9 seltene Angstsymptome, die oft unbemerkt bleiben
Manche Angstsymptome bleiben unbemerkt, denn unter bestimmten Umständen kann Angst als normal angesehen werden. Es kann sich jedoch um ein psychisches Problem handeln, wenn Angst häufig vorhanden ist und klinischen Stress verursacht.
Die bekanntesten und häufigsten Symptome von Angst sind Nervosität, ein Gefühl drohender Gefahr, Schlaflosigkeit, erhöhte Herzfrequenz, Zittern, Schwitzen, schnelles Atmen und Besorgnis. Aber es gibt auch andere, seltene Anzeichen, die vielleicht unbemerkt bleiben.
Seltene Angstsymptome
1. Bitterer oder metallischer Geschmack im Mund
Eines der seltenen Symptome von Angst ist ein anhaltender metallischer Geschmack im Mund. Die Wissenschaft ist über die Ursache dieses Phänomens noch unschlüssig, aber es wird vermutet, dass es auf Trockenheit durch die verringerte Speichelproduktion als Folge der physiologischen Aktivierung von Angst zurückzuführen ist.
Im Jahr 2017 fand eine Studie heraus, dass Angst die Speichelsekretion verringert und Xerostomie (Trockenheit unter normalen Speichelflussbedingungen) verursacht.
Diese Geschmacksveränderungen können durch die Aktivierung von Chemikalien entstehen, die der Körper als Reaktion auf eine bedrohliche Situation freisetzt. Es ist unter anderem bekannt, dass Noradrenalin die Geschmacksrezeptoren im Mund vorübergehend verändern kann.
2. Magenprobleme
Angst kann funktionelle Störungen des Verdauungssystems auslösen. So entsteht beispielsweise das Reizdarmsyndrom oft im Zusammenhang mit Angststörungen, Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen. Untersuchungen haben ergeben, dass Menschen mit Reizdarmsyndrom vermehrt unter Ängsten, Depressionen und Stress leiden.
Die physiologische Aktivierung von Angst in Verbindung mit dem dadurch ausgelösten Stress kann die Produktion und Freisetzung von Magensäure beeinträchtigen, die für die Verdauung und den Abbau der Nahrung benötigt wird. Dies kann eine hämorrhagische oder erosive Gastropathie zur Folge haben, die als Stressgastritis bekannt ist.
3. Seltene Angstsymptome: häufige Vergesslichkeit
Sorgen und zwanghafte Gedanken, die mit Angst verbunden sind, können zu Vergesslichkeit führen, weil Informationen aufgrund der zerstreuten Aufmerksamkeit nicht gut kodiert werden. Vergesslichkeit kann auch durch eine schlechte Konsolidierung von Informationen aufgrund von Schlafmangel oder Schlaflosigkeit verursacht werden.
Konzentrationsschwäche ist ein weiteres Symptom von Angst, das oft unbemerkt bleibt. Betroffene sind in ihre Gedanken und Sorgen vertieft und schenken ihre gesamte Aufmerksamkeit der angstauslösenden Situation.
4. Wiederkehrende Albträume
Das wiederkehrende Gefühl der drohenden Gefahr kann zu Albträumen führen, die verdrängte Emotionen und Sorgen widerspiegeln. Sie können immer wiederkehren, solange sich die Person bedroht fühlt und ihre Energie auf die Angst konzentriert.
5. Seltene Angstsymptome: Hautkrankheiten
Hautreaktionen können auf einen erhöhten Cortisol- und Adrenalinspiegel zurückzuführen sein. Studien weisen darauf hin, dass stressbedingt erhöhte Cortisolwerte Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, atopische Dermatitis, Juckreiz, Alopecia areata, Lichen planus, seborrhoische Dermatitis, Rosazea oder Urtikaria auslösen oder verschlimmern können.
6. Wiederholtes Gähnen
Ein weiteres seltenes Symptom von Angst, das oft unbemerkt bleibt, ist Gähnen. Eine Studie der Universität Bournemouth bestätigte einen direkten Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Gähnens und der Produktion von Cortisol, dem Stresshormon, das in bedrohlichen Situationen ausgeschüttet wird. Cortisol erhöht die Körpertemperatur, Gähnen senkt sie. Außerdem gähnst du auch bei Müdigkeit durch Schlafstörungen, die mit Angst zusammenhängen können.
7. Kalte Füße
Das Kältegefühl in den Extremitäten kann ebenfalls mit Angst zusammenhängen, dies kommt allerdings selten vor. Dazu kann es kommen, da sich das Blut in den lebenswichtigen Organen sammelt und die Füße deshalb weniger durchblutet sind.
8. Seltene Angstsymptome: Impulsives Verhalten
Auch impulsives Verhalten kann in manchen Fällen auf Angst hinweisen. Betroffene sind von ihren Emotionen überwältigt und verhalten sich deshalb ungewohnt. Vielleicht sagen oder tun sie Dinge, ohne vorher nachzudenken. Das impulsive oder zwanghafte Verhalten ist eine unangepasste Bewältigungsstrategie, um andere Symptome zu kontrollieren.
9. Veränderte Essgewohnheiten
Angst erzeugt oft Hunger und führt zu übermäßigem Essen, wie eine in der Zeitschrift Nature veröffentlichte Studie zeigt. Die Forscher argumentieren im Einklang mit anderen Forschungsergebnissen, dass das enthemmte Essen eine Bewältigungsstrategie sein kann, um negative Emotionen und Angst zu regulieren.
In anderen Untersuchungen, die den Zusammenhang zwischen Angst und Essgewohnheiten untersuchten, wurde festgestellt, dass bei Frauen Angst mit einem höheren BMI (Body Mass Index), einer größeren Kalorienaufnahme und dem vermehrten Verzehr von fettreichen Lebensmitteln einhergeht.
Seltene Angstsymptome können auch kognitive Muster zur Folge haben, die die Beziehung der betroffenen Person zu sich selbst und zu ihrer Umwelt beeinflussen. In vielen Fällen führen wir diese Anzeichen auf andere Umstände, jedoch nicht auf Angst zurück.
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