Wie helfe ich einem Kind, das sich wie ein Versager fühlt?

Ein Kind, das sich wie ein Versager fühlt, gibt oft auf und kann seine Ziele nicht erreichen. Erfahre heute mehr über dieses Thema.
Wie helfe ich einem Kind, das sich wie ein Versager fühlt?
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 28. Juni 2023

Die meisten Eltern wollen, dass ihre Kinder glücklich sind, ihren eigenen Weg finden und sich darin erfüllt fühlen. Doch das tritt nicht immer ein. Manchmal fühlt sich ein Kind als Versager, weil es seine eigenen Erwartungen oder die der anderen nicht erfüllt hat. Normalerweise beginnt dieses Gefühl des Scheiterns bereits in jungen Jahren vor den Augen der Eltern, die sich deshalb verwirrt fühlen können.

Ein Kind, das sich wie ein Versager fühlt, löst bei den Eltern eine Vielzahl von Reaktionen aus. In fast allen Fällen treten Gefühle von Qual und Schuld auf. Diese werden in Verhaltensweisen übersetzt, die von der Leugnung des Problems bis hin zu großen Veränderungen in der Familie reichen.

Es ist jedoch wichtig, die Situation rechtzeitig zu lösen, um dem Kind schwerwiegende Probleme zu ersparen. Oft erkennen jedoch die Eltern  dieses Gefühl des Scheiterns nicht. Deshalb findet auch keine Intervention statt. In anderen Fällen werden sich die Eltern erst sehr spät darüber bewusst, was die Behandlung ebenfalls erschwert.

“Jeder Elternteil sollte sich daran erinnern, dass sein Kind eines Tages seinem Beispiel folgen wird und nicht seinem Rat.”
Charles Kettering

Wie verhält sich ein Kind, das sich wie ein Versager fühlt?

Manchmal ist es relativ leicht zu erkennen, dass sich ein Kind wie ein Versager fühlt. Es drückt es selbst mit lauter Stimme aus oder bittet um Hilfe, weil es an einem Punkt stagniert und keine Fortschritte macht. Doch oft bleibt dieses Gefühl des Scheiterns unbemerkt oder die Eltern weigern sich, es anzuerkennen.

Das Gefühl der Niederlage kann sich auch indirekt äußern: durch widersprüchliche Beziehungen zu anderen, Disziplinlosigkeit oder ungewöhnliches Verhalten. Ein Kind, das zum Beispiel nur fernsehen will, sich in einer sehr starken Qual gefangen fühlt, weil es das Gefühl hat, dass es nicht das erreicht, was es will. Auch sollten wir uns daran erinnern, dass Kinder dazu neigen, Traurigkeit oder Unbehagen als Wut zu manifestieren.

Manchmal wächst ein Kind, das sich wie ein Versager fühlt, in einem Haus auf, in dem dieses Gefühl bereits vorher vorhanden war, sodass es dies nur noch verinnerlichen musste. Tatsächlich können seine Eltern oder Erziehungsberechtigten auch auf diese Weise denken.

Genau dies ist einer der Gründe, warum das erwachsene Umfeld das Problem leugnen kann: Es zu erkennen und über seine Ursachen und Folgen nachzudenken, kann zu einer Selbstbeobachtung und Selbstanalyse führen, die zwar in den meisten Fällen positive Ergebnisse liefern, aber auch kostspielig sein kann.

Trauriger Junge fühlt sich als Versager

Die Analyse des Scheiterns

In Wahrheit ist Scheitern kein Zustand, sondern eine Haltung. Betroffene fühlen sich durch einen Misserfolg überwältigt und glauben, dass es sich nicht lohnt, etwas zu unternehmen. Diese Haltung ist dem Kind nicht angeboren, sondern resultiert aus Erfahrungen und der Erziehung. Es ist normal, dass sich das Kind manchmal überwältigt fühlt, da seine Unreife es daran hindern kann, seine Fehler objektiv abzuwägen. Problematisch wird es, wenn dies zum Regelzustand wird.

Wenn sich das Kind wie ein Versager fühlt, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass etwas mit seiner Erziehung nicht stimmt. Meist erhält das Kind nicht ausreichend Aufmerksamkeit und Liebe. Deshalb kann es kein Selbstvertrauen aufbauen und Fehler nicht als Lernprozess betrachten, sondern als persönliches Scheitern.

Mutter spricht mit ihrer Tochter, die sich als Versager fühlt

Ein Kind, das in der Schule akademische oder verhaltensbedingte Probleme hat, braucht vielleicht zuerst Hilfe, keine Bestrafung. Seine Schwierigkeiten können ein Zeichen von Zerbrechlichkeit oder Verwirrung sein. In diesem Fall, und in vielen anderen, sind Verständnis, Nähe und Unterstützung gefragt.

Es ist nicht damit getan, das Kind einfach zu einem Psychologen zu bringen, um es zu “reparieren”, obwohl diese Maßnahme wichtig sein kann. Das Kind schreit jedoch nach Aufmerksamkeit, Grenzen und Liebe. Die Eltern müssen diese Aufgabe übernehmen, denn niemand kann sie ersetzen.

Bevor sie das Kind als Problemkind abstempeln, sollten sie bei sich selbst Fehler suchen und eine Therapie machen. Sie müssen Erziehungsfehler erkennen und in der Lage sein, ihrem Kind zu helfen. Wenn sie die Situation erkennen und ihre Verantwortung übernehmen, können sie auch eine Lösung finden.


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  • Marina, J. A. (2010). La inteligencia fracasada: teoría y práctica de la estupidez. Anagrama.

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