Verletzende und manipulative Kontrollmechanismen

Wir sind alle in verschiedene Machtspiele verwickelt, dürfen jedoch nicht vergessen, dass nicht alle Strategien zulässig sind.
Verletzende und manipulative Kontrollmechanismen
Gema Sánchez Cuevas

Geprüft und freigegeben von der Psychologe Gema Sánchez Cuevas.

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 18. Mai 2023

Verletzende und manipulative Kontrollmechanismen sind breit gefächert: Manche sind offensichtlich, andere kommen im Verborgenen zur Anwendung und sind zum Teil noch aggressiver und schädlicher. Eine direkte Aggression ist sofort durchschaubar und bietet verschiedene Reaktionsmöglichkeiten. Es gibt bei dieser offensichtlichen Form der Gewalt keine Zweideutigkeit. Versteckte Kontrollmechanismen sind jedoch oft schwer zu erkennen und verursachen tiefgehendes Leid.

Manche dieser manipulativen Kontrollmechanismen sind sogar als gute Taten getarnt. Am effektivsten sind sie bei unsicheren oder abhängigen Menschen, da diese Bedingungen die Manipulation erleichtern. Wir sprechen heute über verletzende Kontrollmechanismen, die häufig für manipulative Zwecke zum Einsatz kommen. Wenn du diese Mechanismen erkennst, kannst du sie deaktivieren und verhindern zum Opfer zu werden.

“Einen Gegner zu verletzen, heißt, sich selbst zu verletzen. Die Kunst des Friedens besteht darin, Aggressionen zu kontrollieren, ohne Schaden anzurichten.”

Morihei Ueshiba

1. Passiv-aggressives Schweigen

Wir sprechen über einen stark verletzenden Kontrollmechanismus, den wir als “Kalten Krieg” bezeichnen können. Die Absicht dabei ist, jemanden im Ungewissen zu belassen sowie zu ignorieren, die Unsicherheit dieses Opfers zu nähren und der Person ein schlechtes Gewissen einzureden. Absolutes Schweigen oder einsilbige Antworten sind eine manipulative Strategie, die für Verwirrung sorgt und die Wut auf die andere Person überträgt. Passiv-aggressive Verhaltensmuster sind in ihrer extremen Form eine Persönlichkeitsstörung, die eine Behandlung erfordert.

Tochter verwendet manipulative Kontrollmechanismen
Schweigen ist eine Strategie, die viele zur Kontrolle und Manipulation anderer Menschen verwenden.

2. Gespräche blockieren, um den Konflikt aufrechtzuerhalten

Diese Strategie zählt zu den häufigsten manipulativen Kontrollmechanismen. Sie verläuft ähnlich wie das passiv-aggressive Schweigen. In diesem Fall weigert sich jedoch die manipulierende Person, Gespräche zu bestimmten Themen zu führen. In der Regel geht es um Fehler oder negative Aspekte im Zusammenhang mit der manipulierenden Person. Diese lenkt von entsprechenden Themen ab, reagiert mit Unbehagen oder nimmt eine Opferhaltung an. Dadurch werden diese Gespräche vermieden und die manipulierende Person hat ihr Ziel erreicht.

3. Geringschätzung einer Person

Spott oder Hänseleien sind zwei Möglichkeiten, andere geringzuschätzen. Die manipulierende Person geht dabei geschickt vor und informiert sich ausreichend, um ihr Opfer an wunden Punkten verletzen zu können und zu disqualifizieren. Sie konzentriert sich auf Schwachpunkte und Fehler, auf Themen, die der anderen Person unangenehm sind und deren Schwäche zeigen. Das Ziel dieser Strategie ist es, dem Opfer das Gefühl zu geben, minderwertig zu sein.

4. Verleugnung der Selbstverantwortung

Zu den häufigen manipulativen Kontrollmechanismen zählt auch die Verleugnung der Selbstverantwortung. Die manipulative Person gibt ihre Fehler nicht zu, denn dies wäre für sie eine Erniedrigung. Sie erzählt Lügen, um keine Verantwortung für ihre Fehler übernehmen zu müssen. In anderen Fällen spielt sie ihr Fehlverhalten herunter und macht anderen Personen Vorwürfe. Eine weitere Strategie ist es, von eigenen Fehlern abzulenken, das Gesprächsthema zu wechseln und das Gegenüber infrage zu stellen.

Mann verwendet manipulative Kontrollmechanismen
Verantwortung abzuweisen und andere zu beschuldigen, ist eine sehr verletzende und manipulative Strategie.

5. Beschuldigungen und ständige Kritik

Wir sprechen abschließend über einen klassischen Kontrollmechanismus, der sehr verletzend ist. Es geht darum, die Schuld anderen in die Schuhe zu schieben, anstatt selbst die Verantwortung zu übernehmen. Die manipulierende Person geht hier jedoch noch einen Schritt weiter. Sie wiederholt Kritikpunkte ständig und begegnet jeder Handlung und jedem Wort des Opfers mit einem “Aber”. Das Opfer hat so das Gefühl, immer alles falsch zu machen.

Alle diese Kontrollmechanismen werden weitgehend akzeptiert und bleiben oft unerkannt, da es sich nicht um eine offensichtliche Aggression handelt. Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass diese psychische Gewalt sehr verletzend und schädlich ist.


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  • Rodríguez de Medina Quevedo, I. (2013). La dependencia emocional en las relaciones interpersonales.
  • Tallón, M. Á. J. (2015). La manipulación psicológica y su incidencia en la intervención terapéutica. Verdad y Vida, 73(266), 117-136.

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