nicht gut geht, bist du in der Lage, damit umzugehen und Ausgleich zu finden. In stressigen Zeiten bewahrst du deine Fassung, auch wenn das nicht immer einfach ist. Eine in der Fachzeitschrift Asia Pacific Journal of Management veröffentlichte Studie unterstreicht den Wert der Gelassenheit in der Arbeitswelt. Erfahre, was du tun kannst, um emotionale Stabilität zu erreichen.

1. Akzeptiere deine Emotionen

Emotionale Blockaden bringen dich nicht weiter, du solltest auch nicht einfach alles schlucken. Akzeptiere deine Emotionen, so wie sie sind, ohne sie zu beurteilen. Wenn du deine Gefühle verdrängst, verstärkt sich dein Unbehagen.

Denke immer daran, dass das Verdrängen deiner Gefühle das Unbehagen nur noch verstärkt. Stabilität erreichst du nur, wenn du deinen Emotionen Raum gibst, sie benennst und regulierst. Folgende Fragen helfen dir, darüber nachzudenken:

  • Welche Emotionen spüre ich gerade?
  • Wie wirken sich Traurigkeit, Angst oder Kummer auf mich aus?
  • Welche Faktoren verbergen sich hinter diesen Zuständen?
  • Habe ich diese Situation schon einmal erlebt und wie bin ich damit umgegangen?
  • Was kann ich tun, um besser mit diesen Gefühlen umzugehen?

Ein Artikel in der Zeitschrift Frontiers in Psychology weist darauf hin, dass manchmal sogar situative Faktoren darüber entscheiden, ob jemand aktiv mit seinen inneren psychophysiologischen Zuständen umgeht oder nicht.

2. Überprüfe deine Überzeugungen

Um emotionale Stabilität zu erreichen, ist es ratsam, deine Überzeugungen zu überprüfen. Vielleicht lässt du dich häufig von kognitiven Vorurteilen leiten, oder neigst zu Negativität, Katastrophismus oder nutzlosen Schuldzuweisungen, die das Leid nur vergrößern.

Versuche, immer eine proaktive, hoffnungsvolle und flexible Perspektive einzunehmen. Wenn dir zum Beispiel gekündigt wurde, ist das noch lange nicht das Ende der Welt. Betrachte diese Situation als Chance, um etwas Besseres zu finden. Versuche, Wachstumschancen zu sehen.

Emotionale Stabilität bedeutet Unabhängigkeit und psychologische Reife. 

3. Setze Grenzen

Ein in PloSOne veröffentlichter Artikel zeigt, dass emotionale Stabilität mit der allgemeinen Lebenszufriedenheit zusammenhängt. Instabilität wirkt sich negativ auf Ängste und Depressionen aus. Du musst Grenzen setzen, um dir eine feste Grundlage aufzubauen, anstatt Mauern rund um dich zu errichten, wenn du verletzt wirst.

  • Fühle dich nicht schuldig: Denke jeden Tag daran, dass es nicht egoistisch oder falsch ist, Grenzen zu setzen. Es ist eine gesunde und notwendige Übung für dein emotionales Wohlbefinden.
  • Erkenne deine eigenen Bedürfnisse: Sei dir über deine Prioritäten, Werte und persönlichen Grenzen im Klaren. Denke darüber nach, was dir in verschiedenen Situationen angenehm oder unangenehm ist.
  • Setze dich durch: Bringe deine Gedanken, Bedürfnisse und Gefühle direkt, klar und respektvoll zum Ausdruck. Tu dies auf höfliche Art und Weise, aber ohne das Gefühl zu haben, dich dafür entschuldigen zu müssen. Auch nein sagen will gelernt sein.
  • Sei dir bewusst, was nicht gut für dich ist: Denke über die Dimensionen, Aufgaben und Menschen nach, die deine emotionale Stabilität beeinträchtigen. Es ist von größter Bedeutung, dass du dem, was dein psychisches Gleichgewicht stört, Grenzen setzt.
  • Sei konsequent: Sobald du deine Grenzen festgelegt hast, ist es wichtig, dass du sie fest und konsequent einhältst. Das hilft anderen zu verstehen, dass du es ernst meinst.

