Unzufriedenheit mit dem Alltag als Familie: So geht ihr richtig mit dem Druck von eurem Umfeld um!

Ein Gastbeitrag von Ina und Florian Kleinschmidt.
Unzufriedenheit mit dem Alltag als Familie: So geht ihr richtig mit dem Druck von eurem Umfeld um!
Ina und Florian Kleinschmidt

Geschrieben und geprüft von den Coaches und Mediatoren Ina und Florian Kleinschmidt.

Letzte Aktualisierung: 08. Februar 2023

Eine Familie zu gründen, steht für viele Menschen ganz oben auf ihrer Checkliste für ein erfülltes und zufriedenes Leben. Vielleicht hast auch du diesen Wunsch bereits mit deinem Lieblingsmenschen verwirklicht. Dann hast du wahrscheinlich auch gemerkt, dass das Familienleben etwas ganz Besonderes ist: Man trägt nun die Verantwortung für einen kleinen Menschen und begleitet ihn – gerade in der Anfangszeit – auf Schritt und Tritt. Dies ist einerseits ein wunderschönes Gefühl, das mit vielen einzigartigen Lebensmomenten zusammenhängt. Andererseits gibt es natürlich auch mal stressige Phasen, die du gemeinsam mit deiner Partnerin oder deinem Partner durchstehen musst. Der Druck, den man manchmal von seinem Umfeld erlebt, kann ein Auslöser für solche schwierigeren Abschnitte sein.

Als Mutter oder Vater stehst du dann vor der Herausforderung den externen Druck zu meistern und damit zusammenhängende Gefühle wie Wut, Trauer und Unzufriedenheit aufzulösen. Wir zeigen dir, wie das funktioniert und wie du gemeinsam mit deiner Familie wieder mehr Entspannung und Harmonie in deinen Alltag bringst.

Erzieherische Verantwortung der Familie

Der Druck vom Umfeld und seine verschiedenen Ursprünge: Diese vier Themen sorgen besonders häufig für Unzufriedenheit

Wenn du Druck von deinem Umfeld verspürst, der dich in deinem Alltag beschäftigt und unschöne Folgen mit sich bringt, dann kann das mehrere Auslöser haben. Schließlich hast du mit verschiedenen Menschen in den unterschiedlichsten Situationen zu tun. Unserer Erfahrung nach gibt es ein paar Kontaktpunkte, die besonders oft Druck erzeugen können:

  • Die Großeltern. Unterschiedliche Wertvorstellungen und Erziehungsansichten sind hier oftmals der Auslöser für den Druck, den du innerlich empfinden könntest. Schließlich möchtest du dich nicht gegenüber deinen eigenen Eltern oder Schwiegereltern verschließen. Allerdings hast du auch eigene Ansichten, wie du den Alltag als Familie stimmig gestaltest.
  • Die Lehrer und Erzieher. Gerade dann, wenn Lehrer oder Erzieher etwas nicht Zufriedenstellendes über dein Kind sagen oder anderweitige Anmerkungen haben, kann das schnell Wut und Angst auslösen. Hier kann es herausfordernd sein, den externen Anforderungen gerecht zu werden. Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation ist die Folge.
  • Die Freunde. Auch wenn jeder Mensch aus seiner besten Absicht heraus handelt, können Freunde unbeabsichtigt für Unzufriedenheit im Familienalltag sorgen. Dann sind Abmachungen womöglich unstimmig und lösen Druck aus oder gut gemeinte Ratschläge führen zu unguten Gefühlen, die dich längerfristig beschäftigen.
  • Die Arbeit. Der Job ist häufig für eine unausgewogene Work-Life-Balance verantwortlich und führt nicht allzu selten zu Stress, der sich auch im Alltag zeigt. Dann fällt es dir womöglich schwer abzuschalten, das Wochenende zu genießen oder dir bewusst Zeit für deine Familie zu nehmen. Der Hintergedanke an die Arbeit ist dann ein ständiger Begleiter.

Dass man im Alltag von den verschiedensten Situationen und Menschen beeinflusst wird, ist natürlich nichts Unübliches. Aber gerade dann, wenn dies Unzufriedenheit und Stress auslöst, kann sich das nicht nur auf das persönliche Wohlbefinden, sondern auch auf das Familienleben übertragen.

