Stressoren in der Arbeitswelt

Stress am Arbeitsplatz gehört für viele zum Alltag, kann sich langfristig jedoch sehr negativ auswirken. Deshalb ist es wichtig, die Stressoren zu identifizieren, um eine Lösung zu finden.
Stressoren in der Arbeitswelt
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Pedro González Núñez

Letzte Aktualisierung: 09. Februar 2023

Stressoren und psychische Belastungen in der Arbeitswelt haben oft weitreichende Folgen. Es handelt sich um eine alltägliche Realität, die nicht nur die Leistung, sondern auch das Wohlbefinden der betroffenen Personen beeinträchtigt. Die Ursachen sind nicht immer eindeutig und oft auch nicht einfach zu lösen. Wichtig ist zunächst, sie zu identifizieren, um etwas dagegen tun zu können.

Du solltest außerdem differenzieren, ob es sich um spezifischen oder anhaltenden Stress handelt. Vielleicht bist du vorübergehend überbelastet, weil du an einem bestimmten Projekt arbeitest. Oft hält der Stress jedoch über lange Zeit an, was schließlich zu Krankheiten führen kann.

Wenn du das Gefühl hast, dass zu viel von dir verlangt wird und du die gewünschte Leistung nicht erbringen kannst, führt dies zu zusätzlicher Belastung. Es ist jedoch nicht einfach, dieses Problem zu lösen, wenn die Führungskräfte auf bestimmte Leistungsziele bestehen. 

Die Gründe für Stress am Arbeitsplatz sind allerdings vielseitig: unzureichende Anerkennung, ambitionierte Mitarbeiter, das Gefühl der Stagnation oder mangelnde Motivation, fehlende Kontrolle bei der Ausführung der Aufgaben, sehr kurzfristige Termine…

Stress am Arbeitsplatz

Stressoren in der Arbeitswelt

Die Stressoren am Arbeitsplatz können in drei Hauptgruppen eingeteilt werden: 

  • Stressoren, die spezifisch durch die Position entstehen,
  • mit der Organisation der Arbeit zu tun haben oder
  • vom Individuum selbst ausgehen.

Wir gehen nachfolgend etwas näher auf diese Gründe ein, die alle Stress verursachen können:

Organisationsbedingte Stressoren

Eine schlechte Organisation hat nicht nur Unproduktivität zur Folge, sondern ist in vielen Fällen auch für Stress und mangelnde Motivation verantwortlich. Zu den häufigsten Problemen, die dadurch entstehen, gehören folgende:

  • Rollenkonflikte: Die Mitarbeitenden wissen nicht, was genau von ihnen erwartet wird. Sie erhalten widersprüchliche Anweisungen und sind sich über ihre Aufgaben nicht bewusst.
  • Überlastung: Die schlechte Arbeitsverteilung zwingt die Mitarbeitenden Verantwortungen zu übernehmen, für die sie nicht vorbereitet sind oder die nicht in ihrem Aufgabenbereich liegen.
  • Unzureichende Kommunikation: Kommunikationsprobleme zwischen Mitarbeitenden, Abteilungen und Führungskräften beeinträchtigen die Leistung und führen zu Fehlern.
  • Fehlende Ausbildung: Wenn die Unternehmensleitung keine Weiterbildungen ermöglichen, entsteht Unzufriedenheit, da die Arbeitnehmer keine Chance haben, Karriere zu machen.
  • Hierarchie: Auch die Hierarchie kann ein Hindernis darstellen, die Kommunikation erschweren und Stress verursachen.
  • Arbeitsklima: Übermäßige Kontrolle oder Spannungen im Arbeitsumfeld können in manchen Fällen zu Mobbing oder Burnout führen.
  • Mangel an Dienstleistungen: Wenn keine Kantine, Parkplätze oder andere Dienstleistungen am Arbeitsplatz angeboten werden, oder wenn die Entfernungen zur Arbeitsstelle groß sind, ist die Gefahr für Stress ebenfalls höher.

Stressoren durch Position und Aufgaben

Der Job selbst kann aus verschiedenen Gründen Stress auslösen:

  • Unsicherheit: Prekäre Arbeit führt zu Stress.
  • Psychische Belastung: Eine Beschäftigung, die eine langfristige geistige Anstrengung erfordert, kann riskant sein.
  • Kontrolle: Wenn es an Kontrolle fehlt, der Zeitplan nicht eingehalten werden kann und die Aufgaben von anderen abhängen ist Stress vorprogrammiert.
  • Komplexität: Zu komplizierte oder zu eintönige Aufgaben sind ebenfalls belastend.
  • Motivation: Wenn die Arbeitskräfte nicht wissen, wozu sie bestimmte Dinge machen und denken, dass ihre Arbeit nutzlos ist, verlieren sie ihre Motivation. 
  • Beziehungen: Gute Beziehungen zu Mitarbeitenden am Arbeitsplatz sind grundlegend. Wenn es zu Missgunst, Neid oder Streit kommt, ist dies sehr belastend.
  • Physische Bedingungen: Der Arbeitsplatz muss über eine gute Beleuchtung, geringe Geräuschentwicklung, angemessene Temperaturen usw. verfügen.
  • Material: Wenn das geeignete Material nicht vorhanden ist, wird die Aufgabenerfüllung zum Stress.
  • Risiken: Körperliche Risiken sind für die Arbeitskraft sehr belastend. Dazu gehören unter anderem lange monotone Arbeit, schlechte Haltungshygiene, übermäßige Belastung, Umgang mit giftigen Materialien…
  • Schichtarbeit: Auch der ständige Wechsel der Arbeitszeiten hat negative psychische und physische Auswirkungen.
  • Vergütung: Eine unzureichende Vergütung wirkt sich negativ aus.
  • Öffnungszeiten: Sowohl zu lange Arbeitstage als auch fehlende Pausen und Ferien haben negative Folgen.

Stressoren, die von der Arbeitskraft selbst ausgehen

Stressoren in der Arbeitswelt

Die Persönlichkeit spielt im Beruf ebenfalls eine wichtige Rolle. Manche Menschen sind bei hoher Belastung sehr widerstandsfähig, andere sind weniger leistungsstark. Folgende Faktoren sind dabei zu beachten:

  • Emotionale Kontrolle: In bestimmten Situationen verlieren manche Menschen die Fähigkeit, Ruhe zu bewahren und sich auf die Problemlösung zu konzentrieren.
  • Empathie: Manchen fällt es schwer, sich in die Lage anderer (Arbeitskräfte, Führungskräfte usw.) zu versetzen und sich einzufühlen.
  • Eigenmotivation: Sie ist grundlegend, um die geforderte Leistung erbringen zu können.
  • Durchhaltevermögen: Bei mangelnder Organisation und Systematisierung der Aufgaben verlieren manche Mitarbeiter ihr Durchhaltevermögen.
  • Stabilität: Der emotionale Zustand einer jeden Arbeitskraft kann ihre Leistung stark beeinträchtigen.
  • Gewohnheiten: Auch das Fehlen gesunder Gewohnheiten ist schädlich. Voraussetzungen für volle Leistungskraft sind eine gute Ernährung, Sport, ausreichend Schlaf…

All diese Stressoren sind sehr belastend, wenn sie über einen längeren Zeitraum vorhanden sind. Bist auch du davon betroffen?


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  • Buendía, J. y Ramos, F. (2001). Empleo, estrés y salud. Madrid: Ed. Pirámide.
  • Del Hoyo Delgado, M. A. (2001). Estrés laboral. Madrid: Instituto Nacional de Seguridad e Higiene en el Trabajo.

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