Die Mechanismen des emotionalen Hungers

Emotionaler Hunger kann die Antwort des Körpers auf Angst sein. Dieser Bewältigungsmechanismus kann jedoch die Gesundheit gefährden.
Die Mechanismen des emotionalen Hungers

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 29. Juli 2022

Schokolade, Eiscreme oder Kartoffelchips helfen bei emotionalen Problemen nur kurzfristig, können jedoch gesundheitliche Probleme auslösen, wenn sie wiederholt als Seelentröster zum Einsatz kommen. Deshalb ist es wichtig, die Mechanismen des emotionalen Hungers zu verstehen, um ihn besser kontrollieren zu können.

Stress oder Langeweile sind oft die Auslöser für diese Art von Verhalten, das jedoch nur kurze Zufriedenheit, dafür jedoch ein schlechtes Gewissen bringt. Es ist oft nicht einfach, das physiologische Bedürfnis von emotionalem Hunger zu unterscheiden. Außerdem ist es in einem Zustand nervöser Aktivierung komplizierter, den Ursprung dieser Reaktion zu erkennen.

Wir sprechen deshalb über die Mechanismen des emotionalen Hungers, damit du besser damit umgehen kannst.

Die Mechanismen des emotionalen Hungers

Emotionaler Hunger entsteht durch eine intensive Emotion wie Angst oder Traurigkeit. Er ist mit einem Gefühl der Leere verbunden, die durch das Essen gefüllt werden soll. Da dieses Verhalten mit einem primitiven Bedürfnisbefriedigungsprozess verbunden ist, kann es sich stark im Verhalten verankern. Mit anderen Worten: Essen löst ein ganz einfaches Problem: nicht zu verhungern. Der Körper weiß das, deshalb ist Essen immer willkommen, wenn die Person eine negative Emotion zu bewältigen hat.

Es ist daher logisch, dass das Gehirn nach der intensiven Emotion Essen als Lösung akzeptiert. Wenn in di eser Situation keine Kontrollmechanismen greifen, schlägt der emotionale Hunger starke Wurzeln.

Die Mechanismen des emotionalen Hungers

Emotionaler oder physiologischer Hunger?

Der physiologische Hunger entsteht, wenn der Körper Nährstoffe braucht und mit verschiedenen Signalen darauf hinweist. Deshalb unterscheidet sich der physiologische von emotionalem Hunger in folgenden Aspekten:

  • Emotionaler Hunger tritt plötzlich auf, körperlicher Hunger entsteht allmählich.
  • Der physiologische Hunger kann warten, auch wenn du die Leere in deinem Magen spürst. Der emotionale Hunger ist jedoch sehr impulsiv.
  • Die Mechanismen des emotionalen Hungers verlangen kalorienreiche Lebensmittel. Der physiologische Hunger reagiert in der Regel auf bestimmte Nährstoffbedürfnisse,.
  • Bei emotionalem Hunger spürst du einen kurzen Moment der Erleichterung, aber dann verschwindet er wieder. Der körperliche Hunger verschwindet mit der Sättigung.
  • Emotionaler Hunger erzeugt Gewissensbisse und andere negative Gefühle, die Befriedigung des physiologischen Hungers führt jedoch zu Zufriedenheit.

Wie man mit emotionalem Hunger umgeht

Wir alle kennen emotionalen Hunger und grundsätzlich ist dieser Mechanismus nicht schlecht, wenn du dir gelegentlich eine Pizza oder Schokolade gönnst, um ein Tief zu überbrücken.

Wenn dieses Verhalten jedoch zur Gewohnheit wird, können sich daraus Essstörungen entwickeln, die deine Gesundheit gefährden. In diesem Fall musst du unbedingt Maßnahmen ergreifen, um ernste Folgen zu verhindern.