4. Bringe Ordnung in dein Leben

Um emotionale Stabilität zu erreichen, musst du ein strukturiertes Leben haben. Wenn dein tägliches Leben von einem Mangel an Routinen, Gewohnheiten und Zielen geprägt ist, weiß dein Geist nicht, woran er sich festhalten soll. Dieses äußere Chaos wirkt sich auf das innere Universum und deine Gefühle aus. So können die ersten Schritte aussehen:

  • Erstelle einen Zeitplan für alle deine Aufgaben.
  • Kläre deine kurz- und langfristigen Ziele.
  • Plane ein Zeitfenster für deine Hobbys ein.
  • Du solltest dir auch Zeit für soziale Kontakte nehmen.
  • Sport sollte in deinem Zeitplan nicht fehlen.
  • Regle deine Schlaf- und Essgewohnheiten.
  • Denke über deinen Sinn und Zweck im Leben nach.

5. Verbessere deine Selbsterkenntnis und Selbstwirksamkeit

Wenn du weißt, wer du bist und was du in jeder Phase deines Lebens willst, verbessert sich deine emotionale Kontrolle. Das tut sie, weil du dich sicherer fühlst, an deinen Träumen arbeitest und dich von dem abwendest, was dir nicht passt oder dir Leid bringt. Auf diese Weise lässt du keinen Raum für Unsicherheit, Ängste oder schädlichen Stress.

Neben der Selbsterkenntnis versuchst du auch, deine Selbstwirksamkeit zu maximieren. Das European Journal of Personality erklärt, wie diese positive Wahrnehmung deiner Fähigkeiten es leichter macht, eine angemessene emotionale Stabilität zu erreichen. Überlege deshalb, was du in jedem Moment brauchst und arbeite auch an deinem Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten.

6. Akzeptiere Widrigkeiten

Du musst akzeptieren, dass das Leben aus Höhen und Tiefen besteht. Verliere nicht den Mut, wenn du eine persönliche Krise oder schwierige Zeiten durchlebst. Das Leben ist nie eine gerade Linie ohne Schlaglöcher. Emotionen wie Wut und Traurigkeit sind zum Beispiel bei einer Verlusterfahrung ganz normal, sie erfüllen ihre Funktion. Auch das ist Teil der emotionalen Stabilität.

7. Trainiere deine emotionale Intelligenz

Ein in Frontiers in Psychology erschienener Artikel hebt hervor, dass emotionale Intelligenz einen flexibleren mentalen Ansatz ermöglicht. Das ist essenziell, um emotionale Stabilität zu erreichen. Beachte folgende Aspekte:

  • Kommunikationsfähigkeit: Wenn du in der Lage bist, deine Gefühle selbstbewusst und respektvoll auszudrücken, kannst du emotionale Stabilität erreichen.
  • Verbessere deine emotionale Selbstwahrnehmung: Führe ein Tagebuch, um dich jeden Tag mit deinen Gefühlen zu beschäftigen und Strategien zur Regulierung umzusetzen.
  • Emotionsregulierung: Es gibt viele Techniken, um deine Emotionen zu regulieren, z. B. tiefes Atmen, Achtsamkeit, Gespräche mit Vertrauenspersonen, Sport, künstlerische Tätigkeiten usw.
  • Umgang mit zwischenmenschlichen Beziehungen: Die emotionale Intelligenz bietet dir wertvolle Werkzeuge, um deine Beziehungen zu verbessern, z. B. Einfühlungsvermögen, den emotionalen Dialog usw.

9. Sei ruhig und dankbar

Ein ruhiger Geist, der Dankbarkeit praktiziert, ist besser in der Lage, die Gefühlswelt zu regulieren. Leicht gesagt, doch in der Realität ist das nicht einfach. Doch du kannst Gelassenheit und Dankbarkeit trainieren. Veränderte Lebensgewohnheiten helfen dir dabei: Reduziere Stress, nutze neue Technologien verantwortungsvoller, setze Prioritäten und nimm dir Zeit, um das Hier und Jetzt zu genießen.

Emotionen sind nicht stabil, der richtige Umgang damit, macht dich jedoch stark

Die Landkarte der menschlichen Emotionen ist sehr vielfältig – sie alle sind ein Teil von dir: Wut, Liebe, Panik, Melancholie oder Überschwang zu empfinden, ist normal. Für dein seelisches Wohlbefinden ist es jedoch wichtig, eine angemessene Stabilität zu erreichen. Du solltest nicht in Extreme abdriften und wissen, wie du Schwierigkeiten erfolgreich bewältigen kannst. Stark sein bedeutet nicht, alles zu ertragen oder zu unterdrücken, wahre Stärke erreichst du, wenn du emotionale Stabilität erreichst.

▶ Lese-Tipp

  1. EQ. Emotionale Intelligenz, Daniel Goleman, dtv 1997

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