Wie wird die psychologische Gesundheit von Kindern bewertet?
Bei der psychologischen Bewertung spielen Variablen wie Alter, Kontext, Entwicklungsstand oder Grad der Selbstständigkeit eine signifikante Rolle. Auch die Familie des Kindes muss in die Bewertung einbezogen werden, um alle Faktoren für eine präzise Diagnosestellung und eine maßgeschneiderte Intervention berücksichtigen zu können. Erfahre anschließend, wie die psychologische Gesundheit von Kindern bewertet wird.
Wie die psychologische Gesundheit von Kindern bewertet wird
Das Wissen von Kindern über sich selbst und die Welt ist begrenzt, außerdem sind sie oft nicht in der Lage oder es fällt ihnen schwer, ihre Innenwelt, ihre Gefühle oder Gedanken in Worte zu fassen und darüber zu sprechen. Trotzdem haben Psychologen verschiedenste Instrumente, um eine Bewertung der psychologischen Gesundheit von Kindern vorzunehmen.
Multi-Source-Bewertung
Bei einer Bewertung von Kindern werden verschiedene Informationsquellen berücksichtigt. Nicht nur das Kind selbst, auch Eltern, Lehrkräfte, Ärzte und Gleichaltrige geben wichtige Einblicke in die psychologische Gesundheit:
- Informationen von Eltern sind sehr nützlich. Sie können am besten über das Verhalten ihrer Kinder informieren, da sie am meisten Zeit mit ihnen verbringen.
- Lehrkräfte sind in der Lage, objektiv über das Verhalten im Klassenzimmer zu informieren. Sie beobachten vielleicht Probleme oder Schwierigkeiten (wie Rückzug, somatische Symptome, Angst oder Traurigkeit).
- Auch die Aussagen des Kindes sind wesentlich, unabhängig von seinem Entwicklungsstand. Die Vorbereitung auf das Gespräch ist wichtig, denn das Kind muss ein gewisses Vertrauen haben, damit es bereit ist auf Fragen zu antworten.
- Freunde können über die Sozialisierung des Kindes berichten. Sie wissen, ob es Probleme gibt, auch wenn es ihnen schwerfällt, sich auszudrücken.
Die Rolle des Alters
Das Alter des Kindes hat einen großen Einfluss auf den Bewertungsprozess, wobei die Sprachentwicklung besonders wichtig ist. In der Regel ist bei Kindern ab zwei bis drei Jahren eine Diagnostik möglich. Generell gilt:
- Je nach Alter des Kindes erfolgt das Erstgespräch mit den Eltern beziehungsweise einem Elternteil. Nach dem Erstgespräch arbeitet die Therapeutin oder der Therapeut mit dem Kind normalerweise allein.
- Die Untersuchung kann mehrere Termine erfordern, da oft lange Zeit und verschiedene Tests nötig sind.
- Bei sehr kleinen Kindern werden die fein- und grobmotorischen Fähigkeiten, die kognitive Entwicklung und die sprachlichen Fähigkeiten auf spielerische Weise getestet. Intelligenztests sind ab drei Jahren möglich.
- Bei älteren Kindern ist eine testpsychologische Diagnostik möglich (Intelligenztest, Konzentrationstest, neurpsychologische Tests…). Damit können die kognitiven Fähigkeiten und der Entwicklungsstand des Kindes geprüft werden.
- Ab 14 Jahren benötigen Jugendliche für die psychologische Bewertung keine Begleitpersonen.
Die Ziele einer psychologischen Intervention sind vielfältig. In den meisten Fällen liegen motorische Störungen, Sprachprobleme oder Lernschwierigkeiten vor. Auch herausforderndes Verhalten und Ängste zählen zu den häufigsten Gründen einer psychologischen Bewertung in der Kindheit.
Einige Empfehlungen zur Beurteilung von Kindern in der Therapie
Carmen Moreno Rosset (2022) erwähnt, dass Erwachsene Verhaltensweisen als problematisch betrachten können, obwohl sie charakteristisch für die jeweilige kindliche Entwicklungsphase sind. Sie möchte damit darauf hinweisen, dass nicht jedes unerwünschte Verhalten oder Problem sofort als Störung zu interpretieren ist. Beobachen die Eltern jedoch Auffälligkeiten, sollte sie sich auf jeden Fall beraten lassen.
“Es ist nicht ratsam, ein Problem zu psychopathologisieren, das keine klinische Entität darstekkt. Deshalb müssen Fachleute Kriterien haben, um darüber zu entscheiden.”
Carmen Moreno Rosset
Kinder haben eine große Fähigkeit, sich anzupassen. Ihre Gehirnplastizität ist enorm und sie sind in der Lage, erstaunliche Fortschritte zu erzielen. Diagnostische Etiketten (“Er kann sich nicht konzentrieren, da er ADHS hat”) sind allerdings kontraproduktiv. Das Kind glaubt, dass es sein Verhalten nicht ändern kann, da es eine Störung oder eine Krankheit hat. Nach einer Diagnose muss es unbedingt wissen, dass es Möglichkeiten gibt, Veränderungen zu erreichen.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
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- Manual de terapia de conducta en la infancia. (2022b). Alianza Editorial.
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Rosset, U. R. C. M. /. (2023). Evaluación Psicológica.
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Izquierdo-Elizo, A., Cuéllar-Flores, I., Padilla-Torres, D., Escudero-Álvaro, C., Vilagrà, R., de Salazar-Arboleas, A. M., & Concepción Fournier del Castillo, M. (2022). Especialidad sanitaria de psicología clínica de la infancia y la adolescencia: Una propuesta razonada. Revista de Psicopatología y Psicología Clínica, 27(2).
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del Barrio, V., & Carrasco, M. Á. (2016). Problemas conductuales y emocionales en la infancia y la adolescencia. Padres y Maestros/Journal of Parents and Teachers, (365), 55-61.
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