Langfristige Folgen von hohem Druck im Alltag für dich und deine Familie

Wenn Druck temporär präsent ist, kann auch das für deinen Alltag ein Stressfaktor sein. Häufig löst sich dieser allerdings nach einer gewissen Zeit wieder auf, sodass Ruhe und Ausgeglichenheit in deinen Alltag zurückkehren können. Manchmal steht man allerdings auch der Situation gegenüber, die zu langfristigem externem Druck führen. Das hat verschiedene Folgen.

Druck von außen ist häufig an verschiedene ungute Gefühle gekoppelt, die dich umgeben können. Gerade in Bezug auf die eigene Familie können dann beispielsweise Ängste entstehen. Vielleicht fürchtest du, dass euer Familienalltag sowie die darin enthaltenen Routinen ausbaufähig sind oder dass du in der Erziehung etwas besser machen könntest.

Aber auch Wut darüber, dass sich andere Personen in den eigenen Alltag einmischen, kann eine andauernde Folge sein. Gerade dann, wenn unaufgefordert Kommentare fallen, kann das sauer machen. Allerdings geht hiermit manchmal auch eine gewisse Traurigkeit einher. Vielleicht hast du selbst bemerkt, dass du mit eurem Alltag als Familie aktuell nicht glücklich bist. Gehen auch andere Personen darauf ein, wird man sich diesem Thema häufig noch einmal ein bisschen mehr bewusst.

Eine weitere Folge von hohem Druck von außen kann auch darin bestehen, dass du damit beginnst deinen Familienalltag zu hinterfragen. Macht ihr als Liebes- und Elternpaar alles richtig? Werden die Bedürfnisse aller Familienmitglieder gehört und befriedigt? Solltet ihr euch im Alltag anders verhalten? Wäre es passender, wenn ihr euch mehr bzw. weniger Zeit für bestimmte Dinge nehmt? Ist eure Erziehung so, wie sie sein sollte? All’ das können Fragen sein, die du dir vielleicht unterbewusst stellst oder die dich an deinem Alltag zweifeln lassen.

Bleiben die Unstimmigkeiten langfristig bestehen und nimmt der Druck von außen nicht ab, dann ist die Unzufriedenheit ein ständiger Begleiter. Vielleicht fragst du dich in dieser Situation auch, was du anders und besser machen könntest oder ob ihr euch trennen solltet, damit es im Alltag endlich wieder rund laufen kann.

Paar diskutiert über Druck durch die Familie

Familienalltag meistern: So überwindet ihr die Unzufriedenheit dauerhaft!

Wenn du aktuell mit einem hohen externen Druck zu kämpfen hast und dir einen Ausweg aus dieser kraftraubenden Situation wünschst, dann können die nachfolgenden Tipps für dich eine stimmige Lösung darstellen. Sie unterstützen dich dabei, Klarheit zu erhalten und deinen Familienalltag künftig stimmig und harmonisch zu gestalten.

Tipp 1: Werde dir über deine Werte und Bedürfnisse im Alltag bewusst

Deine persönliche Zufriedenheit steht und fällt damit, dass du dich in deinem Alltag wohlfühlst. Hast du allerdings festgestellt, dass der Familienalltag aktuell nicht so verläuft, wie du es dir wünschst, dann kann das Reflektieren der eigenen Werte und Bedürfnisse helfen, das Leben neu zu gestalten. Wenn du genau weißt, was dir im Familienalltag wichtig ist und worauf es für dich ankommt, kannst du diesen ganz danach ausrichten.

Zur Selbstreflexion würden wir dir raten, dir einen ruhigen Moment auszusuchen, in dem du ganz für dich sein kannst. Hier kannst du überlegen, welche Werte dir wichtig sind und was im Alltag momentan aus deiner Sicht zu kurz kommt. Deine Ergebnisse kannst du auch gerne in einem Notizbuch aufschreiben, um nicht den Überblick zu verlieren. Anschließend solltest du natürlich ein Gespräch mit deiner Partnerin oder deinem Partner führen. Schließlich kann ein harmonischer Familienalltag nur dann funktionieren, wenn ihr euch über eure Werte einig seid und an einem Strang zieht.

