Sex und Technologie: Einfluss und Besonderheiten

Sex und Technologie: Einfluss und Besonderheiten
Sergio De Dios González

Geprüft und freigegeben von dem Psychologen Sergio De Dios González.

Geschrieben von Pedro González Núñez

Letzte Aktualisierung: 09. Februar 2023

Sex und Technologie sind zwei Begriffe, die immer enger zusammenrücken. Nie zuvor wurde die menschliche Sexualität von so viel Technologie beeinflusst wie heute. Natürlich ist das in erster Linie auf die Existenz der Technologie zurückzuführen, aber auch auf die Tatsache, dass sich die Art und Weise, wie Sexualität verstanden und ausgelebt wird, verändert hat. Nachstehend möchten wir etwas näher auf dieses Thema eingehen.

Sex und Technologie: Einflüsse

Der technologische Fortschritt hat neue Möglichkeiten eröffnet. Zweifellos hat er dazu geführt, dass es in allen Lebensbereichen, einschließlich dem Intimleben, vollkommen neue Formen eines sozialen Austauschs gibt.

Da die Sexualität ein so wichtiger Bereich im Leben eines Menschen ist, sollte jeder Aspekt, der damit im Zusammenhang steht, Beachtung erfahren. Was die Technologie anbelangt, sind Smartphone-Apps, soziale Netzwerke und das Internet im Allgemeinen wahrscheinlich die einflussreichsten Faktoren.

Frau benutzt eine Dating-App auf ihrem Handy

Mittlerweile hat fast jeder sein Handy ständig bei sich, und dennoch telefonieren wir nicht mehr als früher. Im Gegenteil, wir neigen dazu, uns für distanziertere Formen der Kommunikation zu entscheiden. In diesem Sinne schreitet die Evolution mit einer solchen Geschwindigkeit voran, dass es schwierig ist, Studien anzustellen und Schlussfolgerungen darüber zu ziehen, wie wir mit der Technologie umgehen, bevor diese veraltet ist.

Aber es besteht kein Zweifel daran, dass sie auf persönlicher und sozialer Ebene einen bedeutenden Einfluss nimmt. Und obwohl er unglaublich komplex erscheint, sollten wir den Zusammenhang zwischen Sex und Technologie vorausschauend betrachten, insbesondere in Bezug auf ein unangemessenes oder pathologisches Verhalten.

Internet und Sex

Das Internet ist unendlich und damit auch die Anzahl der Internetseiten und Werbeanzeigen mit sexuellen Inhalten. Sowohl als Zeitvertreib als auch zu Informationszwecken wird das Internet stets bevorzugt, auch wenn das nicht immer angemessen ist.

Gerade die jüngere Generation, einschließlich Teenagern und noch jüngeren Kindern, teilt immer öfter sexuelle Inhalte im Netz. Das erscheint aus bestimmten Gründen interessant, vor allem wegen des visuellen Aspekts und des geringen Zeitaufwands. Wir leben in einer Welt, in der sich der Mensch immer mehr auf visuelle Reize fokussiert.

Pornografie

Wir können sexuelle Inhalte in verschiedenen Formaten vorfinden. Wenn wir auf die Suche danach gehen, werden wir sofort fündig. Statistiken sagen uns darüber hinaus, dass sich sehr viele Menschen aus allen Altersklassen pornografische Inhalte ansehen.

Andererseits ist das alles andere als harmlos. Es ist zum Beispiel bekannt, dass die geteilten und konsumierten pornografischen Inhalte die sexuellen Erwartungen eines Menschen bestimmen. In gewisser Weise kann unser Gehirn anscheinend nicht verarbeiten und einordnen, was nur als Fiktion ist.

Sexting

Eine der Praktiken, die Sex und Technologie in engen Zusammenhang miteinander bringen und zu den gefährlichsten überhaupt gehören, ist das Sexting. Vor allem Jugendliche und Teenager vergnügen sich mit Sexting. Diese Praktik besteht darin, Fotos und Videos mit expliziten sexuellen Inhalten zu versenden, die in Form eines Selfies mit dem Handy aufgenommen werden.

Auch wenn es Schwung in das Sexualleben von Erwachsenen bringen kann, ist Sexting doch zu einem riskanten erotischen Spiel geworden. Nicht nur das sexuelle Verlangen nimmt zu, sondern auch die Gefahr, dass das Material in unerwünschte Hände gerät und unerlaubte und unangemessene Inhalte verbreitet werden.

Leider kann diese Praktik in Form von Grooming auch in einer Perversion enden. Ein Groomer ist eine Person, die versucht, Minderjährige zu missbrauchen, indem sie soziale Netzwerke und verwandte Methoden einsetzt, um mit Menschen in Kontakt zu treten, die von ihrer wahren Identität nichts wissen. Sie geben weder ihr Alter noch ihr Aussehen preis, mit dem Ziel, explizites sexuelles Material von ihren Opfern zu erhalten.

„Es ist schrecklich offensichtlich geworden, dass unsere Technologie die Menschheit in den Schatten gestellt hat.“

Albert Einstein

Mann liegt lachend mit Handy im Bett

Sex und Technologie: Ein umstrittenes Thema

In Bezug auf dieses Thema können wir weiterhin sagen, dass Sex und Technologie ein umstrittenes Binom bilden. Einerseits eröffnet uns die Technologie eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten. Das Gegenstück dazu ist allerdings, dass viele Technologien weit davon entfernt sind, uns Gutes zu tun, uns aber großen Schaden zufügen können. Von unserem Recht Gebrauch zu machen, selbst zu entscheiden, was wir wollen oder nicht wollen, hat zudem viel mit unserem Selbstwertgefühl zu tun.

Andererseits hat die Technologie die affektive Bindung von Menschen revolutioniert. Apps wie Tinder, die zu Beziehungen oder Pseudobeziehungen führen, in denen Gefühle schnell wieder verfliegen, passen sehr gut zu einer eher anormalen Vorstellung von Liebe: einer Idee von Liebe als Objekt des Konsums, der unabhängig vom anderen stattfindet.

Die Technologie hat auch sogenannte haptische, also berührungsbezogene Geräte hervorgebracht. Das heißt, Geräte, die es ermöglichen, das Gefühl zu simulieren, von einer anderen Person berührt oder erregt zu werden. Aber dieses gesamte virtuelle Sexleben, das natürlich auch als Vorteil gesehen werden kann, bedeutet nicht, dass sich die Kommunikation auf sexueller Ebene verbessern würde. Tatsächlich führt es in vielen Fällen zu Konflikten, Misstrauen und ernsten Vorurteilen sowie überhöhten Erwartungen.

Zusammenfassen können wir sagen, dass es nicht um die Technologie selbst geht, sondern darum, wie wir sie anwenden. Die Technologie, die auf sexueller Ebene angewendet wird, ist an sich nichts Schlechtes, zu häufiger Gebrauch oder Missbrauch aber schon. Unser Umgang mit der Technik entscheidet darüber, ob sie gut oder schlecht für einen Menschen oder ein Paar ist.


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  • Bonavitta, P. (2015). El Amor en los Tiempos de Tinder. Cultura y Representaciones Sociales
  • Espinoza, J. (2015). Reconfigurando el amor: Mediación tecnológica y relaciones afectivas. Revista Question Académica
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