1. Erkenne die Ursachen

Bevor du mit dem Essen beginnst, gib dir ein paar Sekunden Zeit, um zu analysieren, wie du dich fühlst. Wenn die Antwort ein Gefühl wie Angst, Traurigkeit oder Stress ist, handelt es sich um emotionalen Hunger. Vor allem, wenn der Hunger nicht zu den gewohnten Essenszeiten auftritt.

Es ist auch möglich, dass dich Langeweile zum Essen treibt. In diesem Fall ist es ganz einfach: Du musst nur einen Weg finden, diese Lücken in deiner Zeit zu füllen. Am schwersten zu korrigieren ist dieses Verhalten, wenn dieser Bewältigungsmechanismus bereits seit der Kindheit eine Gewohnheit ist. Doch es ist trotzdem möglich.

2. Arbeite an deinen Emotionen

Du kannst die Mechanismen des emotionalen Hungers nur dann kontrollieren, wenn du die Ursachen kennst und das Problem an der Wurzel packst. Du musst an deinen Emotionen arbeiten und Strategien lernen, um besser mit ihnen umzugehen.

3. Noch ein paar Tipps, um die Mechanismen des emotioalen Hungers zu kontrollieren

Mit den Emotionen und dem Stress des Alltags umzugehen, will gelernt sein. Auf dem Weg dorthin wirst du auch Strategien brauchen, um in den schwierigen Momenten des Alltags nicht zu viel zu essen. Hier sind einige Tipps, wie du das machen kannst:

  • Trinke Wasser, wenn du emotional hungrig bist: Manchmal wird Hunger mit Durst verwechselt. Außerdem füllt das Wasser den Magen und reduziert das Hungergefühl.
  • Nimm gesunde und optisch ansprechende Lebensmittel zu dir: Obst, das du gern magst, Müsliriegel oder irgendetwas anderes, zu dem du spontan greifen kannst und das deinem Körper nicht schadet.
  • Stell dir vor, wie du isst: Es klingt albern, aber wenn du dir vorstellst, wie du isst, bevor du isst, entsteht ein Sättigungsgefühl, das den Drang zum Essen mindert. Auf diese Weise kannst du dir erlauben, öfter zu naschen, da du nicht so viel Nahrung zu dir nimmst.
  • Verwende kleine Teller: Die Größe deines Tellers und deiner Gläser beeinflusst die Wahrnehmung der Menge, die du isst. Eine Möglichkeit, dich selbst auszutricksen, besteht darin, dass das Essen einen großen Teil des Geschirrs einnimmt.
  • Vermeide Ablenkungen beim Essen: Wenn du auf deinen Teller achtest, merkst du eher, wann du dich satt gegessen hast.
Frau kennt die Mechanismen des emotionalen Hungers

Falls nötig, solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

Zwar ist es möglich, selbst achtsam zu essen, aber vergiss nicht, dass du dir auch von einer Fachkraft helfen lassen kannst. Du kannst in einer Therapie besser lernen, mit deinen Gefühlen umzugehen und bei emotionalem Hunger besser zu reagieren.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Palomino-Pérez, Ana María. (2020). Rol de la emoción en la conducta alimentaria. Revista chilena de nutrición, 47(2), 286-291.
  • Halder, S., & Khaled, K. L. (2016). An Extensive Review on the Relationship between Food and Mood. International Journal of Science and Research, 5(5), 1750-1755.
  • Randler, C., Desch, I. H., Otte im Kampe, V., Wüst-Ackermann, P., Wilde, M., & Prokop, P. (2017). Anxiety, disgust and negative emotions influence food intake in humans. International Journal of Gastronomy and Food Science, 7, 11-15.
  • Dressl, N., Balzaretti, M., BARROSELA, V. B., DELUCHI, D., RIOJA, M. L. B., & TORRESANI, M. E. (2019). Factores influyentes en la alimentacion emocional y el riesgo de trastornos de la conducta alimentaria en mujeres adultas. Rev Nutr Investig [Internet], 102-47.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.