Tipp 2: Reduziere den Druck von außen so gut wie möglich

Wenn der Druck von außen momentan eine große Belastung für dich darstellt und zu Unzufriedenheit führt, dann ist es außerdem wichtig, dass du diesen versuchst zu reduzieren. Sind beispielsweise Konflikte mit den Großeltern momentan ursächlich für die Unzufriedenheit, dann solltest du diese ansprechen und mit allen Beteiligten an einer Lösung arbeiten. Raubt der Job dir momentan die letzten Nerven, dann kann ein klärendes Gespräch mit deinem Chef oder die Etablierung von entlastenden Routinen für dich stimmig sein.

Wichtig ist hierbei, dass du dich dem Druck nicht widerstandslos hingibst. Stattdessen könnt ihr als Familie zusammenhalten, um geeignete Lösungen zu finden. Auch wenn die Lage momentan vielleicht aussichtslos erscheint, gibt es immer einen Weg, den ihr gemeinsam einschlagen könnt.

Frau beim Spaziergang denkt über Familie nach

Tipp 3: Überwinde ungute Gefühle, die durch den Druck entstanden sind

Wenn externer Druck dauerhaft ein Thema bei dir ist, dann kann es sein, dass hierdurch ungute Gefühle und emotionale Verletzungen bei dir entstanden sind. Diese solltest du lösen, damit du im Alltag wieder mehr Energie und Power hast und dein Leben genießen kannst.

Dabei würden wir dir die Arbeit mit der SystemEmpowering Methode empfehlen, durch die du an den Punkt zurückgehst, an dem es mal gut war. Von hier kann die erste entstandene emotionale Verletzung gelöst werden. Anschließend hast du die Möglichkeit im Zeitverlauf weiter in Richtung Gegenwart zu schreiten und auch die übrigen entstandenen Verletzungen aufzulösen. Durchlauft ihr diesen Prozess auch als Liebespaar, dann stärkt ihr somit zusätzlich euer Beziehungsfundament.

Zur Auflösung von unguten Gefühlen eignet sich häufig auch eine Paartherapie. Hier kannst du von professionellen Coaches lernen, wie man emotionale Verletzungen nachhaltig bearbeitet und warum die alleinige Arbeit auf Verhaltensebene auf lange Sicht nicht zu wirksamen Veränderungen führt.

Tipp 4: Tausche dich mit deiner Partnerin/deinem Partner über die Herausforderungen aus

Wenn der Druck vom Umfeld für dich ein Thema darstellt, dann würden wir dir dazu raten, dich mit einer anderen Person hierüber auszutauschen. Vielleicht empfindet deine Partnerin oder dein Partner manche Dynamiken gerade auch als belastend. Ist dies der Fall, könnt ihr gemeinsam nach geeigneten Lösungen suchen, die die Situation entzerren und euch mehr Harmonie geben.

Gesagt werden muss hierbei natürlich, dass du auch dann mit deiner Partnerin oder deinem Partner das Gespräch suchen kannst, wenn diese oder dieser den Druck gerade nicht empfindet. Trotzdem hast du in so einer Situation die Möglichkeit, dein Leid auszusprechen. Gemeinsam könnt ihr vielleicht schon durch Kleinigkeiten dafür sorgen, dass der Druck für dich spürbar abnimmt und du dich wieder wohler und ausgeglichener fühlst.

Meditation im Alltag

Tipp 5: Etabliert harmonische Routinen und Rituale für euren Alltag

Um den Druck von außen zu reduzieren, eignen sich manchmal schon kleine Veränderungen. Dabei kann es helfen, dass ihr euch einmal intensiv mit den Routinen und Ritualen in eurem Alltag auseinandersetzt. Welche sind für euch stimmig? Wo entsteht für einen von euch Druck? Gibt es Aspekte, die ihr gerne anpassen würdet? Diese Fragen können euch dabei helfen, die Routinen zu hinterfragen und noch besser an euch und eure Wünsche anzupassen.

Mache dir dabei aber natürlich keinen Druck. Es ist ganz normal, dass sich eingespielte Verhaltensweisen nicht von heute auf morgen verändern, sondern dass dieser Prozess Zeit in Anspruch nimmt. Bleibt ihr allerdings dran, dann könnt ihr hierdurch den Druck von außen nachhaltig reduzieren und somit dazu beitragen, dass sich euer Familienleben wieder rundum stimmig für alle Familienmitglieder anfühlt.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.