7 Wege aus der Verbitterung

Hast du das Gefühl, dass Bitterkeit dein Leben bestimmt? Dann haben wir einige Tipps für dich, damit du lernen kannst, damit besser umzugehen.
7 Wege aus der Verbitterung
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Letzte Aktualisierung: 12. Juli 2023

Bitterkeit ist mit Frustration, Groll und Traurigkeit verbunden und entsteht oft in der Folge eines ungerechten Ereignisses oder einer Enttäuschung. Das Gefühl wirkt sich nicht nur auf die Person aus, die es entwickelt, sondern auch auf ihr Umfeld (Freunde, Familie und Kollegen). Wenn die Verbitterung pathologische Ausmaße erreicht, wird sie als Störung betrachtet. Obwohl sie nicht von jedem erkannt wird, bezeichnen Forscher diesen Zustand als Posttraumatische Verbitterungsstörung (Posttraumatic Embitterment Disorder, PTED).

Die Wege aus der Verbitterung sind nicht einfach, doch verschiedene Veränderungen des Lebensstils können sehr hilfreich sein.

Wege aus der Verbitterung

Bitterkeit ist ein sehr komplexes Gefühl, das von Hoffnungslosigkeit und Feindseligkeit begleitet wird. Es ist schwierig, damit umzugehen, denn dieser Zustand prägt die Gedanken, das Verhalten und die Gefühlswelt. Folgende Tipps können dir helfen, deine Verbitterung zu verarbeiten.

1. Erkenne die Auslöser deiner Verbitterung

Wie bereits erwähnt, entsteht Bitterkeit in der Regel nach einer großen Enttäuschung: eine Scheidung, eine Entlassung oder bestimmte körperliche Merkmale sind nur einige Beispiele. Fast jedes negative Ereignis, das Unsicherheit, Wut, Orientierungslosigkeit und eine Verschlechterung der Stimmung auslöst, kann zur Verbitterung führen.

Die Ursache zu identifizieren, ist eine große Hilfe, um zu verstehen, warum du diese Haltung einnimmst. Tatsächlich wirst du dieses Gefühl nicht überwinden können, wenn du nicht zuerst die Gründe dafür klärst. Das ist der erste Schritt, um die Bitterkeit zurückzulassen. Wenn du das allein nicht schaffst, solltest du unbedingt psychologische Hilfe in Anspruch nehmen.

Mann denkt über seine Verbitterung nach

2. Neue Gewohnheiten, Hobbys und Routinen

Verbitterung bedeutet gleichzeitig Anspannung und Stress. Es gibt viele Möglichkeiten, diese Situation zu kanalisieren, aber eine der effektivsten ist durch Gewohnheiten oder Hobbys, die mit Bewegung oder zumindest Ablenkung verbunden sind:                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Wandern, Videospiele, eine Sprache oder ein Instrument lernen, Lesen, Musikhören und Schreiben sind Aktivitäten, die dir helfen können, mit Frustration besser umzugehen.

Pass aber auf, dass die von dir gewählte Gewohnheit nicht zu einem neuen Ventil für deine Verbitterung wird. Manche Tätigkeiten erfordern große Konzentration und Disziplin. Wenn du sie nicht schaffst, kann dich das noch mehr frustrieren oder verbittern. Finde heraus, welche Aktivitäten dir am besten helfen und Spaß machen.

3. Treibe regelmäßig Sport

Sport lenkt dich ab und steigert dein psychisches Wohlbefinden. Der Zusammenhang ist unter Fachleuten unumstritten: Sportliche Betätigungen sind oft Teil der ergänzenden Behandlung von Angstzuständen, Depressionen und anderen Störungen. Jede Art von Aktivität kommt dir zugute, solange du sie mittel- und langfristig umsetzt.

Als Ausgangspunkt kannst du die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) heranziehen, d. h. 150 Minuten intensive Aktivität oder alternativ 300 Minuten moderate Aktivität pro Woche. Wähle die Sportart selbst, denn sie soll Spaß machen.

4. Erweitere deinen sozialen Kreis

Mit Freunden zu reden und sich auszutauschen ist eine ablenkende Aktivität, die dir helfen kann, die angesammelte Spannung und den Stress abzubauen. Entscheide dich aber nicht nur für virtuelle Gespräche, sondern vereinbare persönliche Treffen. Das ist sehr wichtig, um eine Isolation zu vermeiden, da dies das Gefühl der Verbitterung zusätzlich verstärken könnte.

5. Dinge, die dir Spaß machen

Bitterkeit könnte als Antithese von Glück bezeichnet werden. Verbitterte Menschen sind unglücklich, deshalb solltest du dich Aktivitäten widmen, die dir Spaß machen und dein Glücksgefühl fördern.

Sehr einfache Dinge können dich glücklich machen: Schokolade essen, mit deinen Eltern zu Mittag essen, spazieren gehen oder die Natur erkunden… Es gibt viele Möglichkeiten, die dir helfen, deine Einstellung zu ändern und Zufriedenheit zu finden. Nimm dir mindestens einmal in der Woche Zeit für dich, um schöne Augenblicke zu genießen.

Frau nutzt Natur und Atmung gegen Verbitterung

6. Übe Vergebung

In zweierlei Hinsicht: verzeihe anderen und vergib dir auch selbst. Wir haben bereits festgestellt, dass Bitterkeit mit Groll verbunden ist, das ist die Kehrseite der Vergebung. In dem Moment, in dem du lernst zu verzeihen, kannst du deine Verbitterung zurücklassen.

7. Reguliere deine Erwartungen

Du solltest nicht davon ausgehen, dass du den Weg aus der Verbitterung auf magische Weise findest. Du musst an deinem Ziel arbeiten, um es tatsächlich zu erreichen. Erwartungen spielen dabei eine wesentliche Rolle: Lerne, deine Emotionen und Impulse zu regulieren, um mit Enttäuschungen besser umzugehen.

Der Weg aus der Verbitterung erfordert die aktive Veränderung von Einstellungen und Gewohnheiten. Du brauchst dafür Zeit und Geduld und vielleicht auch psychologische Hilfe.


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