Wer ist der Heilige, der hinter dem Valentinstag steckt?

Die Geschichte des Valentinstags gehört augenscheinlich mehr ins Reich der Legenden als in die Wirklichkeit. In den meisten Ländern begehen wird der Valentinstag noch immer am 14. Februar gefeiert.
Wer ist der Heilige, der hinter dem Valentinstag steckt?
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Rund um den Erdball feiert man am 14. Februar den Valentinstag. Man assoziiert dieses Datum gerne mit dem Tag der Liebe. Es ist ein besonderer Tag im Jahr, an dem sich Paare als Zeichen ihrer Liebe gegenseitig Geschenke machen.

Am Valentinstag gibt es weltweit außergewöhnliche Veranstaltungen. In einigen Ländern werden Partys veranstaltet, wo Singles versuchen, einen Lebenspartner zu finden. Woanders feiert man die Liebe – auf den Philippinen zum Beispiel wird seit einigen Jahren ein Wettbewerb veranstaltet, wo die Dauer des Kusses für den Sieg entscheidend ist.

“Wenn dich jemand zutiefst liebt, gibt dir das Kraft. Wenn du jemanden von ganzem Herzen liebst, verleiht dir das Mut.”

Lao -tse

Fast die gesamte westliche Welt feiert den Valentinstag. Aber nicht viele Menschen wissen, welcher Heilige dahintersteckt und warum man den Valentinstag zu seinem Gedenken feiert.

In Wahrheit hat niemand die absolute Gewissheit. Es gibt drei mögliche Märtyrer, die für die Feierlichkeiten zum 14. Februar Anlass geben könnten. Alles scheint jedoch darauf hinzuweisen, dass dieses Fest ursprünglich auf einen Heiligen zurückgeht, der zur Zeit des Römischen Reiches lebte.

Valentinstag

Die Ursprünge des Festes zum Valentinstag

Sehr wahrscheinlich geht das Fest zum Valentinstag aus einem dreitägigen altrömischen Festival hervor, das im Lateinischen als Lupercalia bekannt ist. Zu Ehren der Fruchtbarkeitsgottheiten veranstaltete das Volk ein Fest. Um den offiziellen Frühlingsanfang zu begehen, wurden die Luperkalien Mitte Februar anberaumt.

Während dieser drei Tage gab es eine Art “Liebeslotterie”: Junge Männer zogen ein Los, auf dem der Namen eines ledigen Mädchens verzeichnet war. Die junge Frau war dann dazu bestimmt, während der Feierlichkeiten die Freundin des jungen Mannes zu sein. Aus einer Vielzahl der Paare gingen offenbar Eheleute hervor. Mit dem allmählichen Erstarken des christlichen Glaubens versuchte der Klerus, diese heidnischen Feste abzuschaffen. Das war allerdings keine leichte Aufgabe, da diese tief in der Volkstradition wurzelten.

So beschloss dann Papst Gelasius I. im Jahre 494 nach Christus, dieses Festival unter dem Namen eines Heiligen – Valentin – fortzuführen. Er veranlasste, dass der 14. Februar als offizielles Datum für die Huldigung gelten sollte. Er verzeichnete allerdings nicht genau, auf welchen Valentin er sich berief, da damals schon drei Männer infrage kamen. Einer war ein zum christlichen Glauben konvertierter Römer, der zweite ein Bischof und der dritte ein Märtyrer, der aus Nordafrika stammte.

Höchstwahrscheinlich der richtige Heilige

Am wahrscheinlichsten ist, dass Papst Gelasius I. einem Märtyrer aus dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert die Ehre erweisen wollte. Zwei Geschichten lassen sich mit diesem Heiligen in Verbindung bringen. In der ersten war Valentin ein römischer Arzt, der zum christlichen Glauben konvertierte und Priester wurde.

Diese Geschichte wird im Jahr 270 n. Chr. verortet. Zu jener Zeit verbot Kaiser Claudius II. jungen Menschen zu heiraten. Er nahm an, dass Verheiratete mit Kindern keine guten Soldaten sein könnten. Valentin, der konvertierte Priester, hielt diese Maßnahmen für eine Ungerechtigkeit. Er entschloss sich deshalb, den kaiserlichen Anordnungen zu trotzen und verheiratete die Paare heimlich.

Kaiser Claudius II. kamen Gerüchte über die Gesetzesüberschreitung des Priesters zu Ohren. Der Kaiser ließ Valentin zu sich rufen, welcher die Gelegenheit ergriff, mit dem Kaiser über den christlichen Glauben zu sprechen. Anscheinend hörte dieser den Ausführungen Valentins aufmerksam zu, aber der römische Statthalter ersann hinterrücks Ränkespiele. Schließlich befahl der Kaiser, Valentin köpfen zu lassen.

Valentinstag

Eine weitere Version der Geschichte

Die zweite Version der Geschichte um Valentin dreht sich um einen Arzt, der Priester wurde und ebenfalls heimlich Hochzeiten abhielt. Hier weicht die Geschichte insofern ab, als Valentin – vom Kaiser “enttarnt” – in einer elenden Gefängniszelle schmachten musste. In diesem Kerker lernte er dann die Tochter des Gefängniswärters kennen, die sich um ihn kümmerte und ihm in dieser schwierigen Zeit Gesellschaft leistete.

Schlussendlich verliebte sich Valentin in das Mädchen. Genau zu diesem Zeitpunkt erging der Erlass des Kaisers, Valentin enthaupten zu lassen. Er hatte gerade noch Zeit, für die junge Frau eine letzte Notiz zu verfassen. Diese Liebeserklärung unterzeichnete er mit “Dein Valentin”. So sagt man, nahm die Feier des Valentin-Fests also ihren Anfang – man schrieb sich schlichtweg gegenseitig einen Liebesbrief.

Erst im 19. Jahrhundert entstanden dann viele der heutigen Bräuche und Traditionen rund um den Valentinstag. Esther Howland, die Tochter eines Buchhändlers, hatte damit einiges zu tun. Sie zeigte sich sehr beeindruckt von einer englischen Valentinstag-Karte. Esther entwarf mehrere eigene Exemplare und bat ihren Bruder, sie in einen Handelskatalog aufzunehmen, mit dem er quer durch die Vereinigten Staaten reiste. Ihre Idee wurde zu einem durchschlagenden Erfolg.

Hinzu kam, dass im Jahre 1913 die bekannte U.S.-amerikanische Firma Hallmark Cards mit Sitz in Kansas City, folgende Entscheidung traf: Karten mit einer Liebesbotschaft sollten in großen Stückzahlen gedruckt und unter dem Namen “Valentinskarten” verkauft werden. Seit damals weist der Valentinstag die typischen Merkmale auf, mit denen wir ihn heutzutage meist in Verbindung bringen.


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  • Curá, J. M. (2000). San Valentín Country Club. O del equivocado empleo de la forma asociativa mercantil en zaga de una simple historia de amor. Publicado en LA LEY.


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